Demon Gaze im Test

PSVita

Aufgepasst liebe neXGam-Leser, der folgende Test richtet sich an eine ganz besondere Gattung Spieler. Mögt ihr Anime und Dungeon Crawlers? Dann lest weiter, alle andere bitte weiter blättern.

demon_gaze_3Die modernen Rollenspiele versauten uns! Das ist ein Fakt, den man nicht von der Hand weisen kann. Ob es beim Kampfsystem oder in den Quests selbst ist. Heutige Gamer werden von Entwicklern verhätschelt, als ob wir nicht mehr in der Lage wären, eigene Dungeonskarten oder Questinfos auf ein Stück Papier zu kritzeln. Ich stamme noch aus einer Zeit, in der Videospieler viel Fantasie brauchten, weil die Krümmelgrafik von Ultima und Co. nicht der Hit war.

Jeder erkundete Meter wurde akribisch auf kariertes Papier gekritzelt und später unter den Kopierer der Schule gesteckt, um meine Freunde mit meiner Arbeit zu informieren. Und wisst ihr was? Das machte Spaß! Ein bisschen an meine Jugend erinnert mich Demon Gaze, was erfreulicherweise auf viele Standards des Genres pfeift und einen oldschooligen Geschmack vermittelt. Nach der spezifischen Charaktererschaffung landet ihr schon im ersten Dungeon der klassisch Wizardry-typisch abläuft. Ihr lauft schrittweise Meter für Meter und kämpft rundenbasiert die Monster platt - genau wie vor über 20 Jahren.

Der sichere Hafen in der Welt von Demon Gaze ist das Dragon Princess Inn das von der geldgeilen Inhaberin Fran betrieben wird. Sie hat aus dem Leiden der Schatzsuchenden eine Goldgrube gemacht. Quasi neben den Verliesen steht ihre Behausung, die Wohnplatz und Geschäfte beinhaltet. Das ist sehr praktisch, so müsst ihr nicht durch die Städte laufen, um die Händler zu besuchen. Das schwarze Brett, also die Hauptquelle für Aufträge ist in der Taverne. Im Keller haust die merkwürdige Prometh die eure gefallenen Kollegen gegen ein gewisses Endgeld wiederbelebt, während in der dritten Etage die Händler ihre Stände betreiben. Ihr mietet den zweiten Stock, und für jeden eurer neuen Begleiter müsst ihr ein weiteres Zimmer mit bezahlen.

demon_gaze_2Maximal sind das vier an der Zahl, die ihr nach Herzenslust individualisieren könnt. Einen Haken an der ganzen Sache gibt es. Nach jedem Dungeonausflug möchte Fran die Miete sehen und die ist nicht billig. Daher müssen eure Ausflüge immer von Erfolg gekrönt sein, sonst kommt ihr schnell in die Schulden. Auch das Erwerben von neuen Zimmern kostet ein Heidengeld, womit ihr anfangs gezwungen seid, den ersten Dungeon wiederholt zu durchlaufen, um Kohle zu sammeln.

Aber so ist das Leben in einem Dungeon Crawler. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Erkunden und den Gefechten. Der Clou im Kampfsystem sind die Demons die nach Aktivierung mit ins Kampfgeschehen eingreifen und als ein weiteres Teammitglied gelten. Ein bisschen technischer Komfort ist auch vorhanden. Eine Automapfunktion verzeichnet euren Fortschritt in den großen Arealen. Leider lassen sich keine eigenen Anmerkungen erstellen, wie man es zum Beispiel von Etrian Odyssey kennt. Dabei wäre das Touchpad der Playstation Vita ein hervorragendes Instrument dafür.

Wollt ihr erneut zu einem bereits erkundeten Punkt, das Laufen ist euch aber zu weit, so gibt es die Funktion des Auto-Movement. Hier wählt ihr das Ziel aus, und eure komplette Truppe wird dorthin marschieren. Die Kämpfe sind genretypisch fordernd dennoch nicht unfair, und wenn das doch einmal der Fall sein sollte, besucht eben Prometh im Keller des Dragon Princess Inn. Dort lässt sich jederzeit der Schwierigkeitsgrad einstellen. Eine coole Idee sind auch die verstreuten Kreise innerhalb des Dungeons. Diese dienen als Speicherpunkt und Portal für Monster mit ihren Schätzen. Opfert dort eingesammelte Edelsteine und besiegt den erscheinen Gegner und eventuell habt ihr Glück, und erhaltet ein einzigartiges Item. Seit ihr mit dem Sony Handheld im Internet unterwegs könnt ihr mit Hilfe magischer Kreide sogenannte Gazer Memos verfassen, um andere Spieler zum Beispiel vor Fallen zu warnen. Leider könnt ihr nur aus einem Pool von vorgefertigten Wortfetzen Sätze bilden.




Dominic meint:

Dominic

Demon Gaze führte mir sprichwörtlich ‚‚spielerisch‘‘ vor Augen, wie Verweichtlicht ich durch unsere Videospielindustrie geworden bin. Doch nach ein paar nicht so ruhmreichen Toden leckte der alte Rollenspieler in mir Blut, der das altertümliche Gameplay mit offenen Armen in Empfang nahm. Erkunden, kämpfen und aufleveln war bis dato nie so stimmig auf der Playstation Vita. Abgerundet wird alles durch skurrile Anime-Charaktere, deren Gespräche mich oft zum Schmunzeln brachten.

Positiv

  • Dungeon Crawler der alten Schule
  • Fordernde Kämpfe
  • Flexibels Klassensystem

Negativ

  • Touchscreens kaum genutzt
  • 3D Grafik könnte schöner sein
Userwertung
6.75 4 Stimmen
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Forum
  • von Minrod:

    Ja, Einsteigerfreundlich vom Schwieigkeitsgrad her.

  • von aldi404:

    Ich als Dungeon Crawler N00b war gut unterhalten und nicht überfordert. Nur den Endboss muss ich noch legen, bisher 2x böse auf die Fresse bekommen. ...

  • von PatrickF27:

    Würdet ihr sagen Demon Gaze ist ein guter Einstieg für Genre-Neulinge?

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Demon Gaze Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2014-04-25
Vermarkter Nippon Ichi
Wertung 8
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