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Das Herzstück von Blazing Angels bildet dabei der Kampagnenmodus, der euch bei 18 Missionen an authentische Kriegsschauplätze schickt. Dabei verteidigt ihr Belgien/Nordfrankreich, befreit Nordafrika von Rommels Jungs und versucht den Schaden bei Pearl Harbor in Grenzen zu halten. Ja, ihr habt richtig gelesen – neben deutschen Fliegern werden im Spiel auch Japaner ins Visier genommen. Weitere Schauplätze im Spiel sind die Himmel über Paris, London, der Normandie am D-Day und zum großen Finale natürlich Berlin.
Dabei seid ihr natürlich nicht alleine unterwegs. Schon recht früh im Spiel seit ihr der Commander eures eigenen Squadrons. An eurer Seite fliegen Joe, Franck und Tom. Jeder der drei hat dabei eine spezielle Fähigkeit, die euch das Leben als Kampfpilot im Zweiten Weltkrieg jeweils ein bisschen einfacher macht. Jedem der drei könnt ihr über das Steuerkreuz am Wiimote einen Befehl erteilen. Während Joe für die Reparatur eurer Fliegers zuständig ist, konzentriert sich Franck auf euren Befehl hin auf ein bestimmtes Ziel. Joe kümmert sich auf Knopfdruck darum, dass besonders hartnäckige Gegner abgelenkt werden. Mit der vierten Richtungstaste des Steuerkreuzes bestimmt ihr das generelle Verhalten eures Geschwaders – sollen sie normal in Formation fliegen, alles daran setzen euch zu verteidigen oder selber nach eigenem Ermessen auf die Jagd gehen?


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In den Missionen der Singleplayer Kampagne erhaltet ihr einen Auftrag, den es zu erfüllen gilt. Habt ihr diese Befehle ausgeführt, folgt direkt der nächste, bis die Mission irgendwann erfolgreich beendet wurde. Die Abwechslung im Missionsdesign hält sich dabei in Grenzen, meistens geht es schlichtweg darum diverse feindliche Einheiten in der Luft und am Boden (z.B. Panzer) auszuschalten. Gern gesehene Abweichungen bietet z.B. ein Aufklärungsflug durch die nordafrikanische Wüste, bei der ihr bei schlechter Sicht (Sandsturm) Fotos von den deutschen Lagern machen müsst oder der Beginn der D-Day Mission, wo ihr Bunker mit Rauchbomben markieren müsst, damit die Bodentruppen wissen wo sie hinlangen müssen.
Neben den 18 Singleplayer Missionen und einer sogenannten Mini-Kampagne (Bedingung: Beendete Kampagne) bietet Blazing Angels weitere Beschäftigung. Im Arcade Mode müsst ihr eine Reihe von Bösewichten innerhalb eines bestimmten Zeitlimits ausschalten, während ihr im Ass-Duell 1on1 gegen die besten gegnerischen Flieger antretet. In diesen Modi könnt ihr eines von insgesamt 42 Flugzeugen auswählen, die ihr vorher in der Kampagne freispielt. Für jede erfolgreiche Mission gibts einen neuen britischen, amerikanischen, deutschen oder japanischen Flieger.


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Leider müssen Wii-Besitzer in Punkto Onlinegaming wieder in die Röhre gucken, denn anders als die Versionen für Xbox360 und PlayStation 3 darf hier nur offline im Multiplayer gekämpft werden. Dann aber per Split-Screen in verschiedenen Spielmodi wie etwa Dogfight, quasi das ‚Deathmatch der Lüfte’, welches auch in Teams gespielt werden kann. In Seek & Destroy macht ihr hingegen Jagd auf markierte Flugzeuge, wobei der Sieger derjenige ist, der jeden anderen Pilot im Spiel mindestens einmal abgeschossen hat. Sehr spaßig ist auch der Aces High Modus, in dem ein Spieler als Ass markiert wird und solange von allen anderen gejagt wird, bis sein Flieger explodiert – der, der das Ass zum Absturz gebracht hat, übernimmt seine Rolle und wird von den anderen gejagt. Wer gerne im Team spielt freut sich über die Modi Capture the Base, Bombing Run und Kamikaze. Neben diesen Multiplayergefechten könnt ihr in Blazing Angels auch Zeit mit dem Co-Op Modus verbringen und gemeinsam Missionen aus dem Singleplayer-Mode absolvieren.
Was auf den anderen beiden Konsolen etwas enttäuschte, sieht auf dem Nintendo Wii hingegen ganz ordentlich aus. Besonders die Flugzeugmodelle sind etwa sehr ansehnlich und detailliert, am Boden siehts naturgemäß etwas karger aus - hier wurden manche Landschaften teilweise doch arg fad texturiert. Während der heißen Luftkampfaction hat man dafür aber ohnehin kein Auge, so daß hier vornehmlich Explosionen, Rauchschwaden und wegsplitternde Teile ins Auge fallen. Die Soundkulisse hält sich streng an die Vorgaben des Genre und präsentiert einen Mix aus Melodien, wie sie auch perfekt zum neuen Medal of Honor or Spielberg Kinostreifen "Soldat James Ryan" gepasst hätten. Die gelungene Synchro ist übrigens in der jeweiligen Landessprache (mit Untertiteln) gehalten, nachdem viele Kommentare der deutschen Piloten aber arg lächerlich rüberkommen, will ich gar nicht wissen was die japanischen Kampfflieger so im Eifer des Gefechts von sich geben.


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Ein Wort noch zur Steuerung. Stolze fünf Varianten stehen Nintendo Wii Besitzer hier zu Auswahl und es lohnt sich in der Tat alle Einstellungen anfänglich im Training mal kurzzeitig auszuprobieren. Mein Favorit dabei war die Steuerung per Wiimote (Bewegungen des Flugzeugs) und Beschleunigen/Bremsen bzw. Feuern per Nunchuck. Aber hier findet sicherlich jeder selbst seine individuell geeignetste Steuerung.
Als alter Flusi-Fan war meine Erwartungshaltung natürlich recht hoch. Dementsprechend bin ich etwas enttäuscht, denn es ist unterm Strich halt "nur" ein recht gelungener Flugsimulator mit sehr starkem Arcadeeinschlag herausgekommen. Zudem nimmt's der Titel mit der historischen Wahrheit nicht allzu genau. So haben z.B. die Deutschen angeblich verzweifelt versucht, die Briten in Dünkirchen daran zu hindern England zu erreichen, was natürlicher ausgemachter Quark ist, der Szenarie aber freilich mehr Dramatik verleiht. Da mit Heatseeker und Wing Island noch zwei weitere Flugkünstler für Wii in den Startlöchern stehen, empfiehlt es sich bei Interesse noch kurz abzuwarten und dann beim persönlichen Favoriten zuzuschlagen.