

Zu Anfang steuert ihr den jungen Aang durch die Eisregionen der Luftnation und nehmt Teil an seiner Ausbildung, die erstaunlicherweise im Sammeln von Objekten und Erledigen von Kleinigkeiten besteht. Hier frage ich mich wie sowas einem Pickelgesicht die passende Kenntnis über Luftmagie gibt. Um jetzt nicht hier weiter den Klugscheißer rauszuhängen, erzähle ich lieber weiter. Um Aufgaben zu bekommen, quatscht ihr ganz einfach alle Dorfbewohner an und nervt sie so lange, bis sie euch eine typische Rollenspielquest aufhalsen. Hierbei hat THQ wahrlich in die Vollen gegriffen und so dürft ihr im Sekundentakt verlorenes Spielzeug einsacken, vermisste Leute ausfindig machen und anderen nicht erwähnenswerten Schnickschnack, der leider nicht verbergen kann, das den Designern eindeutig die Ideen ausgegangen sind. Habt ihr mal die sichere Umgebung des Dorfes verlassen hängen euch pausenlos irgendwelche Tiere am Hintern, die entweder die Tollwut haben oder sich gerade in der Brunft befinden. Um dem sexistischen Treiben ein Ende zu setzen, dürft ihr mit euren Holzstöckchen die Gegner so lange knüppeln, bis sie entweder in ihrem eigenen Saft eingehen oder schnell das Weite suchen.


Genretypisch erlangt ihr für jeden Kill Erfahrungspunkte, die euch einen Level höher steigen lassen. Mit jedem Aufstieg kommt auch eine neue Fähigkeit hinzu, die in mehreren Stufen ausbaufähig ist. Natürlich findet ihr wie in jedem waschechten Rollenspiel viele unterschiedliche Items, die entweder besiegte Gegner hinterlassen oder einsame Truhen von sich geben. Im Charaktermenü passt ihr eure Gegenstände dem nötigen Charakter an, die Attributen wie Gesundheit, Chi oder Rüstung den nötigen Schub geben, damit ihr auch gegen ganz harte Brocken bestehen könnt. Habt ihr nach ungefähr 40 Minuten Spielzeit alle belanglose Aufgaben gelöst dreht das Spiel storytechnisch direkt ein Gang höher, denn die Feuernation bedroht euer Dorf und selbst der mächtige Avatar kann nicht verhindern das Katara entführt wird. Zusammen mit der Hohlbirne Sokka macht ihr euch auf die Socken die holde Meid zu retten.


Die Suche nach der jungen Wasserbändigerin veranlasst euch durch alle bekannten Nationen zu reisen und verschiedenen Dörfern einen Besuch abzustatten. Dort plündert ihr entweder den Kramer oder belästigt alte Omas, die kaum auf ihren Beinen stehen können. Je weiter ihr in der Story voran schreitet, umso mehr Anime-Charakterestehen euch zur Verfügung, die eure Party bis auf vier Spieler heranwachsen lassen Jederzeit ist es euch möglich mittels Steuerkreuz die Protagonisten zu wechseln, was bei den verschiedenen Rästeln auch bitter nötig ist. Gelegentlich stolpert ihr einem Endgegner über die Füße, der großes ein Schild auf seiner Stirn stehen hat, das sagt ’’Schlag mich!’’ Erfüllt ihr ihm diesen Wunsch nimmt, die belanglose Geschichte weiter ihren Lauf und ihr dürft weiterhin dumme Quests zu lösen.


So gewöhnlich die Geschichte, Quest und Charaktere daher kommen, zeigt sich auch die Grafik nicht gerade von der stärksten Seite. Die Umgebungsgrafiken sind für PlayStation 2-Verhältnisse einfach zu durchschnittlich und aufwendige Lichteffekte oder scharfe Texturen sucht man vergebens. Der einzigte Lichtblick sind die Cell-Shading-Protagonisten, die äußerst sauber animiert wurden. Der Sound ist Standardkost und bleibt dezent im Hintergrund.

Auf der Rückseite der Spielverpackung sollte eine Warnung stehen. ''Vorsicht 08/15-Lizenzspiel!'' In keiner der spieltypischen Kategorien (Grafik, Story, Steuerung u.s.w.) punktet Avatar: Der Herr der Elemente und das kampflastige Rollenspiel vom Schlage eines Baldurs Gate spielt sich wie die Kindergartenversion davon. Dazu kommt die ziemlich hohle Story und die beknackten Quests, die an Langeweile nicht zu überbieten sind. Fans der Serie werden sicher ein paar nette Minuten haben, aber danach wird es auch für diese Zielgruppe schnell langweilig.