Erst vor kurzem konnte das von Traveller’s Tales entwickelte Lego Star Wars II die Herzen der jüngeren Spielergemeinde im Sturm erobern. Nachdem die Geschichte um Star Wars abgehandelt wurde und keinen neuen Stoff mehr für einen weiteren Lego-Ableger bieten kann, muss nun Bionicle seinen Kopf für eine Versoftung herhalten . Wie sich der nächste Titel der Jungs und Mädels im Härtetest schlagen wird, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Bei Bionicle: Hereos dreht sich alles um die gleichnamige Legomarke „Bionicle“. Ihr seid der Held, der Voya Nui vor dem Untergang bewahren muss. Die Insel Voya Nui wurde von den abgrundtiefen Piraka invasiert und brachten nur Leid und Übel über eure Heimat. Der Grund für die Invasion liegt klar auf der Hand. Die Piraka sind hinter der Maske des Lebens her. Sollte die Maske in Besitz von falschen Händen geraten, könnte es verheerende Folgen auf sich haben. Hinter die wahre Kraft der Maske konnten die Piraka bislang nicht kommen, doch sie haben einen Weg gefunden damit alle Kreaturen der Insel zu kontrollieren. Eure Aufgabe ist es die Piraka zurückzuschlagen, damit wieder Frieden auf Voya Nui einkehren kann. Zu Beginn des Spiels startet ihr in einer Höhle, die der Cantina von Lego Star Wars sehr ähnelt. Von hier könnt ihr aus sechs verschiedenen Zonen wählen mit insgesamt 25 Unterlevels. Habt ihr euch für einen der Levels entscheiden können, kann es auch direkt losgehen. Ihr verfolgt das Geschehen aus der Third-Person Ansicht, die äußerst nah an eurem Bionicle dran hängt. Die Vorgehensweise ist relativ simpel. Ihr lauft durch die Levels und ballert alles, was sich euch in den Weg stellt, ab.
Damit das Ganze nicht zu schnell langweilig wird, könnt ihr im Verlauf das Level verschiedene Masken einsammeln. Mit diesen Masken könnt ihr weitere Bionicle erspielen und während des Spiels durchschalten. Optisch unterscheiden sich die Bionicle nur geringfügig voneinander. Entscheidend sind daher die Waffen und andere Fähigkeiten. Manche können z.B. über Wasser laufen, Wände hinauf klettern oder Legosteine zusammen setzen bzw. Schalter aktivieren. Bei den Waffen reicht es von Raketen- und Granatenwerfer bis hin zu verschiedenen Laserwaffen. Als besonders abwechslungsreich erweist sich das Spiel nicht gerade. Habt ihr in einem Areal alle Bedrohungen ausgeschaltet, müsst ihr jede umherstehende Kiste und andere Legosteine zerschießen und einsammeln. Dadurch füllt sich eure Legosteinleiste am oberen Bildschirmrand. Ist diese voll, wechselt euer Status in den Helden-Modus und ihr seid unbesiegbar und zwar solange bis ihr eine der goldenen Statuen, die in bestimmten Abschnitten der Levels herumliegen, aktiviert. Diese müsst ihr wiederum zum Leben erwecken. Als Dankeschön werden sie sich euch beim Vorankommen innerhalb des Levels behilflich zeigen. Danach verschwindet die Unbesiegbarkeit und ihr seid wieder verwundbar.
Dieses Schema wiederholt sich dann bis ins Unermessliche. Am Ende jedes Levels wartet ein kleiner Boss-Gegner auf euch, der meist aus irgendeinem Grund für euch nicht sofort erreichbar ist. Manchmal trennt euch z.B. ein kleiner Fluss oder ein Gitter. Deshalb müsst ihr erst mal so viele feindliche Schergen, wie möglich zerstören, bis ihr den Helden-Modus erreicht habt. Danach aktiviert ihr wieder die goldenen Statuen und der Fluss wird passierbar bzw. das Gitter wird zerstört. Ballert danach ein paar mal auf den Bösewicht und er ist Geschichte. Besonders herausfordernd sind die Bosskämpfe nicht. Falls ihr doch mal ableben solltet, verliert ihr die Maske, die ihr zuletzt getragen habt. Ihr könnt diese dann aber bereits im nächsten Level wieder finden. Um eure Bionicles zu verbessern, könnt ihr in der Höhle bei einem Händler für jeden Bionicle Upgrades kaufen. Innerhalb der Levels könnt ihr auch wieder allerlei versteckte Bonus-Container finden, die nicht immer ganz leicht zu finden sind. Manche könnt ihr allerdings auch erst dann erreichen, wenn ihr alle Masken habt, die es zum Teil erst im späteren Spielverlauf zu finden gibt. Daher müsst ihr manche Levels mehrmals spielen. Fragt sich nur, wer freiwillig denselben, öden Level noch mal spielen wird.
Bionicle: Heroes bedient sich so ziemlich zu 99% an den Spielelementen von Lego Star Wars und bringt nichts neues mit ein. Nicht nur, dass die Kamera total nervtötend ist, sondern auch die automatische Zielfunktion ist nicht besonders gelungen. Ihr könnt nur Gegner anvisieren, die sich unmittelbar in eurer Nähe befinden, ansonsten könnt ihr nur leicht nachhelfen und das funktioniert eher schlecht als recht. Dazu kommt, dass sich die Bionicles allesamt nur äußerst träge steuern lassen. Dynamik sucht man im Spiel vergebens. Genauso wie Abwechslungsreichtum innerhalb der Missionen. Das Level Schema wiederholt sich alle fünf Minuten und man fühlt sich von dem zwanghaften Legosteine einsammeln bereits nach kurzer Zeit genervt und unterfordert. Spaß macht das ebenfalls keinen. Die Steuerung geht in Ordnung, wobei das träge Verhalten der Bionicles sich nicht besonders positiv auf die Steuerungswertung auswirken und schnelle Ausweichmanöver erweisen sich als unmöglich. Das Auto-Aim ist grundsätzlich misslungen und auf größere Distanzen unbrauchbar. Nach eine gewissen Eingewöhnungszeit kann man aber mit leben. Manuelles Zielen ist mir trotzdem bei Weitem lieber.
Grafisch haben sich die Entwickler für das Spiel nicht besonders ins Zeug gelegt. Langweilige Texturen, wenige bis keine Aha-Effekte und teilweise ödes Leveldesign fristen ihr Dasein auf der Bionicle Spiele-DVD. Der Sound bietet ein paar nette Schusseffekte, Umgebungsgeräusche, sowie hörbare Musikstücke und kann von daher noch am Ehesten überzeugen. Wirklich vom Hocker haut das aber niemand mehr.
Christopher meint:
Bionicle: Heroes ist vom Prinzip her kein schlechtes Spiel. Allerdings ist das stetig wiederholende Gameplay auf Dauer einfach zu langweilig und anspruchslos. Das gleiche galt schon für Lego Star Wars 2. Lego Star Wars hatte aber dafür Charme, was der Bionicle- Ableger kein bisschen hat. Selbst die angepeilte Zielgruppe wird wohl kaum mehr Spaß damit haben als erwachsene Spieler. Ein co-operativ Modus, sowie andere Mehrspielerfunktionen, die dem Titel sicherlich gute getan hätten, wurden dieses mal komplett gestrichen. Dafür ist das Spiel recht umfangreich ausgefallen und könnte für Fans der Bionicles durchaus interessant sein.
Bionicle: Heroes ist vom Prinzip her kein schlechtes Spiel. Allerdings ist das stetig wiederholende Gameplay auf Dauer einfach zu langweilig und anspruchslos. Das gleiche galt schon für Lego Star Wars 2. Lego Star Wars hatte aber dafür Charme, was der Bionicle- Ableger kein bisschen hat. Selbst die angepeilte Zielgruppe wird wohl kaum mehr Spaß damit haben als erwachsene Spieler. Ein co-operativ Modus, sowie andere Mehrspielerfunktionen, die dem Titel sicherlich gute getan hätten, wurden dieses mal komplett gestrichen. Dafür ist das Spiel recht umfangreich ausgefallen und könnte für Fans der Bionicles durchaus interessant sein.