Doe erhält eine erste Spur, die zum Hafen führt, in dem eine große Ladung der Substanz verschifft werden soll. Als er sich dem Container nähert, in dem sich das Material befinden soll, wird er kurzerhand in eine andere Dimension teleportiert, dem Metaverse. Er merkt schnell, dass er mit seiner Pistole dort nichts ausrichten kann, doch kommt ihm ein seltsamer Fremder zu Hilfe, der mit seinem Katana den Monstren den Garaus macht. Diese stellt sich später als Gram vor, der die Fähigkeit hat, zwischen der realen Welt und dem Metaverse umherzuwandern. Da er diese Droge aus seiner Wohngegend verbannt haben will, schließen sich die beiden zusammen, um fortan gemeinsame Sache zu machen. Dazu ist Doe derjenige, der in der echten Welt nach Hinweisen sucht und Gram ist jener fürs Grobe, wenn im Metaverse bei den Monstern aufgeräumt werden muss. Hier erkennt ihr schon die Parallelen zu einem Persona, auch wenn wir hier keine Dämonen haben, die wir befehligen.
Man quatscht also mit Leuten in der Stadt, um den aktuellen Hauptauftrag voranzubringen, oder eine Vielzahl von Nebenquests zu lösen. Diese bringen Geld oder Ausrüstungsgegenstände, die im weiteren Verlauf des Spiels sicherlich von Nutzen sind. Anders geht es da im vorher erwähnten Metaverse zu. Diese sind oft Teil einer Mission und werden mit Gram erkundet. Dies sind zumeist schlichte Platformen, die per Laufweg erkundet werden. Hier findet man neben den platzierten Feinden auch Schatzkisten oder kleinere Rätsel vor, die gelöst werden müssen. Zum Beispiel legt man Schalter um, um Wege freizulegen oder man findet Notizen oder Schatzkisten. Sobald ihr auf einen Angreifer trefft, wechselt die Szenerie in den Kampfmodus in dem rundenbasiert die Feinde aufs Korn genommen werden. Das Kampfsystem ist wie erwähnt klassisch, jedoch mit einem interessanten Twist. Denn neben den Standardattacken hat jeder Charakter eine oder mehrere Spezialattacken, die aber eine Abklingzeit haben. Heißt also, dass man einige Runden warten muss, bis diese wieder eingesetzt werden kann. Dies gilt aber innerhalb eines Dungeons kampfübergreifend. Wenn ihr also kurz vor einem Boss seid, sollte man sich also zweimal überlegen, ob man sich den Spezialangriff aufhebt oder nicht.
Ist ein Kampf gewonnen, gibt es natürlich Erfahrungspunkte, die bei Levelaufstieg in Talente investiert werden können. In dem Fertigkeitsbaum, wie man ihn etwa von Diablo her kennt, könnt ihr dann aktive oder passive Fertigkeiten steigern. Als Loot in den Kämpfen gibt es neben Tränken oder Waffen auch Mods, so genannte Gear-Kits, die zusätzlich eure passiven Kräfte steigern können. Diese werden auf einem Spielfeld platziert, wobei gleiche Mods miteinander eine Symbiose eingehen und stärkere Boni hervorbringen. Um es sich einfacher zu machen, kann man aber auch auf Knopfdruck dem Spiel die beste Einstellung überlassen, was oftmals ebenso die beste Lösung ist.
Auf der Reise durch die Stadt Mato treffen wir neben interessanten Nebencharakteren zusätzlich auch noch Personen, die sich unserem Trupp anschließen und für unsere Sache kämpfen wollen. So bleibt das Spiel abwechslungsreich und man kann seine Bande nach Belieben zusammenstellen. So gut wie mir der Genre-Mix gefällt, muss man aber auch die Schwächen des Spiels ansprechen. Die Artworks und der Artstyle an sich sind fantastisch. Das zeigt sich vor allem in den Städten, die mit sehr vielen Details glänzen. Jedoch sind die Areale in denen man sich bewegt ziemlich klein und oft mit unsichtbaren Wänden durchzogen, die man nicht passieren kann. Da einem das direkte Ziel meist punktgenau angezeigt wird, um den Plot voranzubringen, erwischt man sich oft dabei, dass man einfach nur die Map anklickt und sich zum jeweiligen Punkt teleportieren lässt, was schon einiges an Immersion nimmt. Beim Metaverse hat man in Sachen Optik es innerhalb eines Kapitels immer mit derselben Umgebungsgrafik zu tun. Wobei mir das Durchstreifen der zufällig generierten Dungeons fast schon am besten gefallen hat, denn hier bekommt man neben Loot und spannende Kämpfen auch den größten Spielspaß präsentiert. Eben deshalb, weil jeder Run durch den Dungeon unterschiedlich ist.
Wie beschreibt man die Beziehung zu Mato Anomalies? „Es ist kompliziert“ würde ich einmal behaupten. Einerseits begeistert mich das Spiel durch seine tolle Spielwelt, seine grandiosen Artstyles, den spaßigen Runs durch das Metaverse und seine Vielfalt an Missionen. Auf der anderen Seite stehen, die etwas konfus erzählte Geschichte mit einem Hauptcharakter, über den man quasi nichts erfährt und von dem seine Motive völlig unklar sind. Auch manche Spielelemente hätte ich persönlich nicht gebraucht, wie etwa die Mindhacks. Was bleibt ist ein durchaus akzeptables Rollenspiel, dass man durchaus spielen, aber nicht uneingeschränkt empfehlen kann.