Cars Race-O-Rama im Test

Nintendo Wii
Vor drei Jahren eroberte ein kleines rotes Auto nicht nur die Herzen von Kindern. Die Rede ist natürlich von „Lightning McQueen“, dem flotten Rennwagen aus dem „Cars“ Animationsfilm der Pixar Studios. Leinwandmäßig war es das dann auch für den roten Flitzer, wobei das Kinoabenteuer seinerzeit mit dem parallel erscheinenden Videospiel begleitet wurde, welches allerdings schon die Geschehnisse nach dem Kinofilm schilderte. Ein Jahr später gab es dann den zweiten Teil Cars: Hook International für alle Konsolen. Kaum jemand hätte hier damit gerechnet, dass man nochmals zwei Jahre später einen weiteren Multiformat-Ableger präsentiert bekommt. Aber bedeutet dies gleichzeitig schon das Aus vor der Ziellinie? Wir haben die portiere Wii-Version in unserem Laufwerk auf Touren gebracht.

Die Story von Cars Race-O-Rama ist sicherlich wieder nicht die dickste der Welt. Nachdem Lightning McQueen in Radiator Springs seine eigene Rennstrecke erbaut hat, wurde in den Jahren darauf die Förderung der Jugend angegangen. Bei einer Nachwuchsschulung tauchen nun plötzlich ein paar unsanfte Zeitgenossen auf, welche die Schüler von McQueen in den Dreck schubsen. Der Kopf dahinter ist aber der bekannte und ungeliebte „Chick Hicks“, welcher ja schon mehrmals gegen unseren roten Helden verloren hat und nun mit seiner eigenen Schule die Vormachtstellung am Markt übernehmen möchte. Natürlich nicht mit den saubersten und fairsten Mitteln.



Euer Abenteuer beginnt also auf Lightning McQueens Hausstrecke. Neben 15 neuen Charakteren (unter anderem auch alte Feinde von McQueens Abschleppfreund Hook) dürfen im neuesten Teil erstmals drei weitere Städte neben Radiator Springs besucht werden. Zuerst müsst Ihr aber auf der McQueen-Rennstecke mehrere Events bestehen. Diese bestehen zum Einen aus den wichtigen „Gold-Events“, von denen es insgesamt 27 im Spiel gibt. Diese Aufgaben müsst Ihr erledigen, um in der Story, welche erneut mit schönen Zwischenfilmchen auf Kinoniveau garniert ist, weiter zu kommen. Zum Anderen warten im Spiel nun verschiedene Mini-Events auf Euch. In diesen übernehmt Ihr auch andere bekannte Cars-Charaktere wie z.B. Hook, die beiden italienischen Jungs vom Reifenhandel Guido nebst Staplerfreund Luigi und weitere. Aber auch Lightning McQueen selber muss sich hier in verschiedenen Herausforderungen wie z.B. Monster Truck- und Rallye Rennen oder Fan-Schnappschüssen inkl. posieren beweisen. Freund Hook gerät gar auf die Schiene des Stunthelden „Evel Knievel“ und stürzt sich in waghalsigen Missionen über große Schluchten hinweg, wobei er am Ende auf einer Zielscheibe die perfekte Landung hinlegen muss.


Einziger Wii-Screenshot!!


Gerade im Story-Modus, welcher Euch einen relativ großen Anteil an Freiraum innerhalb der Städte gewährt, könnt Ihr Euch die Reihenfolge der Events selber aussuchen. Wer zu faul ist, um die einzelnen Punkte anzufahren, kann die Aufgaben über die Karte auch erneut direkt anspringen. Neu ist, dass Ihr in Cars Race-O-Rama nun sofort von Beginn an in alle drei Abschnitte von Radiator Springs herum fahren könnt. Sowohl der „Taflin-Pass“ als auch „Ornament Valley“ können hier zu jeder Zeit erkundet werden, wobei der Flughafen hier anscheinend der Schere zum Opfer gefallen ist. In den drei neuen Städten „Motoropolis, Santa Carburera & Autovia“ könnt Ihr dann unter Wüstenstaub, Großstadt-Neonlicht und weiteren Einflüssen um den Sieg in der Race-O-Rama Serie kämpfen.


Als kleine Frischellenkur könnt Ihr Lightning nun in drei verschiedenen Kategorien aufmotzen. Von der Motorhaube über die Schweller bis zum Spoiler stehen Euch einige Tuning-Modelle zur Verfügung. Diese „Upgrades“ müsst Ihr Euch im Spiel erneut durch das Einsammeln von Blitzen, drei Zündkerzen je Gold-Event oder aber den ebenfalls neuen „Drift-Punkten“ erwerben. Der gute „Doc“ hat es seinerzeit dem roten Jungspund ja einmal richtig gezeigt und McQueen hat diese Erfahrungen nun immer weiter ausgebaut. Um zu driften, müsst Ihr das Digitalkreuz der Wiimote in den Kurven einfach nach unten drücken, wodurch sich eine Driftanzeige einblendet, in der Ihr die optimale Querstellung (inkl. Rechts lenken in Linkskurven) ablesen könnt. Dies bedarf zu Beginn ein klein wenig Übung, sollte aber nach kurzer Zeit gut von der Hand gehen.



Kommen wir nun zur technischen Seite der Wii-Version von Cars Race-O-Rama, welches dieses Mal vom THQ hauseigenen „Incinirator Studios“ entwickelt wurde, wobei die Xbox 360 als Lead Plattform diente. Hier war ich nach meinem Test der Xbox 360-Version doch recht erschrocken, denn was am Ende einer anscheinend total lieblosen Portierung auf der Wii übrig bleibt, verdreht dem kleinen McQueen sicherlich einige Kolbenringe im Motor. Ein Kantenflimmern neben dem anderen, gepaart mit einem sehr texturschwachen Wagen abzüglich vieler Effekte, die den größeren Versionen irgendwie noch zusätzliches Leben einhauchen. Zudem haben die Macher im Grunde nur das alte Basismaterial der Vorgänger verwurstet! Hinzu kommen Pop-Ups die wohl nur noch von der PS2-Version geschlagen werden.

Fast alle Screenshots und auch die Impressionen aus dem hier eingebetteten Videos entstammen NICHT der Wii-Version!!

Zwar wirkt gerade Radiator Springs immer noch sehr filmnah, aber hier hätte ich mir im Gesamten doch wirklich mehr erhofft. Und dass auch auf einem Wii eine Textur einmal besser aussehen kann als auf einer Xbox 360, haben wir ja erst vor Kurzem in unseren Review zu Brave: A Warriors Tale festgestellt. Hier hat man augenscheinlich Null Optimierung an die Nintendo Hardware angewendet. Wen wundert es da noch, dass man im Netz nur Screenshots dieser Versionen präsentiert bekommt. Sorry, aber dafür gibt es klar die schwarze Flagge!





Beim Sound gefallen dagegen erneut die originalen Filmstimmen sowie die unterschiedlichen Motoren- und Untergrundgeräusche. Lediglich die sich häufig wiederholenden Sprüche während der Rennen ermüden dann doch recht schnell. Die Steuerung ist sowohl mit der Wiimote solo in der Waagerechten, als auch in Kombination mit einem Nunchuk möglich, welche Euch dann ein etwas genaueres Lenken ermöglicht. Aber auch hier können Euch bei der freien Fahrt im Gelände unsichtbare Wände und teils schlechte Kollisionsabfragen der Umgebungsgrafik ab und an einmal ins Trudeln bringen. Um über Hindernisse zu springen müsst Ihr die Wiimote dann schnell einmal nach oben reissen. Da es bei den Rennen aber mehr als einmal recht ruppig zur Sache geht, empfand ich die Steuerung mittels Wiimote als recht schwammig und gerade für jüngere Spieler als recht schwer.

Stefan meint:

Stefan

 Cars Race-O-Rama auf der Wii ist sicherlich für die besonders junge Gruppe an Videospielern gedacht. Dass man hier aber mit so einer technischen Darbietung auf der Nintendo Hardware aufschlägt, hätte ich zu Beginn meines Tests sicherlich nicht erwartet. Eine recht schwierige und oftmals schwammige Steuerung gepaart mit heftigen Kantenflimmern, stark herunter gerechneten Texturen und herausgeschnittenen Zusatzeffekten brachten mir und meinem fast sechsjährigen Sohn keinen großen Spaß mehr. Selbst die 20 Euro Preisunterschied zu den HD-Versionen können hier nicht mehr großartig den Reifenplatzer und somit das Aus vor der Zielflagge verhindern. Schade, denn mit etwas Mühe bei der Portierung hätte man hier sicherlich mehr aus der Wii-Version heraus holen können. Einziger Wermutstropfen: Die PlayStation 2 Version ist hier technisch nochmals schlechter davon gekommen, aber das bringt den Wii Besitzern leider recht wenig. Wer den Titel für seinen Nachwuchs wirklich erwerben möchte und hier auch noch über die kräftigere Konsolenhardware verfügt, sollte lieber dort zugreifen.

Positiv

  • Verschiedene Steuerungsmöglichkeiten
  • 15 neue Charaktere & Orte
  • Pimp my McQueen

Negativ

  • Lieblose Xbox 360 Portierung
  • Heftiges Kantenflimmern
  • Lange Ladezeiten & starke Laufwerksgeräusche
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Cars Race-O-Rama Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 06.11.209
Vermarkter THQ
Wertung 5.2
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neXGam YouTube Channel
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