Orcs must die im Test

Xbox Live Arcade

Sie sind groß, grün und verdammt hässlich. Orks, jene Rasse, die gerne Welten erobert und dabei etwas dümmlich vorgeht. Am liebsten sind sie in Massen unterwegs und trampeln alles nieder, was sich ihnen im Weg stellt. Auch in „Orcs must die“ versuchen sie ihr Glück. Das Einzige, was zwischen Der Horde und der Weltherrschaft steht, ist der Spieler!

Orcs_must_die_11Man stelle sich vor, man sei ein alter Kriegsmagier, der die Spalten zwischen den Welten vor den Horden der Orks bewacht. All seine Kollegen sind tot und er selbst ist mit einem Lehrling gesegnet, der es zwar liebt, die grünen Unholde zu vernichten, doch gleichzeitig auch tollpatschig und dämlich ist. Als man auf Koboldblut ausrutscht, sich den Schädel aufschlägt und das Zeitliche segnet, scheint das Schicksal der Schöpfung besiegelt zu sein. Oder etwa nicht?

Mit Orcs must die präsentieren Robot Entertainment (Age of Empires Online) ihr zweites Spiel. Sie bleiben dem Strategie Genre treu, ändern jedoch die Unterklassifizierung. Von der Echtzeit geht es hinüber zur Tower-Defense-Klasse. Das Ziel des Titels liegt darin zu verhindern, dass die feindliche Horde ungehindert durch den Spalt dringen. Womit man dies unterbindet? Mit Waffen, Wächtern und Fallen sowie jeder Menge Hirnschmalz!

Und los geht es. Man ist auf einer Karte und sieht blaue Linien. Das sind die vorgegebenen Pfade, die später die Orks und ihre Kameraden entlang laufen. Nachdem man einen Blick auf die Umgebung geworfen hat, wird ausgerüstet. Was für Fallen sollte man nehmen? Auf jeden Fall die Giftstacheln, die aus dem Boden heraus fahren. Ebenso sind die Pfeilwände nett - am besten in Kombination mit den Teergruben. Der Weg der Horde führt an einem Säurefluss oder Flammengruben vorbei? Schubwände und Sprungfallen sind empfehlenswert. Falls man Geld sparen will, wird der Windgürtel genommen.

Orcs_must_die_9Die Entwickler haben sich unglaubliche „Nettigkeiten“ einfallen lassen. Und es macht verdammt viel Spaß mitzuerleben, wenn die Fallen loslegen und das große Blutbad veranstaltet wird. Da das Spiel dies maßlos übertrieben präsentiert, kann man stellenweise ein fieses Grinsen nicht unterdrücken. Die ersten Fallen sind aufgestellt und man ist bereit. Auf ein Kommando hin bricht die Horde durch die Tür und stürmt drauflos. Hat man Pech, wählte man die falsche Tür aus. Zurück auf Los und den Fehler korrigieren. Mit diesem Wissen ausgerüstet siehst du, wie die Orks in die Vorrichtungen laufen. Sie werden aufgespießt oder in handliche Filet-Stücke zerschnetzelt. Doch da die Fallen eine gewisse Auflade-Dauer haben, ehe sie nach Gebrauch wieder funktionieren, können einige Gegner durchkommen. Jetzt ist man selbst gefragt.

Was darf es sein? Magie, mit denen man die Horde zurückschleudern oder in Flammen aufgehen lässt? Eher die handfeste Arbeit? Dann nimmt man die Armbrust oder, wenn die Orks zu nahe kommen, das Schwert. Hier ist jedoch das Risiko, Schaden abzukriegen und zu sterben. Nicht, dass dies das Game Over bedeutet. Man materialisiert sich einfach an einer anderen Stelle von Neuem. Doch für die Endabrechnung ist es ärgerlich.

Orcs_must_die_2Hast du alle Wellen überstanden, wird abgerechnet. Maximal fünf Schädel kann man erhalten. Abzüge gibt es für verlorene Spaltpunkte, Leben und dafür, wenn man die vorgegebene Zeit überschreitet. Dadurch ist die Abrechnung motivierend. Man ärgert sich, falls man nicht die volle Punktezahl erreicht, und will es noch einmal versuchen. Und gibt erst Ruhe, wenn alle Level mit fünf Schädeln abschließen. Und so experimentiert man herum. Was ist besser? Soll man zuerst bei den Weberinnen seine eigenen Fertigkeiten verbessern? Oder sollte man das Geld in Bogenschützen und Pfeilwände investieren? Einfach drauf los agieren ist nicht empfehlenswert, denn so gewinnt man keine Schädel hinzu, sondern verliert sie eher. Es heißt sinnvoll planen und überlegen.

Es ist jedoch vorteilhaft, erst einmal mit wenigen Schädeln eine Karte abzuschließen. Denn je weiter man der Kampagne fortschreitet, desto mehr Fallen kriegt man. Und so kann es sein, dass man ein oder zwei Missionen später genau den Gegenstand erhält, mit dem sich der Spalt noch besser verteidigen lässt. Wer das selbst sehen will, ich verlose einen gratis code zu Orcs must die. Der Erste, der mir eine Nachricht an goetz at nexgam.de schreibt, erhält den Zuschlag.

Orcs_must_die_15Zu Beginn besitzt das Spiel einen niedrigen Schwierigkeitsgrad. Wenn man auf den ersten Karten Schädel verliert, geschieht dies aufgrund der eigenen Schusseligkeit. Ab Mitte des zweiten Aktes wächst Orcs must die plötzlich zur Herausforderung. Waren die Missionen vorher vergleichsweise ein Spaziergang, so sind sie jetzt mörderisch. Bis man endlich heraus hat, wie man weiterkommt, tötet dieser hohe Grad der Herausforderung die Motivation zum Daddeln.

Schade, dass die Entwickler unverständlicherweise auf einen Multiplayer-Modus verzichteten. Selbst als notorischer Einzelspieler erkennt man, das Orcs must die dazu prädestiniert ist, es entweder im Koop oder gegeneinander zu zocken. Man stelle sich nur die Möglichkeiten vor, aus der Perspektive der Horde einen Angriff auf die Festung des Freundes zu führen!

Orcs_must_die_20Graphisch ist das Spiel solide. Wie bereits geschrieben, wird alles übertrieben dargestellt. Diesen Eindruck verstärkt die cartoonmäßige Grafik. So fängt der Kriegsmagier nach erfolgreichem Abschluss eines Levels ein Tänzchen an. Ebenso sind die Gegner-Designs abwechslungsreich. Gnoll-Jäger beispielsweise erinnern an aufrecht gehende, Rüstung tragende Hyänen. Während des Spiels klopft der Protagonist ständig Sprüche. „Ich hoffe es verletzt sich niemand. Ach nein, das hoffe ich doch nicht“. Dabei spricht nicht nur der Held, auch Gegner geben Laute von sich. Und wenn man Aussagen wie „Aber ich bin doch nur ein halber Ork“ zu hören kriegt, taucht es erneut auf - das fiese, böse Grinsen. Allerdings wiederholen sich diese Sprachsamples oft und sorgen so für Langeweile. Immerhin machen die deutschen Synchro-Sprecher eine ordentliche Arbeit!




Götz meint:

Götz

Orcs must die ist ein famoses Strategie-Spiel für die Xbox360. Die Tatsache, dass der Titel den inneren Perfektionisten anspricht, sorgt dafür, dass ich mit dem Zocken nicht aufhöre. Leider zieht der Schwierigkeitsgrad ab Mitte des zweiten Aktes gehörig an. Ebenso trüben das Fehlen eines Multiplayer-Parts oder die sich wiederholenden Sprachsamples das Gesamtbild. Daher - kein Pflichtkauf, aber einen Blick sollte man riskieren!

Positiv

  • Spaßiges Tower-Defense-Spiel
  • Lustige Sprüche ...

Negativ

  • Ab Hälfte zweiter Akts mörderisch schwierig
  • ... die sich bald wiederholen
  • Kein Multiplayer-Modus
Userwertung
9.22 5 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    Orcs must die Sie sind groß, grün und verdammt hässlich. Orks, jene Rasse, die gerne Welten erobert und dabei etwas dümmlich vorgeht. Am liebsten sind sie in Massen unterwegs und trampeln alles nieder, was sich ihnen im Weg stellt. Auch in „Orcs must die“ versuchen sie ihr...

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Orcs must die Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2011-10-05
Vermarkter Microsoft Game Stud
Wertung 8.3
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