In eurer Wohnung darf sich die Baby-Wildkatze dann austoben. Dafür gibt es neben Badezimmer und Schlafzimmer auch einen Garten und eine Turnhalle. Leider bleibt das Spieldesign meist passiv. Ihr gebt der Katze einen Ball und sie spielt damit, dann wartet ihr auf eine neue Aufforderung und erfüllt diese. Alles fühlt sich nach dem Abarbeiten einer To-Do Liste an. Habt ihr euch bei etwas besonders gut angestellt, bekommt ihr ein Geschenk. So erweitert ihr die Auswahl eurer Spielzeuge Stück für Stück. Leider ist auch die grafische Präsentation nicht gut gelungen. Vermutlich wollte man alles kindgerecht bunt gestalten, doch die Farbkombinationen sehen meist grässlich aus.
Die Steuerung ist denkbar einfach: Mit dem Stylus wird die Katze hochgehoben und von Zimmer zu Zimmer getragen. Wenn ihr sie nahe an euch heranzieht, dürft ihr die Baby-Wildkatze in die Arme nehmen(!) und mal richtig mit kuscheln. Nein, nicht jedes Kinderspiel muss pädagogisch wertvoll sein und viele Spiele vermenschlichen Tiere, aber bei Baby-Wildkatzen nimmt es doch sehr abstrakte und ein wenig beängstigende Formen an! Bei der Fütterung nimmt eure Katze in einem Kinderstuhl für (Menschen)Babys platz. Überhaupt wirkt eure Katzenwohnung so gar nicht Katzengerecht. Braucht eine Katze ein Schlafzimmer mit Bett? Aber es geht noch eine Stufe seltsamer. Ihr könnt eure Katze auch mit Accessoires verschönern, dazu gehört nicht etwa nette rosa Schleife oder sowas. Stattdessen dürft ihr eurem Tiger Hasenohren und Hasenzähne aufsetzten! Eure Katze findet sich danach sogar besonders schön. Bei der Testphase beschlich mich das Gefühl kein ernstzunehmendes Produkt zu spielen, sondern eine Satire.
Will ich eine Katze aufs Klo tragen? Nein. Aber ich hätte es auch nicht für möglich gehalten, dass es Spaß macht mit meinen Nintendog spazieren zu gehen. Leider macht es trotzdem einfach keinen Spaß eine Wildkatze aufs Klo zu tragen! Baby-Wildkatzen bietet ein langweiliges und passives Gameplay. Selbst für Kinder (trotz fehlender Sprachausgabe angeblich für Kinder ab 0 geeignet!) gibt es hier nichts zu entdecken, außer einer bizarren Vermenschlichung von wilden Tieren.