

Im mimt den Kopf einer streng geheimen Fliegerstaffel, die geheime "Wunderwaffen" Nazi-Deutschlands aufspürt. Davon gab es in der Tat reichlich, von ersten Düsenjägern wie der legendären Messerschmidt 262, bis hin zu Raketen-Jets und V2-Explosivkörpern. So seid ihr in den meisten der rund 18 Missionen auch nicht in schnöden Propeller-Flugzeugen sondern stylishen Prototypen unterwegs. Mit historischen Wahrheiten nimmt es UbiSoft Ungarn wie im ersten Blazing Angels nicht allzu genau, viel germanisches Kriegsgut, wie z.B. zielsuchende Raketen, existierte lediglich auf dem Reißbrett. Auch sind viele Angaben über Szenarien und Flugzeuge schlicht und einfach falsch, so war die Spittfire zweifelsohne ein bewährter Kampfflieger, jedoch nicht - wie propagiert - der beste des zweiten Weltkrieges.
Beim Missionsdesign darf man in tiefer Erfurcht den Hut vor den Entwicklern ziehen. Viel mehr lässt sich aus der Materie Flugsimulation nicht kitzeln. Schon der Einstieg ist Oscar-verdächtig: Als WW II-Veteran gebt ihr in der Gegenwart zwischen Ballons und Düsenjets auf einer Airshow eure Flugkünste zum besten und brettert knapp über den Erdboden, sowie durch luftige Ringe. Plötzlich erlebt der Cockpit-Rentner ein Flashback, fließend wird die Zeit zurück gedreht und ihr findet euch mitten in einer Luftschlacht des zweiten Weltkrieges wieder. Die zweite Mission fällt kaum weniger originell aus, hier will eine Geheimagentin auf einem fahrenden Zug abgesetzt werden. In späteren Etappen muss zuerst die Luftabwehr ausgeschaltet werden, ehe ein geheimer deutscher Bomber entwendet werden kann, der anschließend sicher durch ein Luftminenfeld manövriert werden muss. Die in mehrere Aufträge geplitteten Missionen nehmen teilweise eine halbe Stunde und mehr in Anspruch, nach wichtigen Etappenzielen wird jedoch zwischengespeichert.
Das Flugverhalten ist ausgesprochen arcadelastig, was aber gut mit den recht ausgefallenen Fluggefährten harmoniert. Der linke Stick bedient die Flugrichtung, während sich mit dem rechten die Geschwindigkeit anpassen lässt. Auf Wunsch steht auch eine vereinfachte Steuerung zur Verfügung. Für Bug und Heck gibt es ein beachtliches optionales Waffenarsenal. Habt ihr eine Messerschmidt an euch kleben, so lässt sich diese beherzt via Heck-Kanone vom Himmel knipsen, alternativ wird der Pilot via Blitz-Generator geblendet oder die Elektronik seiner Maschine dank Tesla-Werfer ausgeschaltet. Eine taktische Note bekommt Blazing Angels durch rudimentäre Wingmen-Befehle. Die alliierte Staffel säubert den Himmel vom Feindvolk, hält euch gezielt den Rücken frei oder repariert im Flug die durchsiebten Tragflächen.


Das Online-Gaming klappt wie schon bei Blazing Angels 2 ohne Probleme. Lag-freie Multiplayer-Schlachten ermitteln den wahren Mölders-Erben. Auch ist auf den Servern der PS3-Version des Spiels immer genug los, willige Mitspieler zu finden dürfte kein Problem sein. Wirkte der Vorgänger bereits dezidiert gealtert, so kann Secret Missions of World War II ebenfalls keine Schönheitspreise gewinnen. Die Engine wurde übernommen, weder Texturqualität noch Effekte sind überdurchschnittlich, auch hätten den Gebäuden und Bodenfahrzeugen ein paar Polygone extra sicher nicht geschadet.
Bessere Spielbarkeit, höherer Umfang, originelle Storyline samt erfrischendem Setting sowie ein erstklassiges Missionsdesign. Eigentlich verfügt Blazing Angels 2: Secret Missions of World War II über alle nötigen Ingredienzen, die einen Top-Titel ausmachen. Wenn der teils abstrus hohe Schwierigkeitsgrad nicht wäre! War schon der direkte Vorgänger kein Zuckerschlecken, so driften die Geheimmissionen vielfach ins Unfaire ab. Einzelne bockschwere Etappen ein ums andere mal wiederholen zu müssen, um endlich die Mission abzuschließen, sorgt für satten Frust. Schade, so wird viel Potenzial verspielt.