
Wie nicht anders zu erwarten, seid ihr mit den Charakteren aus dem Film unterwegs - von Lightning McQueen über Hook bis zu Luigi treten viele bekannte Gesichter zum grossen Rennen an. Zudem kriegt ihr es dieses Mal mit neuen Superautos aus aller Welt zu tun, die euch nach und nach zu neuen Rennen herausfordern.
Gesteuert wird rennspieltypisch mit Steuerkreuz und Knöpfen, wobei ihr mit dem A-Knopf beschleunigt und per B- Button bremst. Durch geschicktes blockieren der Reifen beim anfahren einer Kurve könnt ihr euer Heck ausbrechen lassen und so mit quietschenden Reifen einen Powerslide wie in Mariokart DS ausführen. Allerdings löst dies nicht direkt einen sofortigen Turboschub aus, sondern füllt nur langsam euer Turb-O-Meter auf. Einmal voll, löst ihr den Turboschub dann mittels Druck auf die X-Taste aus. Ein für Rennspiele relativ untypisches Manöver könnt ihr übrigens per R-Trigger ausführen. Wie schon an einigen Stellen im Film zu sehen war, könnt ihr auch einen kleinen Sprung ausführen. Dieses Manöver hilft euch zwar während der Rennen weniger, auf den Alternativrouten erweist es sich aber als überaus nützlich, doch dazu später mehr. Die Kamera ist fest vorinstalliert, Perspektivwechsel gibt es nur in Form einer "Rückspiegelkamera", die euch auch das Geschehen hinter eurem Wagen jederzeit überblicken lässt. Insgesamt ist die Steuerung sehr eingängig und selbst für die jüngeren Spieler problemlos zu meistern.


Nach einer netten vorgerenderten Introsequenz in der euch Hook zu seinem grossen Rennen einlädt, gehts im Storymodus auch gleich zur Sache. Anfangs stehen euch noch nicht allzuviele Fahrzeuge zur Wahl, mit fortschreitendem Spielverlauf gesellen sich aber immer mehr dazu. Insgesamt stehen euch dann etwa zehn Fahrzeuge zur Verfügung, doch Leider unterscheiden sich die Fahrzeuge nicht sonderlich im Fahrverhalten.
Da das Fahrerfeld auf euch und drei Gegner beschränkt ist kommt während den Rennen nicht sonderlich viel Action auf. Zudem ist die Gegner KI wie in Mario Kart 64 von eurem Fahrverhalten abhängig. Fahrt ihr also gut, sind die Gegner schneller, fahrt ihr miserabel (was anhand der fairen Streckenführung eher seltener vorkommen dürfte) legen die Gegner schon mal eine Pause ein. So könnt ihr den Nintendo DS locker mal eine Minute beiseite legen, ohne in wirkliche Bedrängnis zu geraten. Für Sechjährige ist das vielleicht sinnvoll, da kaum Frust aufkommen wird, bei erfahreneren Zockern wird sich aber gerade dieser nach kurzer Zeit einstellen, da man kaum eine Herausforderung hat und die meisten Rennen recht anspruchlos erscheinen.
Ein bisschen Auflockerung bringen da die alternativen Routen, von denen es jeweils eine pro Strecke gibt. Auf diesen meist versteckt liegenden Routen gilt es dann Steinschlägen geschickt auszuweichen, durch verlassene Minenschächte zu düsen oder vor Frank dem Mähdrescher durch ein Weizenfeld zu flüchten. Das Streckendesign orientiert sich dabei natürlich am Film, so seid ihr in den Bergen, Radiator Springs oder auf einem Rundkurs á la Indianapolis unterwegs. Auf den Strecken selbst ist übrigens auch abseits der Alternativrouten einiges los: So gibt es Abkürzungen, Sprungschanzen, umfallende Bäume und sich mit den Runden verändernde Streckenführungen. Vom Leveldesign der Mario Kart Serie ist man aber dennoch meilenweit entfernt.

Im Herausforderungsmodus erwarten euch auf den bereits gemeisterten Strecken verschiedene Aufgaben, die euch im Gegensatz zum leichten Storymodus zumindest bei den Checkpoint Rennen und Sammelmissionen mit gehörigem Zeitdruck fordern. Die einfach erneut zu bestreitenden Rennen, bei denen es diesmal gilt eure Konkurrenten nach und nach aus dem Rennen zu werfen (ihr müsst beim überqueren der Ziellinie jeweils vor euren Konkurrenten liegen) sind aber genauso lahm, wie der Storymodus. Mit insgesamt 45 Strecken (17 im Story & 28 im Challengemodus) ist Cars Hook International jedoch vergleichsweise sehr umfangreich geworden. Um wirklich alle Aufgaben samt Challenge Modus zu erledigen, verbringt ihr so schon eine ganze Weile am Nintendo DS.
An einen Mehrspielermodus wurde auch gedacht, löblicherweise kann man auch mit nur einem Modul zu viert auf allen Strecken fahren. Vorbildlich!! Leider gibts es aber keinen Onlinemodus wie bei Mariokart DS, hier hätte man Cars Hook International sicher noch einmal gehörig aufwerten können.
Technisch ist der zweite Cars Titel für den Nintendo DS hingegen recht ordentlich geworden. Wer nach dem erschreckend schwachen ersten Cars nicht viel erwartet, wird eines Besseren belehrt. Man scheint seine Hausaufgaben gemacht zu haben und liefert eine saubere 3D-Engine ab. Ihr fahrt zwar nur gegen drei Gegner auf einmal und die Strecken sind mitunter ein wenig karg, dafür läuft die Engine aber flüssig und wartet mit animierten Streckendetails wie z. B. Tornados oder Hubschraubern auf. Pop-ups gibt es wenn dann nur entfernt am Horizont zu erkennen, Einfluss auf den Spielspass haben diese aber nicht. Die in 2D gehaltene Streckenkarte (die auf dem Touchscreen eingeblendet wird) erinnert übrigens an alte Game Boy Color Rennspiele, sonderlich hilfreich ist sie aufgrund des kleinen Bildschirmausschnitts aber nicht. Immerhin lässt sich Cars Hook International auch spielen, wenn man nur den unteren Bildschirm benutzt.


Hauptmanko der Engine ist aber leider die Spielgeschwindigkeit, die ohne den Einsatz von Turboschüben nie richtig in Fahrt kommt. Das eine höhere Spielgeschwindigkeit möglich gewesen wäre, zeigen eben gerade diese Turbos, die das Fahrzeug z.T. derart beschleunigen, dass man Mühe hat den Wagen unter Kontrolle zu halten. Warum die Entwickler das reguläre Tempo derart gedrosselt haben ist fraglich, wahrscheinlich hatte man hier eher die jüngere Klientel im Blickfeld, die hier ganz problemlos ein paar Runden drehen können, ohne das das Modul gefrustet in der Ecke landet. Schade ist, dass die Story nach dem tollen FMV am Anfang auch nur noch in Standbildern weitererzählt wird.
Beim Sound wurde nicht geschludert: Neben tollen Effekten wie quietschenden Reifen gibt es auch eine komplett deutsche Sprachausgabe, die nicht nur während der wenigen Zwischensequenzen, sondern auch in den Rennen zu hören ist. So geben eure Gegner witzige Kommentare bei Überholversuchen ab, die sich jedoch öfters wiederholen, da einfach zu wenig verschiedene Sprachsamples integriert wurden. Die Musik dudelt zudem etwas belanglos aus den Lautsprechern.
Alles in allem macht Cars Hook International einen eher durchwachsenen Eindruck. Zwar macht der zweite Teil deutlich mehr her als der Erstling, kann aber dennoch nicht überzeugen. Grosser Umfang, solide Technik, aber leider zu wenig Gameplay. Durch den übertrieben leichten Schwierigkeitsgrad nur etwas für die jüngeren Zocker. Wer schon etwas Erfahrung mit Videospielen hat, wird mit Cars Hook International eher wenig Freude haben. Schade, denn aus der Cars Lizenz hätte sicher mehr werden können. Vielleicht wirds ja mit dem nächsten Teil besser..