
Im Spiel schlüpft ihr in die Rolle des sprechenden Autos Lightning McQueen. Und weil der im Film ein ähnlich überzogenes Ego wie Ex-Kanzler Schröder nach der letzten Bundestagswahl im ZDF Wahlstudio bewies, hat der Scriptwriter bei Pixar eine ernsthafte Schicksalswende für ihn auf Lager. Nach einem Unfall im bis dato größten Rennen seiner Karriere muß der rote Flitzer nun nach bewährter Disney-Tradition noch einige Nachhilfestunden zum Thema übersteigertes Ego, Hilfsbereitschaft und Freundschaften nehmen.
Im Spiel selbst bekommt ihr von der Story der Kinofilms allerdings nur wenig bis fast gar nichts mit, je nachdem welchen Spielmodus ihr wählt. Neben dem normalen Spiel packten die Entwickler nämlich auch einen speziellen, etwas abgespeckteren und leichteren Modus für Kinder mit auf die Scheibe, der den Kleinen echte Frustmomente ersparen soll. Das schont zumindest die Nerven der Eltern und die Kids haben tatsächlich eine reale Chance den Abspann auch zu Gesicht zu bekommen.


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Doch worum gehts eigentlich genau? Nun, im Prinzip seid ihr größtenteils damit beschäftigt euch motorisierte Rennen durch und um das kleine Wüstenkaff Radiator Springs zu liefern. Angesichts des Titels "Cars" mag dies kaum verwunderlich erscheinen. Allerdings sind zwischendrin auch schon mal kleinere Gelegenheitsjobs zu erfüllen, wie beispielsweise eine bestimmte Menge verstreuter Postkarten aufzuspüren und einzusammeln oder aber Traktoren nachts auf dem Feld zu erschrecken, ohne von Mähdrescher Frank dabei erwischt zu werden...
Hauptaugenmerk sind aber wie gesagt die Rennen auf und neben der Straße. Dabei seid ihr auch nicht zwangsläufig immer auf Lightning festgelegt, sondern dürft im Spielverlauf auch schon mal einen anderen fahrbaren Untersatz steuern. Die Abwechslung ist allerdings nur optischer Natur - denn steuern lassen sich prinzipiell alle Fahrzeuge nahezu gleich. Von Realismus fangen wir hier gar nicht zu sprechen an, angesichts der Vorlage dürfte dies aber wohl auch niemanden enttäuschen.


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Wirklich fahrerisches Können wie das gekonnte Anfahren von Kurven und "sliden" ist hier aber nicht vonnöten, wenngleich die Wii-Steuerung mittels seitlich gehaltener Wiimote anfänglich etwas Übung abverlangt. Statt wie alle anderen Rennspiele Gas bzw. Bremse auf die Buttons "1 und 2" zu legen, ging man dazu über das Bremsen auf die A + B Tasten zu legen, was eine etwas ungesunde Haltung beim spielen erfordert. Ansonsten gibt es hier steuerungstechnisch keine Überraschungen, sieht man mal vom schütteln der Wiimote zwecks Sprung ab.

Ich weiß ja nicht, was sich die THQ Oberen mit der Veröffentlichung des Titels gedacht haben (d.h. eigentlich weiß ich es schon..) aber Cars ist auf dem Nintendo Wii so überflüssig wie ein Pad ohne Feuerknöpfe. Selbst auf dem jungen Wii hat man alles irgendwo bereits in viel besserer Form gesehen. Und so hält allerhöchstens nur der speziell an kleinere Kinder angepasste Spielmodus eine gewisse Existenzrechtfertigung bereit, hilft diesem ansonsten aber reichlich mittelmäßigen Lizenzspiel aber auch nicht auf die Beine...