Die insgesamt 28 Missionen sind dabei immer speziell auf einen Charakter des Heldentrios zugeschnitten. Letztere verfügen natürlich erneut über eigene Spezialfertigkeiten, die ihr im Spielablauf selbstverständlich zur richtigen Zeit einsetzen müsst, eben wie es der Umstand gerade verlangt. Zahlreiche Wiederholungen sind die nervige Folge, da Entwickler Z-Axis offensichtlich nicht vor innovativen Ideen sprudelte.
Zurück zu den Charakteren und ihren Fähigkeiten: Der kampflustige Wolverine bietet sich beispielsweise geradezu für unübersichtliche Scharmützel oder blinde Zerstörungen an, während der frostige Ice-Man die Gegner aus der Distanz unter Feuer (Eis) nehmen kann und Nightcrawler kann letztlich von seinen speziellen Teleport-Fertigkeiten Gebrauch machen. Allerdings kommt bei Letzterem eine komplizierte Steuerung inklusive problematischer Kameraschwenks hinzu, wovon die anderen Figuren glücklicherweise nicht so arg betroffen sind.
Genug gute Nachrichten, die sind nämlich kostbar, denn davon gibt es bei X-Men: The Official Game nicht gerade übermäßig. Eher schon das Gegenteil, wobei wir oben bei weitem noch nicht alles abhandelten. So muss ich meinem Frust über den absolut linearen und langweiligen Spielablauf Luft machen, der mich beim Testen immer wieder panische Angstzustände erfahren ließ - hört das überhaupt nicht mehr auf? Wieso versucht die Kamera stets meinem Charakter zu entkommen? Und warum mussten die Programmierer in den Wolverine Levels nach der Maxime »Viel hilft viel« Massen an Gegnern einbauen, wodurch die Übersicht völlig flöten geht und der Schwierigkeitsgrad massiv ansteigt?
Auch technisch besteht hier in keinster Weise Grund zur Freude. Wie erwartet sind die Levels detailarm und lieblos, die Framerate gern mal etwas hinkend. Wenigstens die Charakteranimationen können halbwegs überzeugen. Ebenfalls auf mittelmäßigem Niveau befindet sich der Sound und wer seine Spiele gern eingedeutscht genießt, kommt um eine weitere Enttäuschung nicht herum. Natürlich war es offenbar nicht möglich den Titel zu lokalisieren, weshalb man hierzulande ebenfalls mit der englischen Sprache vorlieb nehmen muss.
X-Men: The Official Game im Test



Bereits auf dem DS machte der Titel einen durchwachsenen Eindruck und vermochte es den Spieler mit seinem langatmigen Gameplay aus der spielerischen Steinzeit zu langweilen. Ob das jetzt mit der Konsolen-Version besser wird?
Sebastian meint:
Götz meint:

Schon der dritte Kinofilm kämpfte im Vorfeld mit etlichen Schwierigkeiten in der Besetzungsecke, was man meiner Meinung nach am Ergebnis klar sieht. Leider muss man dies auch für die Xbox & Xbox 360-Version sagen. Denn wie befürchtet hat man den Eindruck, dass hier mit der Lizenz noch ein Schüppchen Extra Geld verdient werden sollte. Der Gesamteindruck entspricht hier trotz des recht hohen Wiedererkennungswert der Charaktere und Örtlichkeiten nicht dem, was man sich bei einem Spiel erhofft. Es scheint fast so, als musste das Game unbedingt rechtzeitig zum Kinostart fertig werden, denn Mühe investieren sieht heutzutage leider anders aus, was vor allem Käufer der 360-Version feststellen werden. Zwar wirkt diese durch AA und HD etwas glatter und weicher, aber für 60 Euro und NextGen darf man sicherlich eine Ecke mehr erwarten. Aber auch die Xbox-Version kann hier niemanden außer einigen Fans hinter dem Ofen hervor locken, zudem ein Ende bereits nach sechs Stunden gesehen werden kann. Positiv ist noch zu erwähnen, dass man bei Problemen auf einem hohen Schwierigkeitsgrad das Spiel erst einmal auf „leicht“ durchzocken sollte, da hier verteile „Evolutions-Gene“ erhalten bleiben und die Charaktere so im zweiten Anlauf stärker auftreten.
Positiv
- Legales Doping eurer Figuren
Negativ
- Bei Wolverine problematische Kameraschwenks
- Spielablauf linear und langweilig
- Framerate-Einbrüche
Zugegeben, als das Testmuster hier bei mir eintraf, hielt ich es noch für eine furchtbare Idee, aber seitdem wird es tatsächlich schlimmer und schlimmer. X-Men: The Official Game ist erneut ein Paradebeispiel für ein unterdurchschnittliches Lizenzspiel und sollte daher auch das Schicksal von selbigen teilen - im Händlerregal verstauben!