Comic Jumper - The Adventures of Captain Smiley im Test

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Das Entwicklerstudio Twisted Pixel hat die Xbox Live Bibliothek schon mit zwei sehr guten Spielen bereichert: The Maw und dem explosiven Jump & Run Splosion Man. Vor allem letzterer Titel überzeugte in Sachen Gameplay und Präsentatio die Zockergemeinde. Und an diesen Erfolg wollen die Jungs von Twisted Pixel nun anknüpfen. Mit Comic Jumper - The Adventures of Captain Smiley bringt das Studio ein vielversprechendes Spiel heraus, dass wir für euch genau unter die Lupe genommen haben. Springt man voller Freude in den spielbaren Comic, oder lässt man ihn lieber ungelesen, äh... ungespielt links liegen?

Als Superheld hat man es nicht leicht. Dauernd hecken irgendwelche Bösewichte finstere Pläne aus, die man mit körperlicher Anstrengung vereiteln muss. Davon kann auch Captain Smiley ein Lied singen. Der sympathische Superheld mit der gelben Birne names Kopf auf den Schultern und einem sprechenden Stern auf der Brust hat alle Hände voll zu tun, um das Böse fern und seinen Comic lesenswert zu halten. Leider gehen ihm Ideen und somit auch Leser aus. Eine dünne Story, stupide Bösewichte und 08/15-Gegner tragen ihr Übriges dazu bei. So dauert es nicht lange, bis Captain Smiley und Star, der schräge und vulgäre Stern auf seiner Brust, vor dem Ruin stehen. Um neue Leserschaft zu gewinnen und ein Comeback starten zu können, muss unser Superheld einen Deal mit einer dubiosen Firma namens "Twisted Pixel" eingehen (Und ja, ihr habt richtig gelesen^^). Dort wird er als Co-Star in diverse Comics geschickt, um sich als Superheld zu beweisen.

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All das wird euch in einem spielbaren Intro näher gebracht. So könnt ihr sofort Hand anlegen, euch mit der Steuerung vertraut machen und die Spielmechanik kennenlernen. In alter Side-Scroll Manier geht es von links nach rechts durch die Levels, in denen es nur so von (End-)Gegnern wimmelt. Es kann aber auch sein, dass ihr das Spielgeschehen mehrfach unterbrechen werdet, um euch die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Comic Jumper hat so einen genialen Humor, als das euch wirklich vor Lachen die Tränen in die Augen schiessen werden. Geniale Sprüche, grandiose Anspielungen und aberwitzige Charaktere machens möglich. Hut ab, Twisted Pixel!

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Sobald ihr euch also durch das Intro geprügelt und geschossen habt, landet ihr in eurer Basis. Von hier aus könnt ihr auf die verschiedenen Auftritte, bzw. Levels zugreifen, euren freigespielten Content anschauen, mit verschiedenen Charakteren sprechen oder sogar Demos von The Maw und Splosion Man ausprobieren. Superheld Captain Smiley und Sidekick Star haben in erster Linie natürlich ihr Comeback im Kopf, sodass sie ihren ersten Auftritt im Comic "Nanoc" annehmen. Dieser führt sie in eine prähistorisch angehauchte Fantasywelt, in er der Titelheld Nanoc entführt wurde. Seine Frau bittet euch, Nanoc zu finden und so macht ihr euch auf die Socken. (Kleiner Tip am Rande: Lest Nanoc einfach mal rückwärts, dann wisst ihr sicherlich, welcher Comic hier als Inspiration gedient hatte... ;) )
Im späteren Spielverlauf besucht ihr noch zwei weitere Comics, wie etwa einen Manga, in dem traditionsgemäß alles in schwarz-weiß gehalten wird. Und auch so gestaltet sich das Spiel wirklich gelungen, denn jeder Comic kommt mit einem eigenen Grafikstil daher. Im Conan, äh ... Nanoc-Comic ist alles mehr oder minder düster gehalten, wohingegen die anderen beiden Comics zum einen schön bunt und zum anderen schwarz-weiß und mit kitschigen großen Köpfen und den dazugehörigen Augen (eben Manga-typisch) daherkommen. Der Clou an dem Ganzen: Auch Captain Smiley ändert jeweils sein Aussehen, was wirklich eine große Sträke des 1200 MS-Points teuren Spiels darstellt. Leider wurde beim Gameplay nicht so viel Wert auf Abwechslung gelegt wie bei der grafischen Gestaltung. So prügelt und/oder schiesst ihr euch vom Anfang eines Levels bis zum Ende und hofft, gegen die Unmengen an Gegnern anzukommen, die euch den Spielspaß mächtig verderben können. Das kommt daher, dass der Schwierigkeitsgrad nicht ohne ist und euch zur Weißglut treiben kann, wenn euch die kostspieligen Upgrades fehlen, mit denen ihr eure Lebensenergie pusht oder eure Schlagkraft erhöht. Das Spiel macht trotzdem noch Spaß, vor allem dann, wenn man(n) sich zu den (Hard)Core Spielern zählt. Was jedenfalls leider auf der Strecke bleibt, ist der Anspruch. Zwar ändert sich die Perspektive eines Levels mal in die Tiefe, am hirnlosen Button Smashing oder dem Drücken der Dauerfeuertaste ändert das aber nichts.

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Trotzdem werden Comic Fans und Liebhaber von schön schrägem Humor das Spiel auch beenden. Sogar mehrfach, wenn man sich alle freischaltbaren Boni sichern will. Und hier kommt wieder eine große Stärke zum Vorschein. Es gibt fast nichts, was man sich nicht freispielen kann; starke Nerven vorausgesetzt. Spielerbilder, Avatarklamotten, Konzeptgrafiken, Comics, Videoclips und vieles mehr kann erspielt, bzw. erkauft werden. Besonderes Bonbon an dieser Stelle: jeweils ein Ein- und Mehrspielerlevel von Splosion Man. Allein hier ist die Motivation zum Freispielen groß. Der Bonus Content ist auch der Faktor, der euch bei Laune zu halten vermag. Einen Mehrspielermodus gibt es nämlich nicht! Bei dem eintönigen Gameplay ist das aber auch zu verschmerzen.

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Auf der grafischen Seite kann Comic Jumper ebenfalls überzeugen. Allein die Tatsache, dass die verschiedenen Comics und Spielabschnitte in einem anderen Grafikstil daherkommen sorgt für stete Abwechslung. Dazu kommt das geniale Charakterdesign und der Ideenreichtum, der an den Tag gelegt wurde. Zwar fallen hie und da matschige Texturen ins Auge, doch der Gesamteindruck, der erzeugt wird, kann sich mehr als sehen lassen! Gleiches kann man übrigens auch über den Sound aussagen. Gute Musikuntermalung versprüht die nötige Atmosphäre und die aberwitzigen Dialoge zwischen den Charakteren sorgen für anhaltendes Gelächter. Allein Star mit seinen derben Sprüchen verdient extra viel Lob. Glücklicherweise verblieb man bei der englischen Originalsynchronisation und hat das ganze lediglich mit passablen deutschen Untertiteln unterlegt.


Andrej meint:

Andrej

Leider ist Comic Jumper nicht der erhoffte Knaller geworden, den wir uns nach The Maw und Splosion Man erhofft hatten. Eher ist das Spiel wie ein zweitklassiger Comic, der bei weitem nicht so schlecht ist, wie anderswo dargestellt und behauptet wird. Die Stärken liegen ganz klar in den coolen Ideen, den schrägen Charakteren und dem derben Humor. Auch die Präsentation ist in Sachen Abwechslung mehr als gelungen. Nur das monotone und teils hammerschwere Gameplay vermiesen die Gesamtwertung. Aber ob ein fordernder Schwierigkeitsgrad ein K.O.-Kriterium darstellt, sollte jeder selbst entscheiden. Am besten einfach mal die Demo spielen und sich danach entscheiden. Einen Blick ist Captains Smileys Abenteuer nämlich definitiv wert!

Positiv

  • Geniale Charaktere und Humor
  • sehr viel Bonus Content
  • Grafik ändet sich in jedem Level

Negativ

  • monotones Gameplay
  • kein Multiplayer
  • teils recht hoher Schwierigkeitsgrad
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Comic Jumper - The Adventures of Captain Smiley Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 06.10.2010
Vermarkter -
Wertung 7.5
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