
"Selbst auf der Oberwelt müsst ihr vorsichtig sein. Auch hier könnt ihr Bildschirmtode sterben"
Der Tag beginnt eigentlich wie jeder andere. Dr. Cortex lockt Crash in eine Falle, um ihm endgültig den Gar aus zu machen, und scheitert wie immer kläglich daran. Doch diesmal bekommen die beiden besuch von 2 Außerirdischen, die es auf die schöne kleine Heimatinsel von Crash und Dr. Cortex Gehirn, Gott weiß warum, abgesehen haben. Da Dr. Cortex nicht auf seinen Quadratschädel verzichten kann, gibt es nur einen Ausweg, auch wenn er noch so absurd ist: Waffenstillstand mit Crash und gemeinsam mit ihm die Widersacher schlagen.

"Für irgendwas muss ja Dr. Cortex Schädel nützlich sein... ,,,)"
Da Dr. Cortex nur widerwillig seine Hilfe anbietet, muss Crash doch ein wenig nachhelfen. Hinterher schleifend, wird Dr. Cortex gerne als Wurfgeschoss oder Hammer missbraucht. Ist ein Schalter mal nicht in Reichweite? Kein Problem, ein Wurf genügt und Dr. Cortex kann das Problem aus der Nähe lösen. Und auch wenn mal kein Snowboard vorhanden ist, wenn man eins braucht, stellt sich Dr. Cortex „gerne“ zur Verfügung. Doch nicht immer ist Crashs Partner von nutzen. Oftmals gilt es auch den abgedrehten Wissenschaftler aus brenzligen Lagen zu befreien. Vor allem wenn es um die begehrten Energiekristalle geht, sind sich die beiden oft nicht sehr einig und kugeln deshalb prügelnd durch die Gegend. Nina, die tierliebende Nichte von Dr. Cortex, ist auch mit von der Partie und greift in manchen Szenen dem ungleichen Duo unter den Armen.
Die Heimatinsel von Crash dient als Oberwelt, die ihr auch frei erforschen könnt. Bei bestimmten Eingängen oder Abzweigungen gelangt ihr zu den eigentlichen Levels, die eher Linear gehalten sind. Trotz des Teamfeatures gilt es auch mit Crash alleine Aufgaben zu lösen. Movepalette und Items sind dabei unverändert geblieben. Noch immer gilt es Äpfel zu futtern und Kisten zu zerstören, wobei die giftgrünen Nitro Kisten tunlichst vermieden werden sollten. Neben den Crash typischen Jump & Run Einlagen, gilt es auch vereinzelt kleinere Rätsel zu lösen. Auf Abwechslung wird auf jeden Fall viel Wert gelegt.

"Typisch Dr. Cortex. Greift er sich einen Energiekristall, gibt es meistens nur Ärger"
Wer noch nie einen Crash Teil gespielt hat, darf sich auf haarige Sprungeinlagen gefasst machen. Fehler werden nicht verziehen und enden sofort mit einem Lebensverlust. Anders als in anderen Spielen hält sich Crash auch nicht an einer Kante fest, wenn man die Plattform nur knapp verfehlt. Ungeduldige Spieler könnten also schnell Frust statt Lust verspüren, vor allem da das Spiel schon gleich zu Beginn recht anspruchsvoll ist. Doch trotz des hohen Schwierigkeitsgrades wurden die Rücksetzpunkte fair gesetzt. Bei besonders schweren Stellen, wie den Hindernisstrecken mit Dr. Cortex, wird gar kein Leben abgezogen. Ein gutes Konzept, da man ansonsten schnell den kompletten Abschnitt von vorne beginnen müsste.

"Spektakulär und gefährlich, die Bosskämpfe fordern euch ebenfalls alles ab"
Technisch gibt es bei Crash Twinsanity nicht viel zu meckern, aber auch nicht viel zu loben.
Die Abschnitte bieten teilweise eine schöne Weitsicht, allerdings wirken die Texturen eher grob aufgelöst und die Detailstufe ist eher Mittelmaß. Stellenweise ruckelt das Spiel bei einigen Kameraschwenks. Dies fällt hauptsächlich auf der Insel Oberwelt auf. Es stört den Spielfluss zwar nicht, muss aber bei dieser Optik nicht nötig sein. Freunde von 16:9 TVs werden mit einem entsprechenden Modus beglückt, 60Hz wird allerdings nicht angeboten. Im Gegensatz zum Vorgänger wurden die schlimmen Ladezeiten endlich durch eine Streamtechnik eliminiert.
"Bei den witzigen Hindernisstrecken müsst ihr für Dr. Cortex den Weg frei räumen"
Der Sound ist für ein Spiel recht kreativ ausgefallen. Sämtliche Instrumente werden mit Stimmlauten nachgemacht. Auf diese Weise bekommt der Soundtrack des Spiels schnell eine charakteristische Note, doch auf Dauer kann das Stimmgedudel schon mal auf die Nerven gehen. Der Humor im Spiel stimmt allerdings. Für die Gags zeichnet sich Jordan Reichek, dem Autor von Ren & Stimpy verantwortlich.
"Zur Not ist man halt auch mal ein Rutschuntersatz, auch wenn Dr. Cortex es sich sicher anders vorgestellt hätte"
Crash wie eh und je. Haarige Hüpfsequenzen und abgedrehter Humor. Das Spiel hat nichts vom Charme der Vorgänger verloren, dennoch bringen die neuen Ideen frischen Wind in die Serie und die ungewöhnliche Konstellation sorgt bei Kennern für reichliches schmunzeln. Crash Fans haben das Spiel sowieso schon im Regal stehen, Freunde leichter Kost sollten sich den Kauf allerdings überlegen, da bei Crash Twinsanity viele Bildschirmtode vorprogrammiert sind.