Under Night In-Birth Exe:Late im Test

Ja, es ist mal wieder so weit: Die Hollow Night bricht in Japan ein und sorgt für monströsen Ärger. Der Grund dafür sind die sogenannten Voids, welche in diesen Nächten das Land der aufgehenden Sonne heimsuchen. Normalen Menschen bleibt die Präsenz der Voids verborgen, doch einige Wenige sind in der Lage, die ungebetenen Besucher zu erkennen und ihre Pläne zu durchkreuzen. Zwischen den Kämpfen wird die Geschichte, die bei jedem Kämpfer anders abläuft, in Standbildern wiedergegeben. Die Texte sind dabei Englisch, während die Sprachausgabe in Japanisch erklingt. So ist es mit normalen Schulenglischkenntnissen nur bedingt möglich, der Story zu folgen. So löblich es auch ist, dass Under Night In-Birth Exe: Late eine Geschichte erzählt, so bleibt diese leider ziemlich wirr und wirft den Spieler ohne besondere Einleitung ins Geschehen. Aber bei einem Beat ’em up zählen zum Glück ganz andere Werte als eine epische Geschichte.

Die Anzahl der Kämpfer ist mit 16 Kombattanten durchaus beachtlich. Wie es sich gehört, hat jeder dieser Kämpfer seinen ganz eigenen Kampfstil. Die Steuerung funktioniert einwandfrei und bereits nach kurzer Spielzeit gelingen beeindruckende Combos, mit denen die Kontrahenten effektvoll besiegt werden können. Mit jedem erfolgreichen Treffer steigt die EXS-Leiste am unteren Spielfeldrand, die im vollen Zustand besonders machtvolle Moves ermöglicht. Auch ist die lila Anzeige erwähnenswert, die ebenfalls durch geglückte Angriffe aufgeladen wird und im gefüllter Form die Angriffskraft erhöht, womit offensives Spielen belohnt wird. Sollte man einen Move partout nicht hinbekommen, hilft ein Blick in die Commandoliste, welche aber offensichtlich 1 zu 1 aus der Spielhalle übernommen wurde. Deshalb werden statt der vertrauten PlayStation-Symbole die Tasten in Buchstabenform dargestellt.

Das Spiel bietet uns neben den klassischen Arcade- und VS-Modi auch einen Time- und Score Attack-Modus sowie einen Training-Mode. Mit jedem absolvierten Modus erhalten wir die Spielwährung IP, mit der wir z. B. neue Farbkombinationen für unsere Kämpfer kaufen und im Customize Modus ändern können. Der Schwierigkeitsgrad ist moderat, was zwar Einsteiger freut, Veteranen des Genres jedoch (im Singleplayer) unterfordern könnte.

Natürlich kann man nicht nur allein die Waffen und Fäuste sprechen lassen, sondern sich auch online mit Spielern aus aller Welt messen. Spätestens hier zeigt sich, wer die Spezialattacken verinnerlicht hat, da man ansonsten von seinem menschlichen Gegenpart in Grund und Boden gespielt wird. Die Online-Matches funktionieren dabei ganz gut, obwohl es manchmal trotzdem zu Spielabbrüchen kommt. Dies ist mir während der Testphase bei drei von zehn Partien widerfahren.

Grafisch hinterlässt Under Night In-Birth Exe:Late einen sehr guten Eindruck. Die Kämpfer sind butterweich animiert und die Backgrounds detailreich gestaltet. Wer ein Herz für typisch japanisches Charakterdesign und 2D-Optik hat, wird definitiv seine Freude haben. Die Musik ist hingegen eher unauffällig, fällt aber auch nicht negativ ins Gewicht.