Command & Conquer: Generäle im Test

Macintosh
Command & Conquer: Generäle ist der jüngste Spross der altehrwürdigen Command&Conquer Reihe, die zusammen mit Dune 2000 das Zeitalter der Echtzeitstrategiespiele einläutete. Im Gegensatz zu den bisherigen Titeln ist das Spielgeschehen diesmal in der realen Welt der Gegenwart angesiedelt, vornehmlich im Brennpunkt Naher Osten und Asien. Hier kämpfen drei Bewegungen gegeneinander, die GBA (Globale Befreiungsarmee), China und zuletzt die USA, letztere meist in Form der UN.
Die GBA, eine Terrorbewegung, bekämpft sowohl die USA als auch China. Als General, der über eine Armee kommandiert, steigt man im Laufe des Spiels im Rang bis zum 5 Sterne General auf, und schaltet hierbei Spezialfähigkeiten frei, die den einzelnen Armeen vorbehalten sind, wie z.B. Nuklearkannone, Artillerieschlag oder Scud-Raketenwerfer. Den einzelnen Armeen haben spezielle Eigenheiten, so setzt China auf rohe Gewalt und zahlenmässige Überlegenheit, die USA auf ihre hochtechnisierte Luftwaffe und die Bodeneinheiten und die GBA auf Hinterhältigkeit und Mobilität. Die Generalsfähigkeiten und die Tatsache, das sich die drei Armeen grundsätzlich anders spielen, führt zu einem sehr schönen, differenzierten Spielerlebnis.



Command & Conquer: Generäle Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Die Kampagne gliedert sich auf in 3 Bereiche, in denen man jeweils die GBA, China oder die USA herscht. Jeder Einsatz wird mit einer Einsatzbesprechung, die jedoch leider bei allen 3 Kampagnen eher simpel gestrickt sind. Es werden kurz die Einsatzziele genannt, und eine Stimme, die den jewiligen Eigenheiten der gewählten Armee angepasst ist, verliest die Einsatzbesprechung. Die Stimme, z.B. von China addressiert sie als Genosse, und wenn sie Einheiten anklicken oder Gebäude bauen, so ertönen einschlägige Sprüche wie etwa China ist sehr groß oder wir verteidigen Chinas Luftraum.

Es wird bis auf das Intro gänzlich auf Filmsequenzen verzichtet, was leider schade ist, da diese doch bisher immer Anlass zum Schmunzeln gaben. Stattdessen werden geskriptete Sequenzen benutzt, die direkt aus der Spieleengine gerendert werden. Auch Zwischenereignisse, die in den Einsätzen stattfinden, werden gerendert.



In C&C Generäle könnt Ihr auf der Seite der US-Truppen Chinas wirtschaftlichem Aufschwung ein Ende setzen


Die dargestellten Einsätze sind zwar meist fiktional, orientieren sich aber ab und zu an tatsächlichen Ereignissen. So erinnert ein Einsatz der USA etwas an Black Hawk Down - nicht der Mac Shooter, sondern die abgschossenen Hubschrauber der USA in Somalia wohlgemerkt. Man hat jedoch wohl mit Hinsicht auf Indizierungsgründe hierbei auf einen klaren und direkten Bezug verzichtet. Die einzelnen Einsätze sind derart gestaltet, das man oft mit ein bisschen überlegen und experimentieren schnell eine Lösung findet. Der direkte Weg ist hier oft der schlechteste.

Während der Kampagnen wird man schnell über die Hintergrundmusik und die Stimmausgaben, die an die Armeen abgestimmt sind, in ein der Armee entsprechendes Spielgefühl versetzt. Spezielle Gebäude, die den Besitzern spez. Eigenschaften verleihen, wie etwa Krankenhäuser, die verwundete Infanterieeinheiten überall auf der Karte automatisch heilen, können im Laufe der Einsätze der Kampagne erobert werden, und helfen, die Einsätze einfacher zu bewältigen. Leider sind die Kampagnen kurz, und ein durchschnittlicher Spieler dürfte die Kampagnen an etwa einem Wochenende ducrhgespielt haben.



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Im Multiplayer-Modus gibt es leider nur einen Spielmodus. Es können per Internet bzw. Netzwerk bis zu 8 Kontrahenten gegeneinader antreten. Wahlweise können auch computergesteuerte Gegner in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen dazugeschaltet werden. Die Aufteilung in Teams ist beliebig möglich, allerdings nur vor dem Start des Spieles. Die Startpunkte auf der Karte können entweder per Zufall verteilt oder ausgesucht werden. Es stehen die 3 Armeen und der Zuschauer-Modus zur Wahl.



Der Computergegner agiert zu Beginn des Spieles sehr geschickt, setzt den Mitspieler mit schnellen und schlagkräftigen Angriffen unter Druck. Leider ist ein Spiel gegen den Computer praktisch immer entschieden, sobald man die ersten 2-3 Angriffswellen überlebt hat, da es der Computer versäumt, für einen konstanten Geldnachschub zu sorgen, sobald die Rohstofflager aufgebraucht sind. Dies geschieht z.B. in der GBA mit einem Schwarzmarkt, der alle paar Sekunden das Konto um 20$ erhöht.



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Gegen menschliche Mitspieler macht der Multiplayer-Modus viel Spass, da das Schere-Stein-Papier Prinzip konsequent, ja sogar etwas übertrieben umgesetzt wurde. So macht das normale Geschütz eines Panzers sehr wenig Schaden an Infanterieeinheiten, die jedoch mit Raketenwerfern an den Panzern sehr viel Schaden anrichten. Es müssen also entweder noch normale Infanterieeinheiten mitgeführt werden, oder aber fahrbare Maschinenkanonen, die jedoch eine geringe Panzerung haben, und somit wieder schlecht geschützt vor feindlichen Panzern sind. Auf diese Weise werden primitive Tank-Rushs von vorneherein unterbunden, wer es einmal probiert, ist schnell eines Besseren belehrt.



Feuer, Sand und Dosenbier - fertig ist der Grenadier


Infanterieeinheiten dürfen sich zusätzlich in fast jedem Gebäude verschanzen, und sind dort vor dem meisten Angriffen geschützt. Nur spezielle Einheiten wie z. B. der Flammenwerferpanzer können sie schnell und sofort aus den Gebäuden entfernen, ohne die Gebäude vorher zerstören zu müssen. Die speziellen Gebäude und die zusätzlichen Rohstoffvorräte werden, falls vorhanden, in den Multiplayerspielen hart umkämpft, da sie bedeutende Vorteile bieten.

Ein Multiplayerspiel dauert typischerweise zwischen 20 und 45 Minuten, und ist somit auch mal für ein schnelles Match zwischendurch geeignet. Leider ist das Spiel auch nach dem 3. Patch noch unbalanced, da China einfach am stärksten zu spielen ist. Es verfügt am Boden über eine deutliche Übermacht, und wird in nur in der Luft von den USA übertroffen, kann jedoch die effektivsten Luftabwehrmassnahmen vorweisen. Hier ist mit Sicherheit nachzubessern.



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Die Grafik ist komplett 3D, drehbar und bedingt stufenlos zoombar. Sie ist je nach Performanceeinstellungen schön oder nicht, es ist jedoch kein deutlich sichtbarer Effekt bei der Erhöhung der Auflösung zu sehen, ausser das die Kanten ewas glatter werden (Antialising abgeschaltet). Die Erhöhung der Partikeleffekte und der Detailtiefe bringt jedoch viel Leben in die ansonsten etwas karge Darstellung. Leuchtende Hubschrauberlampen, mit Partikeleffekten dargestellte Explosionen und andere Details laden zum experimentieren an, um den besten Kompromiss zwischen Leistung und Qualität zu finden. Die Steuerung ist intuitiv und schnell, man freundet sich schnell mit ihr an.


Command & Conquer: Generäle (Macintosh) - Trailer
(click play to start)


Am schönsten sind die aber aus heutiger Sicht erfreulich niedrigen Systemanforderungen, dank denen auch die Besitzer der altehrwürdigen G4 Generation noch zum Zuge kommt. So begnügt sich Command & Conquer: Generäle bereits mit einem 1 Ghz G4 Rechner, 256 MB Ram und einer 32 MB Grafikkarte. Zusätzlich belegt das auf einer DVD ausgelieferte Spiel ca. 1,5 GB auf eurer Festplatte.


Command & Conquer bleibt einfach Command & Conquer. So macht auch der neueste Teil in seiner Mac-Fassung viel Spaß - allerdings merkt man als erfahrener Stratege relativ bald schon, wo die Entwickler ruhig noch das eine oder andere Stündchen hätten investieren können. So ist das Balancing der Armeen nicht gerade besonders gut ist und die Kampagne schon mal an einem Wochenende durchgespielt. Dennoch - Daumen hoch!

Testkonfiguration

  • iMac G5 @ 2 Ghz
  • Mac OSX 10.4.8
  • 2 GB Ram
  • Radeon 8600 (128 MB Ram)
  • 160 GB HDD



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    Command & Conquer: Generäle Daten
    Genre -
    Spieleranzahl Multiplayer
    Regionalcode -
    Auflösung / Hertz -
    Onlinefunktion Ja
    Verfügbarkeit 19. Mai 2004
    Vermarkter -
    Wertung 7.5
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