

Wie beim großen Brettspielklassiker Risiko schiebt ihr auch hier eure Einheiten von Provinz zu Provinz. Da die Besitzer der einzelnen Gebiete meist nicht sehr glücklich über euren Besuch sind, kommt es meist zu einem blutigen Zusammentreffen auf dem Schlachtfeld, nachdem zuvor noch etwas Trash Talk per Multiple Choice Verfahren ausgetauscht wurde. Eure Einheiten lassen sich hierbei dann ähnlich bockig wie schon am PC über das Schlachtfeld senden, wobei ihr eure Befehle über ein Menü erteilt, welches ihr per C-Button aufruft. Neben der Festlegung der richtigen Formation obliegt es euch nämlich auch, über die Auflösung selbiger oder dem Rückzug zwecks Schadensbegrenzung zu entscheiden. Auffallend als Kenner der PC Variante ist natürlich die etwas schwerfälligere Steuerung mittels Joypad, was sich an einer Konsole aber wohl nicht verhindern lässt. Das wäre ganz eindeutig ein Titel für die Mega Drive Maus gewesen.
Dennoch hat man sich bei Electronic Arts bemüht, Centurion den 16-Bit Besitzern schmackhaft zu machen. So wurden die Menüs neu angeordnet und sind nun etwas übersichtlicher, zudem könnt ihr per C-Knopf jederzeit die aktuelle Runde beenden, ohne erst langsam den Cursor bewegen zu müssen. Auch an einen Batteriespeicher zum Abspeichern eures Spielstands wurde gedacht, so dass sich hier auch nach einer Spielpause immer wieder einsteigen lässt.


Schade ist hingegen, dass man etwas den Umfang kürzen musste - zwar nerven die Bewohner Roms nicht mehr so häufig mit ihrem Wunsch nach Gladiatorenkämpfen, aber einzig und allein nur, weil diese komplett aus dem Spiel geworfen wurden! Als kleine Actioneinlage verbleibt somit nur das Pferderennen, bei welchem auch prompt der Schwierigkeitsgrad etwas angezogen hat. Ganz so einfach wie auf dem PC siegt man hier nicht mehr.
Natürlich ist Centurion: Defender of Rome technisch kein 16-Bit Meisterwerk. Die schon auf dem PC hübsch anzusehenden Zwischengrafiken machen auch hier optisch was her, der Rest fällt in die Kategorie "zweckmäßig". Selbst die Kämpfe sind spätestens nach dem dritten Gefecht nicht mehr wirklich ansehnlich und während sich die Legionen mit den ewig gleichen Animationen beharken, geht man sich eine frische Tüte Chips aus der Küche holen. Übrigens wurde Centurion lediglich in kleiner Stückzahl auf dem europäischen Kontinent veröffentlicht und ist daher gar nicht mal so häufig zu erhalten. Allerdings läuft auch die inhaltsgleiche US-Version problemlos auf einem deutschen PAL Mega Drive und ist zudem oft günstiger zu haben.


Centurion: Defender of Rome ist eine Umsetzung eines Computerspiels - und dies merkt man dem Titel durchaus auch an. Zudem wirkt der Strategieanteil etwas angestaubt und simpel - zumindest nach heutigen Maßstäben. Für 16-Bit Fans mit einem Faible für Strategie kann der Titel allerdings ganz unterhaltsam sein, sofern man sich die Zeit nimmt, eine gute halbe Stunde in die Bedienung und Menüs hineinzufuchsen.