Derlei Schmankerl bleiben uns hier im Westen verwehrt, woran die überschaubare Fangemeinde vermutlich schuld sein dürfte. Zwar bauten sich sowohl die Dynasty Warriors als auch die Samurai Warriors hierzulande in den letzten Jahren eine feste Anhängerschaft auf , aber zum großen Durchbruch reichte es bisher noch nicht. Ob es das jemals wird? Doch wir schweifen vom Thema ab...
Samurai Warriors 3 lautet also der neueste Wurf aus den Entwicklerlabors von “Omega Force” und lässt euch wie gewohnt in die Rolle eines feudalen Kämpfern im alten Japan der Sengoku-Periode schlüpfen. Ohne Historikern zu nahe treten zu wollen, lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass sich das Shogunat in einer Krise befand und sich im Land mehr oder minder offen Clans um die Führung bekriegten. Wenn man schon kein Ass in japanischer Geschichte ist, so kommt uns als eingefleischter Videospieler aber zumindest der eine oder andere Name der wählbaren Charaktere bekannt vor. Nehmen wir beispielsweise nur Nobunaga Oda aus Nobunaga’s Ambition.
Doch zurück zur Schlacht: Bevor ihr euch ins Getümmel stürzt, erhaltet ihr eine kurze Einführung in die Rahmenbedingungen. Dazu gehört ein grober Schlachtplan als ebenso die Bedingungen für Sieg und Niederlage. In den meisten Fällen gilt es einfach den Feind niederzustrecken, aber teilweise müssen auch z. B. Einheiten eskortiert werden. Stirbt dann die zu Schützende, ist der Fehlschlag beschlossen und ihr dürft euch noch einmal von Beginn daran versuchen. Zusätzlich erwarten euch zudem immer kleine Nebenaufgaben, wie etwa, einen bestimmten gegnerischen Offizier zu erledigen oder innerhalb eines Zeitlimits ein feindliches Lager einzunehmen.
Wie erwähnt führt euer historischer Held auf Knopfdruck einen Angriff abhängig von seiner Bewaffnung aus. Dazu gibt es noch die sogenannten “Charge Attacks”, die eine Art Spezialattacke sind, sowie die Musou Attacken, die wie eh und je einen voll aufgeladenen Musou-Balken erfordern und dass nahe Umfeld meist effektvoll verwüsten. Außerdem könnt ihr auch blocken, euch wegrollen, springen und ein Pferd herbeirufen bzw. reiten und ebenso vom Sattel des Vierbeiners aus kämpfen.
Der wahre Samurai Warriors Kenner unterscheidet sich vom ahnungslosen Anfänger allerdings durch seinen Einsatz von Kombo-Attacken, um - mit perfektem Timing - möglichst grausamen Schaden unter dem feindlichen Kanonenfutter zu verursachen. Äh, klingt nicht spannend? Ist es aber! Ehrlich. Und zwar weil man mit jedem Charakter nach und nach so eigene Kampftaktiken entwickelt. Vor dem Tippen dieser wohlformulierten Zeilen spielte dieser Autor beispielsweise vor allem mit Hattori Hanzo, bewaffnet mit einem Kusarigama (‘ne Art Sichel an einer Kette). Statt nur stupide den Button für den normalen Angriff zu bearbeiten, bis mein Musou-Balken völlig aufgefüllt ist, lässt sich nach der dritten Attacke wunderbar eine Charge-Attack einstreuen. Was in der Kombination alles in der nahen Umgebung in Schutt und Asche legt.
Dabei dürft ihr die Rüstung jetzt ebenfalls verbessern (was zu besseren Eigenschaften führt) und ein Waffen-Upgrade-System ähnlich Dynasty Warriors 6 (PS3) nutzen, um eure Kampfinstrumente noch stärker zu machen. Ebenso ein Aspekt, der immer von neuem motiviert. Neu ist außerdem die Möglichkeit sich für eine Vorauswahl an Items entscheiden zu können. Wahlweise mit Ausrichtung auf Heilung, Verteidigung oder als Mischung von beiden. Einen Hinweis ist sicherlich auch die Abstinenz jeglicher Bewegungskontrolle wert - hier gibt es kein Rumgehampel mit der Wiimote. Stattdessen habt ihr die Wahl aus vier verschiedenen Steuerungsvarianten: Wii Remote und Nunchuck, GameCube Controller, Classic Controlller und Classic Controller Pro. Eventuell ist es diesem Vertrauen auf althergebrachte Steuerungsmethoden zu verdanken, dass sich die Action gut steuern lässt und insbesondere Kennern der Serie schon von Anbeginn leicht von der Hand gehen wird. Vor allem der Classic Controller erscheint prädestiniert für dieses Spiel zu sein.
Und wer will, der darf den Spaß sogar kooperativ zu zweit auf einer Seite spielen, was Samurai Warriors in meinen Augen erst so richtig interessant macht. Gemeinsam in die Schlacht zu ziehen und sich untereinander abzustimmen (“Sichere du das Tor im Westen - ich gehe rechtsherum!”) um anschließend siegreich aus dem Kampf hervorzugehen, bildet einfach einen besonderen Reiz. Zumal ein menschlicher Mitspieler doch wesentlich effektiver als die CPU-Kameraden kämpfen, die nur allzu schnell ins Gras beißen oder nach Unterstützung plärren...
Samurai Warriors 3 im Test

Der fernöstliche Schnetzelspaß geht in die nächste Runde - die Mannen beim Softwarehaus KOEI gönnen den feudalen Kämpfern des alten China ausnahmsweise eine Ruhepause und schicken stattdessen ihre japanischen Kollegen in die Schlacht. Und nach dem doch recht mäßigen Samurai Warriors: Katana kann sich der zweite Wii-Auftritt der Reihe sehen lassen!
Sebastian meint:
Positiv
- Kooperativer Spaß
- RPG Komponente
- Kurzweiliges Spielprinzip
Negativ
- Technisch enttäuschend
- Kein 60 Hz Modus
-
von Civilisation:
Sebastian hat sich ins japanische Mittelalter begeben, um Samurai Warriors 3 zu testen. Samurai Warriors 3 Der fernöstliche Schnetzelspaß geht in die nächste Runde - die Mannen beim Softwarehaus KOEI gönnen den feudalen Kämpfern des alten China ausnahmsweise eine Ruhepause...
Lange Zeit rätselte ich, was mich an den ewig gleichen KOEI Spielen á la Dynasty Warriors so faszinierte. Jetzt weiß ich es - es ist die Leichtigkeit eines Streets of Rage. Rein in den Level, hirnlos kloppen, raus aus dem Level. Garniert mit einem Item/Exp System. Auch auf Nintendo Wii entfaltet das Spielprinzip erneut seinen alten Charme, vor allem zu zweit kooperativ macht es Laune!