
Neue Spielsysteme sucht das Land, darunter mischt sich auch Blade Dancer. So gibt es im Gegensatz zu manch anderem Spiel auch Neuerungen im Kampfsystem. Gegner werden auf der Spielkarte durch Totenschädel dargestellt. Diese können durch anvisieren analysiert werden, so erfährt man welche Feinde genau in der Gruppe gegen euch kämpfen wollen. Die meisten davon werden euch bei zu nahem Kontakt verfolgen, einige nehmen aber auch vor euch Reisaus. Die Überblendung vom Spielgeschehen in den Kampf erfolgt ohne Ladezeiten. Jede Spielfigur hat einen eigenen Counter, ist dieser voll, kann man Aktionen auslösen. Dies können Angriffe, Zaubersprüche oder das benutzen von Items sein.


Die Lunarfähigkeit stellt eine weitere neue Fähigkeit dar. Bei jedem Angriff füllt sich diese Leiste weiter auf. Ist diese dann gefüllt, kann man Spezialangriffe starten, sowas kennen wir zwar auch aus Final Fantasy 7, aber hier haben auch die Monster die Chance von dieser Leiste Gebrauch zu machen, also darf man nicht allzu lange mit dem Angriff warten, sonst tun es eure Gegner! Aufpassen muss man trotzdem, denn ein gegnerischer Angriff wehrt diese Aktion ab, es ist demnach ratsam einen Kollegen zur Verfügung zu halten, der einem den Rücken freihält. Daher kommen die Kämpfe auch erst so richtig in Fahrt wenn ihr eure Truppe komplettiert habt.

Die Steuerung ist sehr leicht ausgefallen, als alter Rollenspielhase, fühlt man sich sofort zuhause. Auf der Oberwelt läuft man mit dem Analogstick, die Kamera dirigiert man mit den Schultertasten und freie Sicht verschafft man sich mit einem Druck aufs Steuerkreuz, dann kann man sich direkt umsehen. Um Personen anzureden und Türen zu öffnen, kann man mit der Vierrecktaste durch alle näheren Ziele durchschalten und mit X die Interaktion starten. Mit Select ruft man jederzeit eine Karte der Map auf, damit man ungefähr sehen kann wo man hinlaufen muss.


Die Grafik hingegen ist ein großer Kritikpunkt. Einerseits gibt es schöne Effekte zu bestaunen, andererseits ist man auf öde Texturen beschränkt, die sich ständig wiederholen. So läuft man auf kargen Wiesen und Kerkern umher und ergötzt sich aber an tollen Kämpfen. Ihr lauft überwiegend in solchen kleinen Maps umher, die Tonuntermalung ist dabei auf Schrittgeräusche und Vogelgezwitscher beschränkt, die andauernden Ladezeiten zwischen den vielen Abschnitten sorgen dann auf Dauer für Frust und Langeweile, auch weil man für die Regeneration der Truppe stehts ins nächste Dorf muss. Aber auch sonst möchte man hin und wieder die unmotivierte Musikkulisse ausschalten, nur wenige Musikstücke begeistern oder vermögen zumindest das Spiel zu unterstützen.
Als negativ kann man auch die ganze Auflevel-Zeit betrachten, so müsst ihr euch schon am Anfang erst einmal einige Stunden aufpowern bevor es überhaupt losgehen kann, denn die richtigen Gegner hauen einem mit nur einem Schlag in Grund und Boden. Auch zwischendrin sind die Monster oftmals zu schwer um sie durch normales Vorankommen besiegen zu können. Hier ist das Balancing nicht ausgewogen, so muss man in den 20-30 Stunden Spielzeit eine erhebliche Zeit zusätzlich opfern um überhaupt einmal vom Fleck zu kommen.


Bis zu vier Spieler kämpfen sich kabellos kooperativ durch die Dungeons der Hauptkampagne, teilen sich Items und metzeln gemeinsam allerlei Monster nieder, was aber auf Grund der Langatmigkeit der Story auf Dauer nicht unterhalten wird. Einen Online-Modus sucht man leider vergebens.
Hier hat Hit Maker ein RPG abgeliefert wie es sein soll, technisch wäre mehr drin gewesen, somit kann Blade Dancer nur in der Mittelschicht der PSP-Games mitspielen. Wahre RPG-Fans die nichts gegen Auflevel-Orgien und Story-Abstinenz haben, werden das Spiel dennoch begeistert aufnehmen, da es einige Neuerungen gibt und solides Gameplay ohne großen Höhen und Tiefen bietet.