In der Fantasiewelt von Bakugan Battle Brawlers ist ein neuer Trend am laufen. Nach einem wahren Platzregen an kleinen Murmeln am Horizont, wollen die Kinder nur noch eins und das ist Bakugan spielen. So auch euer Alterego, dem ihr mittels eines einfachen Charaktereditors schnell das Laufen beibringt. So bekommt euer Held auch einen kleinen Helfer, in Form eines Bakugan (ihr bestimmt die Klasse), in die Hand gedrückt, der ihn gleich doppelt motiviert an lokalen Turnieren mitzumachen, um natürlich der Oberklotzer im Bakuganland zu werden. Eure Ambitionen werden von dem erfahrenden Spieler Dan und seiner Crew unterstützt, die euch auch gleich an die Hand nehmen um das Fachwissen unter die Finger zu bringen. Nach ein paar kleinen Techtelmechteln im virtuellen Ring und im Stadtpark, lockt das erste große Turnier, das euch natürlich Ruhm und Geld verschafft. Solltet ihr bis hier noch das Regelwerk verstanden haben, ist ein Scheitern schon vorprogrammiert. Aber eigentlich ist es extrem einfach. Ihr müsst nur während der Kämpfe drei Torkarten (Karten mit wichtigen Spezifikationen) einsacken, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Aber so einfach lassen euch die feindlichen Spieler die Matches nicht gewinnen. Um eine Torkarte für sich zu beanspruchen, müsst ihr zwei namensgebende Bakugan auf die Karte werfen und diese dann eine Runde halten. Sollte der Gegner sein kleines Haustier auf der gleichen Karte geparkt haben, kommt es zum Kampf, wo die G-Power (Kraft) des Monsters und eure Fingerfertigkeiten gefragt sind. Denn der Kampf wird zum einen Teil durch das schnelle Ausführen der Minigames entschieden, sowie dem klugen Einsatz der Statuskarten. Ist der Bakugan des Gegners besiegt, kommt der wieder zurück in seinen Pool und ihr habt die Torkarte eingesackt. Das sind die Basics! Komplizierter wird es im Teamkampf, oder im 4-Way-Match, wenn vier Spieler gleichzeitig um die wichtigen Torkarten raufen. Auch das virtuelle Schlachtfeld strotzt mit vielen Items, um euren Bakugan im Kampf aufzupower. Da wären z.B. die Treibstoffkanister, die eure Bewegungsreichweite erhöhen, oder das Trampoline, wo eure kleine Kugel wie ein Flummi durch die Luft fliegt.
Ihr habt es sicher schon erahnt, dass ihr einen großen Einfluss auf die Bewegung des Bakugans habt. Mittels Analogsticks könnt ihr ihn nämlich nach jedem Wurf steuern, um euch so eine wichtige Position auf dem Schlachtfeld zu verschaffen. Seit ihr nicht gerade in Kämpfe verwickelt, könnt ihr euer freigeschaltetes Zimmer besuchen, um mit Dans Crew zu plaudern, euer Deck sowie Bakugan bearbeiten, oder einfach das Outfit wechseln. Natürlich steht, wie bei jedem Sammelkartenspiel, ein Shop im Mittelpunkt, wo ihr euer erstandenes Geld für neue Decks oder Bakugans ausgeben könnt. – Hiervon gibt es leider nur 35 Stück!
Technisch ist Bakugan, genau wie die PS3-Version, nicht wirklich der neueste Grafikstandard für alle NexGen-Konsolen. Der Grafikstyle ist mit seinen Animeeinflüssen zwar gut anzusehen, aber die niedrige Auflösung der Texturen, ganz besonders der Areale, hinterlassen einen eher traurigen Eindruck. Sollte die Kamera in einer schrägen Position zum Schlachtfeld stehen, entsteht ein unlesbarer Texturbrei, der eigentlich bei der Hardware einer solchen Konsolen, nicht entstehen sollte. Ein glatter Genickbruch ist das Fehlen eines Onlinemodus, der bei so einem Spiel dieser Art Pflicht ist. Zwar könnt ihr im Kampfarenamodus mit bis zu vier Freunden an der Konsole zocken und einige frei spielbare Charakter nutzen, trotzdem tröstet das nicht über die fehlende Onlineanbindung hinweg.
Im Gegensatz zu Heiko, der die PS3-Version getestet hat, bin ich von Bakugan nicht überzeugt. Es ist nicht wirklich Kaffee und auch kein Tee. Bakugan Battle Brawlers ist ein Mix von beidem, wobei keines der Spielkomponenten wirklich tiefgreifend, oder ausgeklügelt ist. Auch die taktische Tiefe eines Pokemon- oder Yu-Gi-Oh-Kartenspiel vermisse ich sehr. Dank des kleinen Angebots an Bakugans und das Fehlen eines Onlinemodus, bleibt der Titel eindeutig hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nur für Fans!