Klingt super, oder nicht? Leider wird euch die Suppe durch einen Killer versalzen. Dieser läuft nämlich in Hollywood des Jahres 1961 herum und bringt wahllos Menschen um. Wahllos? Nein, wie ihr später herausfinden werdet. Ein alter Freund stattet euch einen Besuch ab. Als FBI Agent bittet er um Hilfe, denn der Täter hinterlässt Rätsel an jedem Tatort. Bei den Ermittlungen erfahrt ihr, dass alle Opfer frühere Kandidaten eben jener Gameshow waren, bei der ihr gerade mitmacht. Schnell kommt euch der Gedanke, dass ihr der Nächste sein könntet. Und als wenn das nicht schlimm genug ist, verdächtigt euch sogar euer FBI-Kumpel. Nun liegt es an euch, die Show heil zu überstehen, die Weltreise abzusahnen und den Mörder zur Strecke zu bringen. Ein Kinderspiel!
Die Story bei James Noir‘s Hollywood Crimes 3D präsentiert sich wie ein richtiger Krimi. Dazu trägt zum einen die Atmosphäre bei, zum anderen die Charaktere, die euch begegnen. Das gesamte Spiel ist in einem Film Noir Stil gehalten, der sich sehen lassen kann, aber auch mit einer Schattenseite daherkommt. Zwar wirken die Zwischensequenzen lebendig, leider fehlen aber Details und Texturen. Die Personen versprühen Charakter, spulen aber immer wieder die gleichen 8 Sekunden derselben Animation ab. So wirken ihre Bewegungen abgehackt und lächerlich. Schade!
Aber Hauptaugenmerk sind bekanntlich die Rätsel. Und davon gibt es über 140 in Ubisofts Puzzle Game. Auf drei verschiedene Weisen werdet ihr damit konfrontiert: Erstens müsst ihr Aufgaben in der Gameshow lösen. Dabei müsst ihr Runde für Runde eine gewisse Punktzahl erreichen. Löst ihr ein Puzzle, werden die Points eurem Konto gutgeschrieben. Je nach Schwierigkeit bekommt ihr mal mehr, mal weniger davon ab. Da sich die Fernsehshow mit den gleichen Sequenzen, Animationen und teilweise sogar Sprachsamples präsentiert, macht sich da schnell Langeweile breit und man ist froh, endlich ein Rätsel starten zu können.
Die Rätsel selbst sind größtenteils gelungen und animieren zum Weiterspielen. Der Schwierigkeitsgrad schwankt zwischen sehr leicht bis unglaublich schwer. An so mancher Aufgabe habe ich mir das Hirn zermartert. Mit dem Stift lassen sich Bretter verschieben, Zahnräder drehen, Farben kombinieren und das gesamte Spiel steuern. Es gibt Rätsel, die mithilfe des Analogpads gelöst werden, indem ihr eure Ansicht verändert. Von der Darstellung der Aufgaben war ich enttäuscht. Nur wenige kommen in 3D daher. Der Großteil wird auf dem unteren Bildschirm geknackt, was Sinn ergibt, wenn man schon mit dem Stift spielt. Mehr 3D-Rätselkost wäre trotzdem fein gewesen. Aber zumindest sieht der Tiefeneffekt in den Zwischensequenzen ganz nett aus. Diese kommen sogar in einer guten deutschen Sprachausgabe daher und unterstreichen die Film Noir Atmosphäre positiv.
Es geht einige Zeit ins Land, bis ihr den Mörder gestellt und die Quizshow gewonnen habt. Sobald ihr aber als Sieger vom Platz geht, verliert Hollywood Crimes 3D extrem an Wiederspielwert. Die Rätsel sind zwar nett gemacht, reizen aber nicht zum erneuten Durchspielen. Obwohl die Aufgaben eine große Bandbreite abdecken (es gibt Bilderrätsel, Wort- und Zahlenspiele, Zeichnen, Formen und Farben, Schiebepuzzle, Gitter, Problemlösungen, Labyrinthe, Physik), reicht das Spiel als Gesamtpaket nicht an die Spitze. Der smarte Brite Layton bleibt also weiterhin auf seinem Thron sitzen. Wer mit dem Zeichentrickstil der Prof. Layton Spiele nichts anfangen kann, bekommt von Ubisoft allerdings eine gute Alternative geboten.
James Noir‘s Hollywood Crimes 3D überraschte mich positiv. Die spannende Mödersuche wechselt sich mit der weniger spannenden Gameshow ab. Durchweg werdet ihr vor gute Rätsel gestellt, die zum größten Teil leider auf den 3D Effekt verzichten. Schade, denn wenn eine 3D Aufgabe zu lösen ist, sieht diese richtig gut aus! Der anfängliche WOW-Effekt bei den Zwischensequenzen verfliegt aufgrund von Detailarmut und abgehackten Animationen leider sehr schnell. Trotz allem ist Ubisofts Puzzler ein gutes Spiel, welches die Wartezeit auf einen 3D-Auftritt von Prof. Layton verkürzt!