Und quasi vorbildlich werdet ihr auch zum Start der Kampagne an die Hand genommen und bekommt Stück für Stück die Spielmechanik und Steuerungsmöglichkeiten angelernt. Das ist nach dem eher missratenen Blood Bowl 2 ein Segen, denn Grand Ages: Medieval ist auf seiner Art auch ein Schwergewicht. Es versetzt einen in die Haut eines Adeligen, dessen Vater Kaiser Konstantin X. im Jahr 1050 nach Christus dient. Doch dieser und euer Vormund haben das Zeitliche gesegnet und ihr seid auf euch allein gestellt, Papas Reich groß werden zu lassen. Und das macht ihr, indem ihr Handel mit Nachbarstädten treibt. Hierzu schickt ihr einfach einen Kundschafter los, der das Terrain aufdeckt. Trifft dieser auf Nachbarn, dann können die diplomatischen Verhandlungen beginnen. Anfangs solltet ihr ein Handelsabkommen abschließen, was sich meist die Gegenpartei mit einer dicken Finanzspritze bezahlen lässt.
Ist der erste Spatenstich getan, entsendet das Bauteam, um eine Straße dorthin zu bauen. Schon könnt ihr die erwirtschafteten Ressourcen von Punkt A nach B schicken. Ist der Handel anfangs noch einfach, indem ihr Manuel den Händler zum nächsten Markt schickt, wird es recht zeitraubend im späteren Verlauf, wenn eine Vielzahl von Städten entdeckt ist. Hier bietet Grand Ages: Medieval eine automatische Handelsroute, die sowohl Fluch wie auch Segen darstellt. Mit simplen Befehlen lassen sich diese Erstellen, doch lässt man der Computer-KI freie Hand, kauft sie recht häufig falsche Waren oder nutzt nicht die komplette Transportfläche. So seid ihr oft gezwungen, immer wieder einzugreifen, um die KI zu korrigieren. Ein anderes Problem größeren Ausmaßes wird euch in der Form von Banditen begegnen, die mit fast schon sadistischen Zügen eure hart erarbeiteten Rohstoffe klauen.
So seid ihr früher oder später dazu gezwungen. Geld ins Militär zu stecken, damit die Kolonnen nicht unbewacht den Räubern zum Opfer fallen. Ein Tipp von mir sofort vorneweg: Zum Start einer Kampagne gleich eine Kaserne bauen! Obwohl den Schwerpunkt bei Grand Ages: Medieval der Handel darstellt, könnt ihr Kriege beginnen, doch sind diese meist teuer und nicht so unterhaltsam. Das liegt an Defiziten, wie das ihr keine Taktik braucht, um die feindliche Armee zu besiegen. Der, der die meisten Einheiten zu Felde schickt, geht in den meisten Fällen auch als Sieger hervor. Formationsbefehle und andere Kleinigkeiten wie bei einem klassischen Echtzeitstrategietitel gibt es nicht. Faktisch reicht es, die Truppen einfach loszuschicken und zu warten, bis der Kampf vorbei ist. Ist euch das zu aufwendig, lässt sich die Zeit verschnellern. Ihr werdet bald merken, dass ihr dieses „Feature“ oft nutzt, da die eigentliche Spielgeschwindigkeit von Grand Ages: Medieval recht gemächlich ist.
Optisch ist Grand Ages: Medieval durchweg befriedigend. Das Spiel glänzt mit einer frei zoom- bzw. drehbaren Kamera und das alles ohne irgendwelche Ruckler. Zwar wirken Einheiten prinzipiell winzig, aber die großen Umgebungen bieten viel Platz zum Erkunden und Siedeln.
Grand Ages: Medieval im Test


Der Konsolencontroller – ein recht vielseitiges Eingabegerät, das durch die Jahre seiner Existenz viele Formen durchlief. War es anfangs noch ein blockiges Gerät, welches Joystickfetischisten mieden, hat es sich in der Neuzeit zu einem superkomplexen Steuerungselement gemausert. Jump ’n’ Runs, Rennspiele und Beat ‘em ups sind seine Stärken. Sogar die allseits beliebten Ego-Shooter beherrscht er dank leichter Zielhilfe außerordentlich gut, was PC-Spieler nicht davon abhält, sich darüber lustig zu machen. Doch ein Genre war seit Lebzeiten ein großes Problem, welches dank Maus und Keyboard mehr auf dem PC zu Hause ist: die Echtzeitstrategie!
Dominic meint:
Positiv
- Gelungene Padsteuerung
- Freies Speichern!!!
- Dynamisches Wirtschaftssystem
Negativ
- Schriftart ein bisschen zu klein
- Automatische Handelsroute nicht perfekt
- Optisches Feedback ungenügend
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von Civilisation:
Dominic ist ins Mittelalter gereist, um so besser Grand Ages Mediaval testen zu können. Grand Ages: Medievall Der Konsolencontroller – ein recht vielseitiges Eingabegerät, das durch die Jahre seiner Existenz viele Formen durchlief. War es anfangs noch ein blockiges Gerät,...
Ich bin begeistert! Nach dem eher schnöden Blood Bowl 2 war Grand Ages: Medieval trotz komplexer Mechanik dank vorbildlichem Tutorial und Steuerung ein Segen auf ganzer Linie. Doch wer hier hofft, sein Imperium auf kriegerischer Art zu vergrößern, sollte lieber Abstand nehmen, da Grand Ages: Medieval eine fast hundertprozentige Handelssimulation darstellt. Angaben zum Mehrspielermodus kann ich leider nicht machen, da während meiner Testzeit kein anderer Spieler online war.