
Die Hintergrundgeschichte zum Spiel bedient sich einer fiktiven, von den Entwicklern ausgedachten Story. Ihr bestreitet nicht wie sonst üblich einen historischen Krieg aus der Vergangenheit, sondern die Entwickler gingen davon aus, dass der kalte Krieg zu keinem friedlichen Ende gekommen ist und so den Neroimus War auslöste, in dem sich die Staaten Morskoj, Sal Kar und Tarakia auf´s Heftigste bekriegen. Ihr spielt dabei die Rolle des Söldners, der jeweils für das Land arbeitet, welches mehr Kohle herüber wachsen lässt. Was sich in der Theorie vielleicht spannend anhören mag, wurde allerdings in der Praxis recht bescheiden umgesetzt. Die Story wird lediglich in Form von verschiedenen Textfenstern, die vertont von einem Sprecher erzählt wird, vorangetrieben.

Am empfindlichsten hat sich das Fahrwerk der Hounds herausgestellt. Sobald ihr auch nur über eine kleine Senke hinunterrutscht, kann es vorkommen, dass es seinen Dienst nicht mehr ordnungsgemäß verrichtet. Vom Spieltempo her siedelt sich der Titel eher bei gemächlicheren Spielen, wie zum Beispiel Steel Battallion, an. Neben dem normalen Zweibeineraufsatz könnt ihr auch mit vier Beinen durch die Gegend stampfen oder aber ihr schraubt euch einen Hovercraftaufsatz oder Allradantrieb unter den Allerwertesten. Für die nötige Feuerpower ist bei Chromehounds ausreichend gesorgt. Euch stehen mächtige Raketen, MG, Guntletgun, Granaten oder Scharfschützengewehre zur Auswahl.

Der umfangreiche Multiplayer entschädigt erheblich für den etwas zu eintönig geratenen Einzelspielmodus. Ihr habt die Möglichkeit, euch einem der drei Staaten anzuschließen und eine eigene Truppe aufzustellen bzw. beizutreten. So könnt ihr gemeinsam mit euren Xbox Live Freunden in den Neroimus-Krieg ziehen und das ganze Land erobern. Doch bevor es soweit ist, müsst ihr einen konkurrenzfähigen Hound auf die Beine stellen, damit ihr kein Frischfleisch für die Cracks seid. Hier kommen euch die im Singleplayer freigespielten Teile zu Gute, die eurem Hound zur nötigen Feuerpower verhelfen. Danach könnt ihr auf der Weltkarte an einer Schlacht teilnehmen, um Gebiete einzunehmen. Je nach eurem Abschneiden erhaltet ihr Punkte oder sogar Medaillen für die abgeschlossene Mission. Neben dem Neroismus-Krieg könnt ihr euch natürlich auch in den traditionellen Death- und Teamdeathmatch Modi duellieren. Hier geht´s ordentlich zur Sache und sorgt für eine tolle Unterhaltung. Insgesamt betrachtet entfaltet sich Chromehounds´ Potenzial meiner Meinung nach ausschließlich im Mehrspielermodus, dort aber dann richtig. Den Singleplayer kann man - ähnlich wie bei einem Battlefield - als eine Art Tutorial für den Mehrspieler einordnen.

Bei Chromehounds ist die Grafik auf jeden Fall erhaben und bei weitem nicht so schlecht wie man in diversen Internetforen zu hören bekommt, allerdings bleibt das Spiel doch weit hinter den technischen Möglichkeiten der Xbox 360 zurück. Es gibt zwar einige grafischen Finessen, wie etwa die schönen Explosionen oder die durchaus detaillierten Hounds, aber die zu abwechslungsarme und trübe Umgebungsgrafik werten den Gesamteindruck gewaltig ab. Beschossene Gebäude fallen lieblos ineinander und wurden allesamt mit derselben, eintönigen Textur überzogen. Da kann auch die nette Darstellung des Wassers mit den schönen „Lightning-Effekten“ nicht all zu viel wieder rausreißen.
Beim Sound gibt es nicht viel zu berichten. Die Sprachausgabe geht in Ordnung, sowie die SFX-Geräusche. Wobei das Stampfen der Mechs leider zu schwach rüber kommt. Die Musikuntermalung bleibt bis auf ein paar eher monotone Melodien aus. Gerade bei hitzigen Gefechten hätte etwas flottere Musik der Atmosphäre gut getan. Wer also mal nachts nicht einschlafen kann, der weiß Bescheid.
Chromehounds liegt bei mir auf Messers Schneide, was den Gesamteindruck betrifft. Zum einen gibt’s einen eher durchwachsenen Einzelspielermodus, aber dafür gleicht es der Titel mit dem wirklich lohnenswerten Mehrspieler wieder aus, der sich für Xbox Live zu einer wirklichen Bereicherung gemausert hat. Wer sich allerdings noch nicht zum elitären Online-Völkchen zählen darf, aber ein Mechspiel sucht, der kann einen Blick riskieren, sollte aber vorher unbedingt ausführlich anspielen.