Brute Force im Test

Xbox
Was braucht man, um ein gutes Xbox Spiel herzustellen? Ein geniales Spielprinzip, eine atemberaubende Grafik, geilen Sound, einen erstklassigen Multiplayermodus und vor allem die Jungs von Bungie! Denn genau die hat sich Digital Anvil zur Hilfe geholt, als sie mit der Entwicklung von Brute Force begannen. Herausgekommen ist ein dabei ein sehr guter Titel, der allerdings nicht jedermanns Erwartungen erfüllt und somit eher Geschmackssache ist. Warum Brute Force uns aber trotzdem vollends überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.


"Die 23. Sondereinheit: Tex, Hawk, Brutus und Flint..."



Im Jahr 2340 ist die Gentechnik schon soweit fortgeschritten, dass man keine Soldaten mehr rekrutieren und ausbilden muss. Geklonte Supersoldaten stehen zur Verteidigung der Konföderation bereit. Als die Situation für die bekannten Welten brenzlig wird, gründet man die 23. Sondereinheit, Codename: Brute Force! Der Spieler übernimmt dabei die Kontrolle des vierköpfigen Teams und sorgt wieder für Ruhe und Ordnung im Universum. Das Spiel schafft die Perfekte Balance zwischen Action- und Taktik-Shooter.



"Eure Gegner können teilweise echt hinterlistige Manöver ausführen..."


Jeder der vier Charaktere hat besondere Eigenschaften und ist somit unerlässlich für den Erfolg einer jeden Mission. Es gilt also immer, alle vier Teammitglieder zu schützen. Tex, der von den Entwicklern in die Rolle des Anführers gesteckt wurde, ist das Universaltalent der Truppe. Seine Stärken liegen in der Benutzung von großkalibrigen Waffen, so wie der Möglichkeit gleich 2 Waffen gleichzeitig abzufeuern. Brutus, ein Verbündeter vom Planeten Ferix, ist ein echsenartiges Wesen. Durch eine Art Zauber, den er anwenden kann, sieht er auch bei schlechter Sicht glasklar und lädt währenddessen sogar seine Energie wieder auf. Hawk deckt den Bereich der Feindinfiltration ab. Sie kann sich für bestimme Zeit tarnen und kann somit feindliche Stellungen auskundschaften oder sich an Geschütztürmen vorbei schleichen. Flint ist ein Roboter mit menschlicher Gestalt. Sie erledigt auf große Distanzen Gegner mit ihrem Scharfschützengewehr. Die automatische Zielerfassung, die sie dabei verwenden kann, erleichtert das Zielen ungemein. Aktiviert der Spieler eine dieser Spezialfunktionen, so sinkt der Balken der entsprechenden Leiste gegen Null. Ist die Energie verbraucht, muss der Balken sich erst wieder regenerieren, bevor er wieder Verwendung finden kann.



"Brutus ist die Kampfmaschine des Teams..."


Die Anzahl der Waffen in Brute Force scheint schier unendlich. Von kleinen Handfeuerwaffen, über Raketenwerfer, bis hin zu Sniper-Gewehren ist alles vertreten. Man sollte allerdings beachten, dass die beiden Mädels im Team natürlich nicht die schweren Wummen von Tex und Brutus tragen können. Andersrum, geben diese sich aber auch nicht mit kleinen Pistolen ihrer weiblichen Kollegen ab. Somit entscheidet die Wahl des Charakters nicht nur über die Fähigkeiten, die der Spieler einsetzen kann, sondern auch darüber, welche Waffen er aufsammeln und benutzen kann.

Brute Force wäre kein Taktik-Shooter, wenn man den Teammitgliedern keine Kommandos geben könnte. Die vier Hauptbefehle lauten „Gib mir Deckung“, „Bewegen nach“, „Stellung halten“ und „Schiessen, wenn bereit“. Das und die Möglichkeit jederzeit zwischen den vier Charakteren zu wechseln, bietet dem Spieler große Freiheit, was das Herangehen an die Mission betrifft. So kann man mit aller Feuerkraft eine feindliche Festung erstürmen und alles niedermetzeln, was einem auf dem Weg dorthin begegnet, oder man geht ganz überlegt an die Aufgabe ran, und erledigt erst mal aus der Ferne alle Gegner, bevor man sich leisen Schrittes in die Festung schleicht.



"Detailliert gestaltete Texturen wie dieses Gras findet man im ganzen Spiel..."


Während des kompletten Spiels steht Man in Verbindung mit dem Commander des Teams, der einen mit Missionsupdates und wichtigen Hinweisen versorgt. Er richtet auf eurem Radar bestimmte Orientierungspunkte ein, die es zu erreichen gilt. Ohne diese käme man sich im Spiel oft verloren vor, und man wüsste nicht, wo es denn nun eigentlich weiter geht. Das haben die Mannen von Digital Anvil hervorragend gelöst.

Etwas enttäuscht waren wir von der doch extrem dünn gestrickten Hintergrundgeschichte. Gehört es doch mittlerweile zum Standart, dass ein guter Shooter auch eine angemessene Story aufweist. Zwar tauchen im Verlauf des Spiels immer mal wieder professionell wirkende Render-Sequenzen auf, die die Geschichte weitererzählen sollen. Nachvollziehen kann man diese dadurch allerdings auch nicht besser…



"Man sollte die Gegend immer mit dem Scharfschützengewehr abtasten um Feinde bereits aus großer Entfernung zu eliminieren..."


Aber besonderes Lob gebührt den Multiplayer-Optionen den Spiels. Während eines Soloplayer-Spiels, kann sich jederzeit jemand einen zweiten Controller schnappen. Er drückt dann auf Start und wird sofort und ohne den Hauch einer Ladesequenz ins Geschehen integriert. Dadurch lässt sich der komplette Titel auch kooperativ spielen. Was auch unbedingt anzuraten ist, da Brute Force selbst im niedrigsten Schwierigkeitsgrad dem Spieler sehr viel abverlangt und des Öfteren zu Frusterlebnissen führt. Denn die KI geht leider (oder doch besser Gott sei Dank) nicht alleine auf Erkundungstour. Das heißt, man kann keine Aktionen parallel durchführen. Versucht man also gerade eine bestimmte Stelle abzusichern, kann man die KI nicht schon mal vorausschicken um hinter der nächsten Ecke schon mal die Gegner mit dem Scharfschützengewehr zu eliminieren. Im Koop-Modus kann man sich diese Aufgaben dann teilen, was die Geschwindigkeit des Games stark ankurbelt. Nicht nur der Speed, sondern auch der Spaßfaktor wird durch den Multiplayer-Modus erhöht. Also musste Digital Anvil natürlich auch einen Deathmatch-Modus ins Spiel integrieren. Dort stehen gut ein Dutzend Maps zur Verfügung, auf denen man sich mit bis zu drei weiteren menschlichen Gegnern, gegenseitig die Grütze aus der Birne ballern kann. Auch einen Team-Deathmatch-Modus besitzt Brute Force, welcher sich aber kaum vom normalen Deathmatch unterscheidet. Viele werden jetzt schon mit großen Augen nach den Worten „Xbox Live“ Ausschau halten. Doch hier gibt es nur Ernüchterung. Brute Force bietet keine Multiplayer-Duelle via Internet. Was natürlich sehr schade ist, da der Titel durch das gut durchdachte Spielprinzip natürlich dafür prädestiniert gewesen wäre. Aber so muss man sich mit Content-Download zufrieden geben. Für alle, denen es mit nur läppischen vier Spielern vor der Konsole zu langweilig wird, unterstützt Brute Force natürlich auch die System Link Funktion der Xbox, wodurch bis zu 8 Spieler, zwei pro Konsole, gegeneinander antreten können. Erfreulich ist auch, dass man den Koop-Modus, im Gegensatz zum großen Vorbild Halo, ebenfalls über LAN zocken kann.



"Die Grafik- und Lichteffekte sind atemberaubend..."


Grafik:
Was wäre ein geniales Spielprinzip ohne die entsprechende herausragende Grafik? Brute Force kommt mit einer wahnsinnig guten Optik daher und lässt keine Wünsche offen. Wunderschöne Lens Flare- und Partikeleffekte wohin das Auge reicht. Wenn man die Grafikmuskeln der Xbox ordentlich spielen lassen will, kommt man um das Bump Mapping nicht herum. Und somit findet man fast keine Textur ohne die leicht glänzenden Reflektionen auf den Polygonen. Grafisch reicht Brute Force locker an Halo heran und weiß dieses sogar noch knapp zu toppen. Selbst im Multiplayer-Modus läuft die Engine jederzeit flüssig. Wir haben das Spiel komplett durchgespielt und so etwas, wie ein Slowdown ist uns nicht ein Mal begegnet.



"Alle Anzeigen im Spiel sind sehr nützlich und übersichtlich..."


Sound:
Der Sound von Brute Force ist allerdings nicht der erhoffte Oberhammer geworden. Zwar wurde die Dolby Digital Funktion der Xbox ausreichend genutzt, allerdings bietet das Spiel nur eine auffällig geringe Anzahl von Sounds, was das akustische Erlebnis etwas trübt. Auf fette Bässe, fetzige Musik und deftige Explosionen muss der Spieler aber natürlich nicht verzichten. Der Raumklang wurde leider nicht so perfekt gelöst wie zum Beispiel bei Splinter Cell, hilft einem aber ab und an schon, sich während heftiger Gefechte neu zu orientieren. Zusammengefasst ist der Sound von Brute Force zwar nicht schlecht, weiß aber an Toptitel wie Splinter Cell nicht heranzukommen.

Steuerung:
Die Steuerung wurde nahezu perfekt gelöst. Sie wurde eigentlich 1:1 von Halo übernommen. Man steuert seine Figur mit dem linken Ministick, während der Rechte zum Ausrichten des Zielfokus und zum Umsehen dient. Der einzige Unterschied liegt darin, dass man seinen Charakter aus der Third-Person-Perspektive steuert. Das Steuerkreuz dient zum Wechseln zwischen den Charakteren, bzw. zum Erteilen von Kommandos. Die schwarze Taste lädt die aktuell angewählte Waffe nach, während der weiße Button die Spezialkraft der Figur aktiviert. Alles in Allem gibt es hier absolut nichts zu bemängeln.



"It's Showtime!"

Alexander meint:

Alexander

Brute Force gilt sicherlich als einer der Toptitel des Jahres 2003. Die Spielidee wurde konsequent umgesetzt und es ist einem, wie von vielen Kollegen bemängelt wurde, nicht möglich einfach ohne nachzudenken in die Gegnerhorden zu stürmen. Sobald man nämlich auf den mittleren Schwierigkeitsgrad wechselt würde man auf diese Weise sehr schnell das Zeitliche segnen. Die Grafik ist atemberaubend, der Sound zufrieden stellend und die Steuerung wurde ideal auf dem Xbox Pad umgesetzt. Leider ist, bedingt durch den hohen Schwierigkeitsgrad, der Singleplayer-Modus mit einem hohen Frustfaktor versehen. Im Koop-Modus allerdings kommt wirklich Action auf, zumal man nicht jede Aktion selbst ausführen muss. Auch die Deathmatch-Modi bieten keinen Anlass zur Kritik. Sollte man den Koop- bzw. Singleplayer-Modus abgeschlossen haben, sinkt der Motivationspegel nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, sondern man ist noch stunden oder gar tage lang damit beschäftig Gen-Kanister aufzutreiben, um neue Deathmatch-Charaktere freizuschalten, oder die Mission 100%ig perfekt zu schaffen. Brute Force sollte man generell als Multiplayer-Spiel empfehlen, weil dort irgendwie mehr Spaß aufkommt. Für Leute, die mit dem deftigen Schwierigkeitsgrad allerdings kein Problem haben sollten, ist Brute Force ebenfalls zu empfehlen. Digital Anvil hat auf jeden Fall hervorragende Arbeit geleistet und ein wirklich sehr gutes Spiel entwickelt.

Positiv

  • Umwerfende Grafik
  • Guter Multiplayer...
  • Download-Content

Negativ

  • Knackiger Schwierigkeitsgrad
  • ...aber nicht Live
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von Dr. Robotnik:

    . Du musst unten bis zu der Höhle laufen, wo sich das Biest auch immer mal zur Ruhe setzt sowie sein Schild austellt, in der unteren Etage befinden sich ein Schaltpult, warte einfach bis er wieder auf der Insel landet, betätige den Schalter, das Schild schliesst in ein, fertig! Mehr ist da...

  • von Ma-XeE:

    Wie besiege ich den Endgegner ?

  • von Dr. Robotnik:

    . Heh, hab mir das Game jetzt auch mal für nen 10ner geholt und muss sagen das iss mir ja wirklich etwas entgangen :guns:, ziemlich geil das ganze. Die Kampagne rockt mit netten Zwischensequenzen, die deutsche Syncro/Dialoge iss zwar fürn A****. :zzz: aber nur Nebensache. Grafisch sieht das...

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Brute Force Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit bereits erhältlich
Vermarkter Microsoft
Wertung 8.5
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