Von jetzt an wird das Spiel in der Egoperspektive gesteuert, in der man sich schachbrettartig durch die Stadt bewegt, wie in einem klassischen Dungeon Crawler. Ziel ist es, sich zurechtzufinden und einen Ausweg aus der Stadt zu finden, was nicht allzu leicht ist, denn die Gassen sind verwinkelt und haben durchaus ihre Tücken. Wir befinden uns sozusagen im ersten Dungeon und bewegen uns am durch die Straßen. Das Spielsystem hat Atlus von ihrer erfolgreichen Etrian Odyssey Reihe übernommen. So habt ihr auf dem oberen Bildschirm den Dungeon im Blick, während auf dem Touchscreen die Karte abgebildet wird. Diese wird allerdings nicht automatisch mitgezeichnet, dies kann aber im Optionsmenü eingeschaltet werden. Wer hingegen mag, kann eigenhändig mit dem Stylus Wände in der Karte markieren. Diese Freiheit bietet auch die Möglichkeit spezielle Punkte wie Rätsel, Truhen oder Türen zumarkieren, um später diese leichter wiederfinden zu können.
Um dem Kampf mehr Tiefgang zu geben, kann man hier ebenfalls mit Personas jonglieren. Zwar ist jedem Charakter ein Hauptpersona zugeordnet, jedoch können zahlreiche Nebenpersonas zwischen den Figuren frei verteilt und später auch fusioniert werden. Durch das Fusionieren entstehen völlig neue Personas mit eigenen Fertigkeiten und so ist der Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt. Es gilt im Kampf herauszufinden, welcher Feindtyp gegen welchen Elementarschaden besonders empfindlich ist und das möglichst auszunutzen. Hat man eine spezielle Attacke gefunden, die dem Gegner besonders geschadet hat, erhält der Charakter einen Boost, dass seine nächste Spezialattacke keine Punkte kostet, allerdings nur, solange er nicht getroffen wird, denn dann ist der Bonus dahin. Ebenso wird mit Glück der Gegner zu Boden geschleudert, sodass er kurzzeitig kampfunfähig ist. Geschieht das mit allen verbleibenden Feinden, kann man einen All-Out-Angriff starten, bei dem die komplette Party auf die Gegner eindrischt und verheerenden Schaden verursacht. Diese Option sollte auch bereits aus dem Hauptspiel bekannt sein und war ein probates Mittel den Kampf unmittelbar für sich zu entscheiden.
Während Persona 5 zum Teil auch ernstere Themen behandelte, ist die Story in Persona Q2: New Cinema Labyrinth relativ leichtfüßig. Das wird zudem durch die knallbunte Optik und der Chibi-Optik der Charaktere noch unterstrichen. Das hilft dem Spiel ebenfalls, sich von der Hauptserie abzugrenzen und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Famos ist ebenso der Soundtrack, der leicht jazzig angehaucht ist und gut ins Ohr geht. Das Game an sich ist sehr dialoglastig und diese sind sogar zum Großteil vollvertont worden, leider aber nur auf Japanisch. Auch die Texte im Titel sind ausschließlich auf Englisch gehalten, so dass ihr der Sprache mächtig sein solltet, um wirklich vollumfänglich euren Spaß am Titel zuhaben.
Persona Q2: New Cinema Labyrinth im Test

Das Persona Franchise gehört mittlerweile zu einer der populärsten JRPG Serien der neueren Geschichte. Mit Teil 5 vor zwei Jahren hat man auch hier im Westen einige Verkaufsrekorde gebrochen und so ist es kein Wunder, dass Atlus neben den Hauptspielen die Reihe mit einigen Spin-Offs versorgt. Zugleich mit den Rhythmusspielen, die von Teil 3 bis 5 auf PS4 und Vita erschienen sind, wurde ebenfalls der 3DS mit Persona Q: Shadows of the Labyrinth beglückt, einem Dungeon Crawler der klassischen Sorte mit farbenfroher Chibi-Optik. Da auch dieser von den Fans wohlwollend angenommen wurde, ist es nicht verwunderlich, dass jetzt mit Persona Q2: New Cinema Labyrinth der Nachfolger in den Startlöchern steht.
Michael meint:
Positiv
- motivierende Geschichte
- zahlreiche Nebenmissionen
- umfangreicher Cast aus Charakteren
Negativ
- Sprachausgabe nur auf japanisch
Userwertung
Weiterführende Links
Atlus schaffte es doch tatsächlich, beim vermutlich letzten 3DS Titel noch einen richtigen Knaller zu veröffentlichen. Persona Q2: New Cinema Labyrinth überzeugt sowohl als Dungeon Crawler mitbewährter Etrian Odyssey Technik, seinen witzigen Dialogen und motivierender Geschichte. Die bunte Chibi-Optik und der jazzige Soundtrack bilden einen passenden Rahmen für ein tiefgründiges Rollenspiel, dass euch für längere Zeit am 3DS beschäftigen wird. Mit einem üppigen Cast an Charakteren, zahlreichen Nebenmissionen und eine umfangreiche Story warten etwa 50 Spielstunden auf euch, in der ihr bestens unterhalten werdet. Allerdings ist die Kenntnis der Hauptserie von Vorteil, weil ihr sonst einige Anekdoten nicht mitbekommt. Das ist aber schon das einzige Manko des Titels. Für Rollenspielfans auf dem 3DS ein Muss!