Silent Hill Downpour im Test

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Silent Hill hat es nicht leicht. Neben einem furiosen Start in den späten 90ern und den frühen 00er Jahren, kam Konamis Vorzeige-Grusel-Serie in den letzten Jahren ein wenig ins Schlingern. Insbesondere der letzte Teil »Homecoming« vergrätzte viele Fans, auch wegen der Entwicklung außer Haus. Doch Konami scheint wichtigeres zu tun zu haben und so gab man auch den neuesten Teil »Silent Hill Downpour« wieder in externe Hände. Ein schlechtes Omen?

silent_hill_downpour_14Das bisher relativ unbekannte tschechische Entwicklerteam Vatra soll es nun richten und die Serie wieder auf den rechten Pfad bringen. Vom originalen Team, welches der Serie zu einigen Klassikern verhalf, ist niemand mehr da. Allen voran Akira Yamaoka, der bis dato den Silent Hill Spielen seinen unverwechselbaren und prägenden Soundtrack verpasste. Seinen Part übernahm Daniel Licht, Seriefans bekannt als Komponist der Erfolgsserie Dexter. Doch muss ein neues Team nicht automatisch etwas schlechtes heißen, deshalb widmen wir uns dem eigentlichen Spiel... 

 
Murphy Pendelton sitzt wegen Mordes ein. Bei einer Verlegung in ein anderes Gefängnis baut der Busfahrer einen Unfall und der Bus stürzt die Böschung hinunter. Die einzigen Überlebenden: Murphy und die Polizistin, welche ihn im Bus beaufsichtigte. Gleich zu Beginn hat der flüchtende Murphy die Gelegenheit Entscheidungen zu fällen - ganz wie in Silent Hill Shattered Memories. Nur wirken die Entscheidungen in Silent Hill Downpour aufgesetzt und wenig einflussreich auf das Spielgeschehen, lediglich auf die verschiedenen Endsequenzen haben die seltenen Entscheidungen Einfluss. 
 
Man merkt Silent Hill Downpour deutlich an, dass man sich gerade am beliebten zweiten Teil orientierte. Das Spielgeschehen ist rätsellastig, der Protagonist kämpft mit der eigenen Vergangenheit und trifft dabei auf rätselhafte Charaktere wie den geheimnisvollen Postboten. Überall in Silent Hill findet der orientierungslose Murphy Gegenstände zur Selbstverteidigung, welche nach mehrmaliger Nutzung zerbrechen. Die behäbige und ungenaue Kampfengine liefert dabei ihren Anteil und so ist meist Flucht besser als Kampf. Nicht minder berüchtigt ist das abstruse Gegnerdesign der Silent Hill Serie. Leider waren die Jungs bei Vatra reichlich unkreativ, so dass man gerade 8 verschiedene Gegnertypen in der geisterhaften und verlassenen Kleinstadt antrifft. Diese Kreaturen werden zudem vom namensgebenden Niederschlag beeinflusst und werden bei Platzregen besonders aggressiv.
 
silent_hill_downpour_10Der Schwerpunkt des Spiels liegt jedoch ganz klar beim Rätseln und Sammeln von Indizien, die dem Spieler nach und nach die Geschichte von Murphy eröffnen. Zum besseren Verständnis gibt es darüber hinaus Rückblenden, die das Geschehen und die Gründe für Murphys Ausflug nach Silent Hill, welcher natürlich kein Zufall ist, ausstaffieren. Ab und an verändert sich das Erscheinungsbild der Stadt und Murphy muss in hektischen Alptraumsequenzen durch absurde, aber toll designte Parallelwelten flüchten. Im Gegensatz zum linearen Vorbild Silent Hill 2 bietet der aktuelle Titel eine frei begehbare Stadt in der eine Menge Sidequests zu entdecken sind. Hier erfährt der Spieler noch mehr über verschiedene Einzelschicksale der Einwohner von Silent Hill. Wenn auch diese Sidequests keinen Einfluss auf das Spielgeschehen haben, so bieten sie doch Flair und Abwechslung sowie einige interessante, kleine Storys.
 
Leider hat das tschechische Team die Technik nicht unter Kontrolle. Das Spiel ruckelt durchgehend. Nicht dezent, sondern teils richtig heftig, so dass man das Gefühl bekommt die Konsole habe Probleme Daten von der Disk zu lesen. Das nervt nach einer Weile gewaltig und man wüscht sich, dass die Entwickler hier etwas mehr Sorgfalt hätten walten lassen. Dabei ist das Spiel optisch keine Granate.
 
Akustisch hat Daniel Licht gute Arbeit geleistet. Leider lässt die musikalische Qualität im Laufe des Spiels ab, viel zu selten werden tolle Soundtracks eingesetzt. Meist bekommt Murphy die stimmigen Songs nur durch Radios zu hören, welche in Silent Hill verteilt rumstehen. Die Synchro ist auch in der deutschen Version Englisch, wirkt aber insgesamt nicht allzu professionell vertont.



Heiko meint:

Heiko

Silent Hill Downpour tritt irgendwie auf der Stelle. Einerseits erhält der Fan, was er erwartet: Ein klassisches Silent Hill mit dem Fokus auf Horror, Story und abstrakten Parallelwelten sowie rätselhaften Charakteren. Andererseits wirkt das gesamte Spiel insgesamt träge, veraltet und irgendwie undynamisch. Dazu bremsen die stotternde Bildrate und langweilige Gegner die Begeisterung unnötig. Doch man muss Konami auch ein Kompliment ausssprechen: In Zeiten, in denen andere populäre Suvival-Horror-Franchises bereits ins Actiongenre gewechselt sind, bietet Vatra den Fans, was sie eigentlich immer wollten: Ein klassisches Silent Hill. 

Positiv

  • klassisches Survival Horror
  • Sidequests bringen Vielfalt ins Game

Negativ

  • ruckelt durchgehend
  • Entscheidungsmöglichkeiten wirken aufgesetzt
  • Soundtrack lässt im Laufe des Spiels nach
Userwertung
8.7 3 Stimmen
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Forum
  • von Gyaba:

    gamepro.de/artikel/neues-silen…a-und-konami,3352170.html Vielleicht liegt es ja auch daran? Ein neues "Silent Hill" von Kojima wäre immer noch ein Hammer,wenn es denn spielerischen Mehrwert bietet....

  • von bbstevieb:

    108 Sterne schrieb: Wird sicher weiter für Pachinko Maschinen genutzt. Das stimmt natürlich!...

  • von 108 Sterne:

    Na ja, das heißt nicht viel. Sind schon öfter Domains abgelaufen. Sogar Trademarks wurden vergessen zu verlängern. Will nicht sagen dass Konami sich so mega für SH interessiert, aber "tot" ist es imo nicht. Wird sicher weiter für Pachinko Maschinen genutzt....

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Silent Hill Downpour Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-02-23
Vermarkter Konami
Wertung 7.8
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