Während die einen euch respektieren werden, wenn ihr ein Rundkursrennen gewinnt, finden es andere super, wenn ihr jemanden bei einer Wette abzieht. Nach jedem Straßenrennen werden die Punkte verliehen – allerdings könnt ihr euer erspieltes Ansehen auch genau so schnell verlieren. Wer z.B. eine peinliche Kiste fährt, bei einigen Wettrennen nicht gut aussah oder Mitgliedern anderer Crews in einem Autorennen Schaden zufügt, ist flott der Dorfdepp.
Abhängig davon, wie sehr euch eine Gruppe respektiert, vergrößert sich euer Event-Portofolio. Eine Crew wird euch zunächst einladen, mal bei einem von ihnen organisierten Wettrennen zuzuschauen. Steigert ihr euren Respekt, dürft ihr anschließend selber mitfahren, ein Duell mit Crewmembern fahren und als ‘Top of the Pops’ der Respektliste ein eigenes Rennen im Stadtteil der Gruppierung abhalten. Anhand eures Kalenders werdet ihr über anstehende Rennevents auf dem Laufenden gehalten und könnt euch gleich anmelden. Wichtig hierbei: Juiced bringt das Genre weg vom pseudo-coolen illegalen Nachtrennen! Die Mehrzahl der Straßenrennen im Spiel finden am helllichten Tag auf abgesteckten Stadtkursen statt.
Wie in vielen anderen Rennspielen hat auch in Juiced jedes Event seine Einschränkungen. Die Autos im Spiel sind in acht Klassen eingeteilt, die sich an den PS-Zahlen der fahrbaren Untersätze orientieren. Zu einem Wettbewerb sind meist nur Karren einer bestimmten Kategorie zugelassen, was euch dazu veranlasst, progressiv mit der Spielzeit euren Fuhrpark anwachsen zu lassen, um an möglichst vielen Rennen teilnehmen zu können. Hierzu besucht ihr euren Händler, der mit der Zeit eine beachtliche Anzahl an Neu- und Gebrauchtwagen liefern kann.
Das ist natürlich nur der erste Schritt… wie gesagt geht es in Juiced um den Respekt. Und warum sollte man euch diesen zollen, wenn ihr mit einer Karre von der Stange auf die Straße fahrt? Eben… seid also froh, wenn ihr in den ersten Rennen, in denen ihr noch kein Geld habt, nicht ausgelacht werdet. ;) Seid ihr dann ein wenig erfolgreicher, kann die große Tuning Show losgehen. In eurer Werkstatt schraubt ihr an allen möglichen Teilen des Innenlebens herum, legt euren Schatz tiefer oder verpasst ihm einen neuen Satz Hochleistungsreifen. Auch wenn wahre Schönheit von innen kommt, solltet ihr das Äußere eures heißen Ofens nicht vernachlässigen. Spoilerlippen, Seitenschweller, Felgen usw. – es gibt fast nix, was nicht ausgewechselt werden kann. Besonders schön dabei ist, dass die echten Produkte vieler namhafter Hersteller mit ins Spiel gebracht wurden. Denn seien wir ehrlich – was wäre euer Evo VIII ohne Veilside Bodykit, OZ Superturismo-Felgen und Alpine Hifi-System? Ein schlechter Scherz, genau.
So wird es auch nicht lange dauert, bis euch ein Mitglied einer befreundeten Crew zu einem Duell einlädt – der einzigen illegalen Komponente in Juiced. Hier tretet ihr gegen den Herausforderer an, meist in einem Sprint Event. Der Haken an der Sache: Hierbei geht es nicht um Cash, sondern um eure Karre! Wenn ihr verliert, seid ihr euer Baby, in das ihr so viel Geld und Zeit stecktet, schneller los, als ihr ‘Lachgaseinspritzung’ sagen könnt. Ihr solltet also vorher die Situation genaustens abschätzen und beim kleinsten Zweifel an eurem Erfolg lieber nochmal drüber nachdenken. Sagt ihr zu und gewinnt hagelt es erwartungsgemäß Respekt von allen Seiten.
So bastelt ihr Stunden lang an eurer Karriere, kauft neue Autos, stylt sie nach eurem Geschmack um und sorgt dafür, dass die anderen Crews der Stadt euch respektieren. Letzteres ist ein hochgestecktes Ziel, was hauptsächlich daran liegt, dass ihr in Juiced keine Rennen wiederholen könnt. Das heiße ich allerdings gut! Denn so wird man als Spieler immer dazu gezwungen, sein Bestes zu geben und stets höllisch aufzupassen, denn sonst ist entweder die Karre weg (Duell) oder euer Respekt im Arsch.
Wer irgendwann mal keine Lust auf den motivierenden Karrieremodus hat, braucht Juiced aber noch nicht aus dem Laufwerk zu nehmen. Dafür sorgt z.B. der Arcade-Modus, in dem ihr eine ganze Reihe von Herausforderungen überstehen müsst. Dadurch schaltet ihr Kurse und Wagen für die individualisierten Rennen frei. Auch wer nicht gerne solo spielt kommt auf seine Kosten – entweder zu zweit an einer Xbox oder mit bis zu sechs Spielern via System-Link.
Den Abschluss macht die Xbox Live-Unterstützung von Juiced. In einer Menge verschiedener Rennen könnt ihr online gegen Gamer aus aller Welt antreten und euch so auch noch ein bisschen ‘realen Respekt’ abholen. ;) Online könnt ihr ebenfalls mit euren Fahrzeugen aus dem Karrieremodus antreten – wer hat die schärfste Kiste in der großen Onlinewelt?
Auch beim Sound gibt es kaum etwas zu bemängeln – die Motoren klingen klasse und lassen euch auf der Strecke merken, wenn ihr zuvor in der Werkstatt an ihren herumschraubtet! Dazu kommt sowohl eine nette Sprachausgabe der verschiedenen Crewmitglieder als ebenso ein passender Soundtrack. Die Möglichkeit eure eigenen Score von der Xbox Festplatte zu nutzen, rundet die Soundwertung wunderbar ab.
Juiced im Test


Mit Juiced bringen die ehemaligen Entwickler von Rage einen weiteren Konkurrenten für den König der illegalen Straßenrennen Need for Speed Underground 2. Beinahe verpassten wir dieses Stück Software, wäre THQ nicht eingesprungen und sicherte sich die Lizenz vom pleitegegangenen Publisher Acclaim. Ob wir darüber froh sein können?
Götz meint:
Gregory meint:

Wir können froh sein, dass dieser Titel nicht in der Versenkung verschwunden ist! Juiced kann mit seinen innovativen Elementen deutlich punkten und bringt euch viele Spielstunden voller hochmotivierender Arcade Racing-Aktion. Modivielfalt, Technik und Gameplay können absolut überzeugen und werden mich definitiv noch lange ans Pad fesseln! Wer auf Tuning-Rennspiele steht, nach Forza genug von ernsten Simulationen hat und auch endlich bei Tageslicht mit seinem Feger die Sau raus lassen will, sollte beim Händler nicht an Juiced vorbei gehen!
Positiv
- Helles Setting / Szenario
- Vorbildliche Fahrzeugmodelle
- Xbox Live & System Link Unterstützung (Xbox)
Negativ
- Kleine Slowdowns / Ruckler
- Hoher Frustfaktor
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von Civilisation:
Gregory hat seine Fahrtkünste unter Beweis gestellt und Juiced getestet. Juiced Mit Juiced bringen die ehemaligen Entwickler von Rage einen weiteren Konkurrenten für den König der illegalen Straßenrennen Need for Speed Underground 2. Beinahe verpassten wir dieses Stück...
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von Marcel:
Mag sein, aber ich könnte einfach nur das Pad (oder eben die Tastatur) an die Wand schmeissen wenn mich einer der stur auf der Ideallinie fahrenden Gegner rammt, ich mich drehe und chancenlos ans Ende des Feldes zurückfalle. Zumindest ne Neustart-Funktion wäre da angebracht gewesen. Aber wie...
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von Ray:
Also das mit der schwammigen Steuerung hab ich nur in der ersten Spielstunde oder so empfunden... spaeter (mit schoenen Yokos drauf, die geben den Rest ) bin ich immer besser klar gekommen und jetzt saus ich quasi ohne Verlust durch die Kurven. Mit dem Frust im Karrieremodus ist das so ne Sache......
Juiced bietet einige interessante Konzepte, um sich bei der Konkurrenz zu behaupten. Vor allem das „hellere“ Setting ist eine gute Alternative zu den nächtlichen Underground Racern. Lobend sind ebenfalls das Crewfeature und die Integrierung von Respekt ins Gameplay. Leider nagt an der Spielspaßwertung jedoch der Frustfaktor, der durch die fehlende Möglichkeit verpatzte Rennen zu wiederholen, nach oben schnellt. Die eingebaute Cheatfunktion ist da auch keine große Hilfe, da die im Internet angebotenen Codes nicht funktionieren. Unterm Strich bleibt ein Rennspiel übrig, welches viel Potential besitzt, das allerdings durch Frust verschenkt wird.