Es gibt wohl nur wenige Videospiele, die es ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit geschafft haben. Tetris ist so ein Exemplar. Auf dem Gameboy wurde es zum System-Seller und im Laufe der Jahre immer wieder neu aufgelegt und kopiert. Und dass die Bevölkerung auch etwas von dem Titel versteht, sah man auch an einer bestimmten Auto-Reklame, die die Motive des Spiels genial wiedergab.
Das merkt man schon am Single-Player-Modus, der im Vergleich zur Urfassung von damals deutlich erweitert wurde. Natürlich gibt es immer noch das simple Endlosspiel, wo es nur darum geht, so lange wie möglich durchzuhalten, bei immer schnellerem Falltempo. Doch zusätzlich haben die Entwickler noch andere Modi, wie beispielsweise den Kampf gegen den Computer, den Schatten oder den Bombliss-Modus, eingebaut. Insgesamt acht verschiedene warten darauf entdeckt zu werden, die man auch noch unterschiedlich einstellen kann. So kommt Langeweile erst gar nicht auf.
Auch untereinander sind sie recht verschieden. Beim eben erwähnten Schatten-Modus geht es darum, möglichst genau einen Schattenrisse nachzubauen. Was vielleicht einfach klingt wird dadurch kompliziert, dass man keinen Einfluss darauf hat, was für Steine, pardon Tetrimons, fallen werden. Zwar hat man die Möglichkeit, einen auszusetzen, doch muss diese Möglichkeit geschickt eingesetzt werden.


Beim Bombliss-Modus dreht sich alles darum, den Bildschirm aufzuräumen. Doch anstatt wie gewohnt Reihen zu bilden, die sich dann auflösen, spielen dieses Mal Sprengkörper eine große Rolle. In ihrer Wirkung und Reichweite begrenzt, muss man geschickt eine Kettenreaktion aufbauen, damit am Ende kein Stein mehr existiert. Man hat nur eine begrenzte Anzahl an Zügen, muss also zusehen, möglichst schnell fertig zu werden.
Das Highlight schlechthin ist natürlich der Multiplayer-Modus. Auch hier haben die Entwickler es nicht lumpen lassen und eine Vielzahl an Spiel-Modi eingebaut. Manche kennt man natürlich vom Single-Player-Modus her, wie zum Beispiel den Schattenriss-Modus. Doch am meisten macht natürlich das klassische Duell Spaß, wem man seinem Gegner mal eben eine Dreier-Reihe reinwürgt, die er absolut nicht gebrauchen kann. Doch Multiplayer-exklusiv neu sind ein Co-Op-Modus und die Duellflächen. Vor allem ersteres mit seiner Idee, Tetris gemeinsam statt gegeneinander zu spielen, hat etwas für sich.
Wer jetzt erwartet, dass das Spiel die besonderen Fähigkeiten des DS einsetzt, der wird vielleicht enttäuscht sein. Weder Mikrofon noch Touchscreen finden Verwendung. Und um ehrlich zu sein, war dies vielleicht die beste Entscheidung, die man bei der Produktion hätte machen können. Denn hätte man jetzt sich dafür entschieden, auch noch dies zu berücksichtigen, so würde dies nur aufgesetzt wirken, und dem Spielspaß sicherlich nicht dienlich sein. So dient der obere Bildschirm nur zur Übersicht, beispielsweise, wie viel Punkte man schon geholt hat.
Stattdessen hat man sich bei der Entwicklung an dem Ur-Tetris orientiert und die damalige Steuerung übernommen. Immer noch dreht man mit einen fallenden Körper mit A oder B um 90 Grad nach links oder rechts. Und noch immer kann man die Fall-Geschwindigkeit und Richtung mit dem Steuerkreuz kontrollieren. Dies geht einem ohne Probleme von der Hand.
Die Musik ist äußerst vielfältig geraten, wobei auch hier eine Homage an den Klassiker schlechthin auftaucht. Die bekannte Melodie von damals wird auch dieses Mal verwendet, wenn auch etwas zeitgemäß mit mehr Instrumenten, und trotzdem gut erkennbar.
Hat man hier also erneut einen Klassiker abgeliefert? Eindeutig ja, auch wenn man als Alt-Fan ein paar Details des großen Vorbilds vermisst. Es gibt hier weder den klassischen B-Modus, noch kann man hier Raketen starten lassen. Doch sind dies nur Nickligkeiten, die für Spieler, die Tetris jetzt erst entdecken nicht zählen dürften.
Tetris Party Deluxe ist ein absolutes Must-Have für den DS. Es ist den Entwicklern problemlos gelungen, den Klassiker von damals in die Neuzeit rüber zu transportieren. Sowohl als Einzel- als auch als Multiplayer hat man eine große Auswahl an verschiedenen Modi um sich auszutoben. Die Graphik und der Sound sind modern, und sprechen trotzdem auch die Alt-Fans an. Und dass der Touchscreen nicht verwendet wird, stört nicht wirklich. Daher sollte man zugreifen, wenn man die Möglichkeit hat.