
Bratz the Movie zielt mit seiner Thematik offensichtlich auf ein jüngeres Publikum. Ihr spielt eine von 4 jungen Damen, die sich an einer Sommerschule befinden um sich dort zum großen Star ausbilden zu lassen. Wer regelmäßiger Zuschauer des „Unterschichtenfernsehens“ mitsamt seinen unzähligen Castingshows ist, kennt die Thematik zur Genüge. Die 4 Protagonistinnen versuchen jeweils in unterschiedlichen Disziplinen die Konkurrenz hinter sich zu lassen.
Das Spiel umfasst gute 10 Kapitel, wobei jedes Kapitel aus einem Minispiel und ein wenig Story besteht. Was bereits schon zu Beginn auffällt, ist der ungewöhnliche Sprachstil. Viele Sätze sind in einem gewissen Neudeutsch verfasst, das bei einem Mitzwanziger wie dem Tester zu gewissen Verständnisproblemen geführt hat. Ebenfalls auffällig ist, dass sich THQ bei der Lokalisierung offenbar nicht allzuviel Mühe gegeben hat, denn einige Rechtschreibfehler sind auch in der Endfassug noch zu finden.


Doch kommen wir zum Inhaltlichen. Die meisten der Disziplinen haben nicht wirklich viel mit der Thematik eines Castings zu tun, sondern sind meist simple Geschicklichkeitseinlagen. Mal müsst ihr in einem simplen Jump and Run böswilligen Hauskatzen ausweichen, oder in einer „Nähsimulation“ per Steuerkreuz einer virtuellen Naht folgen. Leider haben sich in den Testsitzungen einige Schwächen in den Beschreibungen der Missionsziele gezeigt. So ist es z.b. nötig durch „Drücken der L und R Taste die Kameras wieder aufzuladen“. Leider wird nicht beschrieben ob diese nun abwechselnd, simultan oder einfach gedrückt gehalten werden müssen. Da es im Spiel selbst auch keinen Indikator dafür gibt, ist man auf ausprobieren angewiesen. Dabei gestaltete sich das L und R drücken derart fordernd, dass es bei den Testsitzungen zweier Personen am Handheld bedarf. Einer hämmert wie wild auf den L und R Tasten, der andere schaltet via Steuerkreuz um. Anders war es nicht zu schaffen. Da stellt sich die Frage, wie hoch das Frustpotential für die angepeilte Zielgruppe in solchen Aufgaben ist.
Die restlichen Aufgaben gestalten sich relativ einfach gestrickt und sind meist fragwürdig gestellt, oder umständlich zu bedienen. Überhaupt mutet Bratz The Movie wie eine kleine Minispielsammlung um die eine präpubertäre Story mit der heißen Nadel gestrickt wurde. 4 junge Mädchen träumen davon Star zu werden, werden nebenbei von süßen Jungs umworben die sich zum Affen machen und entdecken gen Ende die Bedeutung wahrer Freundschaft. Was mich nicht begeistern konnte, kann vielleicht die Zielgruppe begeistern.


Grafisch gibt sich Bratz the Movie bieder. Die Grafik ist bunt gehalten und erinnert in der Aufmachung an die GBA Version der Sims. Man bekommt nichts besonderes zu sehen, aber ansonsten ist das Spiel optisch anständig. Die Figuren wirken zwar stereotyp, sind aber allesamt liebevoll gezeichnet.
Soundmäßig wird auf Sparflamme gekocht. Ein paar unterschiedliche Hintergrundmelodien düdeln während des gesamten Spiels im Hintergrund, das wars aber auch schon. Auch hier regiert gepflegte Langeweile und Innovationslosigkeit.
Bratz the Movie ist einer dieser typischen Schnellschüsse zum Ende einer Konsolengeneration. Der schnell hingehauene Titel spricht mit seiner pubertären Thematik offensichtlich jüngere Menschen an, die aber teilweise an unfairen Minispielen verzweifeln werden. Zudem wurde dem Spiel keine Batterie zum Speichern spendiert, so dass ihr im Jahre 2007 noch an ein Passwortsystem gebunden seid, für mich die größte Überraschung an Bratz the Movie. Aufgrund des geringen Umfangs, der schlechten Missionsbeschreibung und der sonstigen optischen und aktustischen Durchschnittlichkeit kommt Bratz the Movie über ebendiese nicht hinaus.