Wie die meisten japanischen Traditionsentwickler hat auch Namco mehrere Spielereihen im Portfolio. Neben den Tekken, Ridge Racer & Co. buhlt Ace Combat seit frühesten PSone-Tagen um die Gunst der Käufer. Die Nachfolger gaben der Reihe den nötigen Feinschliff und kombinierten Arcade-lastige Fugaction mit einer für dieses Genre ungewöhnlich dichten Storyline. Mit Ace Combat: The Belkan War macht sicht bereits der sechste Ableger im Hangar bereit.
Da sich Belkan War die Timeline mit seinem direkten Vorgänger Squadron Leader teilt, liegt ein Vergleich natürlich nahe. Und überraschenderweise schafft es das anderthalb Jahre alte Ace Combat SL den Nachfolger zu überflügeln! Während es der belkanische Krieg auf insgesamt 18 Einsätze bringt, durftet ihr bei Part 5 noch 27-mal im Cockpit Platz nehmen. Zudem war das Missionsdesign abwechslungsreicher und die Präsentation eine Klasse für sich: Die Storyline war ungemein tiefgründiger und wendungsreicher, des Weiteren wirkten die schicken Rendersequenzen harmonischer als die verkappten Realfilmchen der Belka-Missionen. Sogar die Grafik fällt aufgrund vereinzelter Fehler und eintönigeren Texturen eine Spur ab.
Während im Vorgänger noch die Kampfgefährten im Mittelpunkt standen, beschäftigt sich Belkan War vermehrt mit den gegnerischen Assen. Diese geben in besagten Videosequenzen ihre Sicht der Dinge zum Besten, was sich meist auf Lobhudelei bezüglich der unglaublichen Skills des Spielers beschränkt. Immerhin steigt euer Puls sobald ihr im Dogfight auf die belkanischen Meisterflieger trefft, deren Flugniveau liegt ein deutliches Stück über dem gemeinen Feindvolk. Wenn auch die Monologe recht platt und klischee-behaftet wirken mögen, so hat es Namco doch geschafft dem Gegner ein Gesicht zu geben.
Ansonsten bleibt Alles beim Alten, Belkan War präsentiert wieder den gewohnten Spagat aus Simulations- und Arcade-Gameplay. Nach den Briefings wählt ihr den passenden Jagdflieger für euch und euren treu ergebenen Wingman, schaltet ein wenig zünftige Spezialbewaffnung dazu und ab geht’s ins Cockpit. Die Steuerung fällt im Vergleich zu etwaigen PC-Konkurrenten minimalistisch aus, entfaltet aber grade aus diesem Umstand ihren Charme. Schub drosseln, Ziel auswählen, MG, Rakete oder Spezialwaffe abfeuern, mehr braucht der Hobby-Tom Cruise nicht.
Nichts desto trotz gelingt es Namco ein unnachahmliches Fluggefühl zu simulieren, wer einmal in atemberaubender Geschwindigkeit kurz über dem Erdboden die Baumwipfel gekitzelt hat, wird keine vermeidlich realistischere PC-Sim mehr anrühren. Die Missionen sind meist nach äquivalenten Schemata aufgebaut, schießt die rot markierten Primärziele ab um den Einsatz abzuschließen. Für Abwechslung sorgt jedoch der gewisse japanophile Touch, auch wenn er leider nicht mehr so häufig auftaucht wie in den Vorgängern. Mal muss ein Großkampfschiff abgeschossen oder feindlichem Laserfeuer ausgewichen werden, auch der berühmte Canyon-Flug ist wieder mit dabei.
Trotz benannter Defizite kratzt auch Ace Combat: Belkan War an der Grenze des technisch Machbaren. Hochdetaillierte Fighter liefern sich vor einem ansehnlichen Horizont Dog Fights bei konstanten 50 Bildern pro Sekunde. Flug-Funk und Zwischensequenzen sind wie gehabt mit englischer Sprachausgabe geschmückt.
Kai meint:
Bei ihrer neusten Luftschlacht haben die Entwickler leider viel Potenzial verschenkt. Kenner und Fans des Vorgängers, die sich über weitere Einsätze über dem belkanischen Luftraum freuen, werden Abstriche bei Missions- und Story-Design hinnehmen müssen. Trotz allem ist auch das sechste Ace Combat eine gelungene Flugsimulation mit ausgefeiltem Gameplay.
Bei ihrer neusten Luftschlacht haben die Entwickler leider viel Potenzial verschenkt. Kenner und Fans des Vorgängers, die sich über weitere Einsätze über dem belkanischen Luftraum freuen, werden Abstriche bei Missions- und Story-Design hinnehmen müssen. Trotz allem ist auch das sechste Ace Combat eine gelungene Flugsimulation mit ausgefeiltem Gameplay.