Guwange im Test

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Bullet Hell-Schmiede Cave (DonPachi, Espgaluda) ist einer der aktivsten Entwickler klassischer 2D-Shoot ´em Ups und dem Genre seit Jahren treu. Mit der Spielhallenumsetzung Guwange aus dem Jahr 1999 bringen die Japaner nun ihren ersten Xbox 360 Download-Titel unters Volk.


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Fans des Genres hatten es bisher nicht leicht: Nur ein geringer Anteil der unzähligen japanischen Shoot ´em Ups ist Region Code Free und bei uns erhältlich. Angekündigte XBLA-Titel wie Raystorm HD kamen erst gar nicht, während die Raiden Fighters Aces Compilation noch immer auf sich warten lässt und der Release endlos nach hinten verschoben wird. In der Xbox Live Arcade sieht es mit nur wenigen guten Download-Shootern (Ikaruga, Omega Five, R-Type Dimensions und Trigger Heart Excelia) auch eher mager aus – erfreulicherweise steht 2011 Nachschub in Form von Radiant Silvergun und Trouble Witches Neo in den Startlöchern. Ferner lohnt sich hin und wieder ein Blick in die Indie Games-Sektion: Für 80 MSP ist Shoot 1 UP von Mommy´s Best Games ein absoluter Geheimtitel.

 

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Mit 800 Microsoft Punkten kostet Guwange zwar deutlich mehr, doch der Erwerb lohnt sich allemal. Neben der Spielhallenfassung (Arcade Mode) beinhaltet der Xbox Port noch zwei neue, exklusive Spielmodi. Richtet sich die Cave Festival 'Blue' Version (Arrange Blue Mode) aufgrund des höheren Schwierigkeitsgrades an 'Manic Shooter-Profis', ist der Xbox 360 Arrange Mode die perfekte Wahl für Neueinsteiger. In diesem wird einer der drei spielbaren Charaktere (Shishin, Kamono Gensuke, Hiiragi Kosame) sowie der 'Shikigami'-Schutzgeist mittels der beiden Analogsticks (ähnlich wie in einem Twin-Stick Shooter) gesteuert; gefeuert wird dabei automatisch. 

 

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Guwange ist eines der Spiele, die nicht gerade durch ihre Spielzeit glänzen. Bereits nach knapp 25 Minuten flimmert der Abspann über die Mattscheibe. Dennoch ist der Wiederspielwert unverschämt hoch: Die insgesamt sechs Stages gehen nahtlos ineinander über, die morphenden Bosse sind toll in Szene gesetzt und das historische Fernost-Setting (Guwange spielt in der Muromachi-Ära) ist erfrischend anders - eine willkommene Abwechslung im Shooter-Einerlei. Apropos: Ihr seid in Guwange ausschließlich zu Fuß in den stark begrenzten Arealen unterwegs und wehrt euch entweder mittels Fernwaffen (Kunais, Pfeil und Bogen) oder per Magieangriff (Smartbomb) gegen die feindliche Übermacht. Zumal die Steuerung auch digital abgefragt wird, dürft ihr einen Arcade Stick anstöpseln. Der Hori Fighting Stick Ex 2 verrichtet hier z.B. tadellos seinen Dienst. Das Button-Layout ist im Steuerungsmenü frei konfigurierbar.

 


guwange_08.pngDas zentrale Spielelement in Caves Vertikalshooter ist der 'Shikigami-Geist', den jede Spielfigur mit sich führt und der als eine Art Schutzschild fungiert. Mit seiner Hilfe verlangsamt ihr Projektile und fügt den Gegnern und Bossen beachtlichen Schaden zu. Einfach ist dies allerdings nicht, denn durch das simultane Steuern beider Charaktere wird einiges an Konzentration und Planung vom Spieler abverlangt. Nicht selten ist auf dem Screen dermaßen die Hölle los, dass eine der beiden Spielfiguren im 'Bullet Hell-Kugelhagel' untergeht. Setzt ihr den Shikigami-Krieger hier taktisch klug ein, erfreut das zugleich euer Punktekonto: Schüsse zerstörter Pixelfeinde verwandeln sich nach deren Ableben in goldene Münzen! Chains & Combos treiben den Highscore in unermessliche Höhen, der bei Spielende automatisch in die Leaderboards hochgeladen wird. Damit das Spiel auch für 'Normalsterbliche' bestreitbar ist, haben die Entwickler unendlich Continues, sowie einen Trainingsmodus integriert. Des Weiteren steht eine Replay-Funktion zur Verfügung, mit der ihr den kompletten Spielverlauf aufzeichnen könnt.

 

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guwange_15.pngDie Gegenschar in Guwange ist mit Samurais, Ninjas und Geishas bis hin zu fliegenden Hannya-Masken, Tengus und Fledermäusen breit gefächert und lässt keine Wünsche offen. Dasselbe gilt für die Endbosse. Diese fallen meistens Bildschirmhoch aus und zeichnen sich für ihr besonders heimtückisches Verhalten aus. Neben einem garstigen Tausendfüßler, stoßt ihr auf eine (!) Vogelspinne mit Katzenkopf, einen mutierten Säugling und auf eine rollende Festung  - angelehnt an den SEGA Mega Drive Klassiker Musha Aleste. Habt ihr einen zweiten Spieler zur Hand, dürft ihr es im Co-op-Modus krachen lassen – entweder an einer Spielkonsole oder via Xbox Live.

 

 

Dass Guwange kein HD-Remake ist, sollte spätestens beim Blick auf das Bildmaterial auffallen. Anstatt hübsch modellierter Polygone erwartet euch eine ansehnliche Pixelgrafik, die zwar etwas niedrig aufgelöst wirkt und gelegentlich von Slowdowns heimgesucht wird, ihren Zweck jedoch vollends erfüllt. Suboptimal ist das unübersichtliche Optionsmenü mitsamt der fehlenden Einstellungsmöglichkeiten: Bildfilter oder die Möglichkeit den Bildschirmausschnitt individuell zu konfigurieren, gibt es nicht. Soundtechnisch untermalen die in Dolby Digital 5.1 kodierten Stücke das Spielgeschehen mit passenden antiken Klängen und typischen Instrumenten. Die wenigen krächzenden Effekte oder Tonaussetzer fallen dabei nicht weiter ins Gewicht.

 

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Daniel meint:

Daniel

Die lange Wartezeit auf den Cave-Shooter hat sich gelohnt: Guwange brennt ein Spritefeuerwerk ab, dass einem Hören und Sehen vergeht - wenn es hier Projektile hagelt, dann richtig. In Kombination mit der originellen Spielmechanik fesselt der Titel trotz diverser Übersichtlichkeitsprobleme und der kurzen Spielzeit ungemein ans Gamepad. Bitte mehr davon!

 

Positiv

  • Shikigami-Feature
  • Stimmungsvolles Edo-Setting
  • Xbox 360 Arrange Modus

Negativ

  • Slowdowns
  • Nur sechs Level
Userwertung
8.6 1 Stimmen
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Guwange Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10. November 2010
Vermarkter Microsoft
Wertung 8.2
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