

Das Spiel selbst ist ein Taktik Rollenspiel, wie man es schon von Fire Emblem her kennt, doch man hat hier eine kleine Variation im Gameplay gegenüber anderen Genrekollegen. Auch hier wird rundenbasiert gekämpft, jedoch ziehen die Charaktere in einzelne Trupps von bis zu drei Leuten in den Kampf. Hier reichen die Gefechte vom klassischen Geplänkel bis hin zu Fluchtmissionen, in denen man nur mit einem Charakter eine bestimmte Stelle der Karte erreichen muss. Bewegen kann man seine Mannen dabei beliebig oft innerhalb einer Runde. Allerdings muss dabei die AP Leiste, kurz für Action Points, beachtet werden, die sich bei jeder Aktion verringert. Gerät man unter einem bestimmten Wert, so kann man auch keine Angriffe mehr vollführen.
Bei den Kämpfen ist auch die Platzierung der einzelnen Personen wichtig, da je nach Entfernung zwischen Held und Gegner auch die Stärke der Angriffe variieren. Hier unterscheidet man zwischen nah (ein bis drei Felder), mittlere Entfernung (vier bis sechs Felder) und weite Entfernung (neun und mehr Felder). Dies betrifft aber nur die normalen Angriffe mit einer Waffe, nicht aber die Zaubersprüche oder Fertigkeiten die man durch aufbrauchen von ein paar Magiepunkten anwenden kann. Diese Fertigkeiten variieren je nach Beruf des Charakters. So holt Prinzessin Aisya schon mal ihre Flinte heraus und Chicory die Magierin kann den Gefährten durch ihre Zaubersprüche etwas stärken.
Mit jedem erfolgreichen Kampf erhält die Gruppe eine bestimmte Zahl an Erfahrungspunkten und wenn man Glück hat, erreicht man die 100 Punkte Marke und der Level des betreffenden Charakters wird erhöht. Dadurch erhöhen sich nicht nur Lebens- und Magiepunkte, sondern auch Eigenschaften wie Attacke, Parade usw. Die Steigerung der Eigenschaften ist auch bitter nötig, denn nach den ersten paar Missionen steigt der Schwierigkeitsgrad rapide an und so hat man jede Hilfe bitter nötig. So kann man nach jeder erfolgreich absolvierten Mission neue Gefährten anheuern oder seine bestehende Truppe im Shop gegen Bares mit neuen Waffen und Gegenständen ausrüsten. Auch in den Missionen selbst kann man seine Vorräte ein wenig aufstocken indem man herumstehende Vasen zerschlägt und deren Inhalt sich aneignet.


So schön die Kampfszenen selbst auch sein mögen, so unattraktiv wirkt die Grafik im normalen Spielverlauf. Während die Umgebung in einer 3D Grafik dargestellt wird, wirken die Spielfiguren als 2D Sprites etwas deplatziert. Hingegen die vorgerenderten Zwischensequenzen sind superb gelungen. In diesen Sequenzen sind zwar die Akteure stumm, dafür gibt es bei den Dialogen während des Spiels eine japanische Sprachausgabe, die in unseren Breitengraden aber wohl nur wenige verstehen werden. Ebenso wie die Sprachausgabe ist der gesamte Text im Spiel auch auf japanisch, obwohl viele Optionen leicht einzuprägen und eindeutig sind.
Hinter Archaic Sealed Heat versteckt sich ein interessantes Rollenspiel für den Nintendo DS, das aber irgendwie nicht so recht aus der Masse herausstechen mag. Spielerisch ist es spaßig, auch wenn das Zusammenspiel von 3D Umgebung und 2D Sprites nicht ganz passend ist und der Schwierigkeitsgrad nach einiger Zeit recht schnell ansteigt. Um gegen die Taktik-RPG Konkurrenz von Intelligent Systems zu bestehen ist das Spiel aber nicht tiefgründig genug um längerfristig fesseln zu können. Somit bleibt spaßige Rollenspielkost für den RPG Hunger zwischendurch. Durch den mittlerweile günstigen Preis lohnt sich eine Anschaffung für Fans aber trotzdem.