CSI: Dark Motives im Test

Nintendo DS
Zwar wieder einmal mit etwas Verspätung, dafür aber so richtig. Seit etlichen Monaten die CSI Welle über Deutschland hereingebrochen. Kaum ein Wochentag, an dem nicht irgendein Privatsender die CSI-Ermittler in irgendeiner amerikanischen Großstadt einen Mord aufklären lässt. Natürlich dauerte es angesichts der Begeisterung nicht sonderlich lange, ehe auch die Videospielindustrie darauf anspringen würde. In diesem Fall hatten die Franzosen von Ubisoft am schnellsten die Fingerchen auf dem Lizenzdrücker...
Sowohl PC/Mac als auch PS2 und Xbox Besitzer durften bisher schon nach gewohntem Muster mysteriöse Mordfälle aufklären. Nun sind endlich auch Nintendo DS Besitzer für die Ermittlung zugelassen. Allerdings mit einer Einschränkung - bei den fünf Nintendo DS Mordfällen handelt es sich nicht um ganz tauffrische Geschichten. Wie der Name schon verrät, handelt es sich vielmehr um eine angepasste Umsetzung des PC-Abenteuers CSI - Dark Motives, was man der Cart an manchen Stellen leider durchaus auch anmerkt.



Zu Beginn wird das Fragezeichen zum Tathergang immer größer...


Wie gehabt tretet ihr also als Neuling euren Dienst in einer Abteilung Mord der Stadt Las Vegas an und wer diese gigantische Spielhölle inmitten eines Sandkastens mal besucht hat, wird wissen, daß man als CSI-Agent in der lasterhaften Metropole sicherlich nicht Gefahr läuft arbeitlos zu werden. Insgesamt ca. 150 Mordfälle gab es etwa allein im Jahr 2003 und nicht ganz ein knappes halbes Dutzend dürft ihr selbst aufklären.

Dabei greift ihr auf die gewohnte Menüstruktur aus dem PC-Vorbild zurück, was mittels Bedienung per Stylus wirklich exzellent funktioniert. Die verschachelte Darstellung von Indizien, Ortsanwahl und Werkzeugkiste ist allerdings nicht jedermanns Sache und Bedarf bei völliger Unkenntnis doch zunächst einigen neugierigen Erkundungstouren. Dagegen spricht auch nichts, denn prinzipiell könnt ihr eigentlich nichts falsch machen, nicht einmal absichtlich Beweise vernichten, dem ewig grinsenden Kollegen eine überziehen und anderen Schabernack treiben.



Das Verhör von Zeugen ist auch hier wieder eine perfekte Quelle..


Dafür verlangen eure Ermittlungen bei den entweder 360° Grad drehbaren oder statischen 3D Umgebungen neben Geduld vorallem auch ein gutes Auge. Ein sehr gutes Auge. Eigentlich solltet ihr euch die Anschaffung eines Mikroskops überlegen, denn ohne Komplettlösung findet sich ein nur ein Pixel großer Zigarettenstummel am Boden eben nur schwer. Zwar hilft euch CSI: Dark Motives mit einem Farbwechsel des Cursors bei Interaktionsmöglichkeiten, doch wer gar nicht erst auf die Idee kommt den Boden abzusuchen, dem wird auch diese Hilfestellung nicht helfen. Auf einem PC Monitor mag das ja anders sein, beim (vergleichsweise) mickrigen DS Bildschirm hätte man sich aber wirklich eine Alternative einfallen lassen. Da helfen auch gut gemeinte Tipps der Berufskollegen nichts, den man unter Gefahr einer niedrigeren Endbewertung immer wieder mal nach seiner Meinung & Tipps fragen kann.

Leider scheint man nicht allzu viele Energien auf die Nintendo DS Variante verwenden wollen. So bleibt etwa der uralte (älter als Jopi Heesters) Kritikpunkt bestehen, wonach selbst ein fehlendes winziges Detail trotz offensichtlicher Faktenlage den Abschluß eines Falles verhindern. Schon Fall 1 mit seinem Stunt-Unfall hält ein paar solcher fiesen Mini-Details bereit, die euch verdammt auf Trapp halten können. Wenn man dann irgendwann aus lauter Verzweifelung jede Bildzeile im Zeitlupentempo mit dem Stylus abfährt oder gedankenlos Rohrzange und Banane kombineren will, beschleicht euch das Gefühl, daß die Designer hier womöglich eine kurze Tiefschlafphase durchgemacht haben.

Doch zerreden wir die Ermittlungserfolge von CSI auf dem Nintendo DS nicht vollends, denn wer die Fälle noch nicht kennt und Serie / Berufsbild nicht gänzlich abgeneigt ist, wird hier durchaus gut unterhalten. Dafür sorgt schon eine intellligente Erzählweise der Geschichten, die euch wirklich step by step immer mehr Facetten des Falles offen legen lässt. Spätestens wenn man mit dem Wattestäbchen erste Blutproben vom Tatort nimmt und Fingerabdrücke freipinselt, verfällt man der Welt der kriminalistischen Ermittlungen und überlegt ernsthaft sein BWL-Studium gegen eines der Kriminalistik einzutauschen.



Hoffentlich im Chemie-Kurs aufgepasst - im Labor werden Indizien analysiert


Zudem hat man sich auch technisch Mühe gegeben. Die Umgebungsgrafiken hauen zwar niemanden vom Hocker, dafür wird das eher düstere Flair der Serie gut eingefangen und gelegentlich auf dem oberen Screen eingespielte Videosequenzen halten auch Freunde optischer Leckerbissen bei Laune. Nur der Sound hätte ruhig etwas üppiger ausfallen dürfen, denn persönlich herrscht mir einfach viel zu oft Stille. Ursprünglich sollte das wohl für zusätzliche Atmosphäre sorgen - dann hätten ein paar unheimliche Soundeffekte nicht geschadet. In diesem Bereich reicht es also eindeutig nur zu einem "durchwachsen".

Sebastian meint:

Sebastian

So ganz glücklich hat mich CSI nicht gemacht. Dazu wirkt die DS-Umsetzung vielleicht etwas hastig und (in einigen Punkten) undurchdacht. Wer seine kriminelle Spürnase aber unbedingt auf dem Nintendo DS einsetzen und den PC-Teil noch nicht kennt, der darf sich mit CSI: Dark Motives in den Ermittlungsalltag stürzen..

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CSI: Dark Motives Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 25. Oktober 2007
Vermarkter Ubisoft
Wertung 6.1
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