Fight for Life im Test

Jaguar

Mit Fight for Life liefern wir nicht nur einen der letzten Tests zu den offiziellen Releases, sondern auch den Review zum letzten offiziell von Atari im Juni 1996 releasten Jaguar Titel. Ob die Firma uns ein schönes Abschiedgeschenk machte oder uns zum Abschied noch mal richtig geißelt, lest ihr hier ...

Fight_for_Life_3Bei Fight for Life handelt es sich um ein 3D Beat-em up im Stile von Virtua Fighter. Zwei Personen stehen sich eins gegen eins gegenüber um sich gegenseitig in den 3D Arenen das Hirn weichzuklopfen. Da Atari nicht einfach nur einen simplen 3D Prügler auf den Markt werfen wollte, scheute man keine Kosten und Mühen gescheut dem Spiel eine packende Story auf den Leib zu schreiben.

Im dunklen Reich kämpfen jedes Jahr acht wackere Protagonisten um die Chance auf ein zweites Leben. Richtig gehört, es geht um Untote. Denn jeder der Kombatanten ist bereits tot und versucht jetzt durch das »Fight for life« Turniers eine Möglichkeit auf eine neue Existenz zu bekommen, um seine begangenen Missetaten wieder gut zu machen - oder eben nicht. Denn alle Acht sind ehemalige Kriminelle, die im Vorhof der Hölle lodern. Doch nur wer jedem Konkurrenten ausschaltet und anschließend den Sohn des Bösen auf die Matte schickt, kommt raus.

Soweit gab man sich bei Atari ja Mühe. Doch die wichtigste Frage steht noch aus: Wie spielt es sich denn? Die Antwort ist kurz und knapp: grausam. Man hat von der ersten Sekunde an das Gefühl, dass diese Jungs und Mädels zu Recht in der Hölle schmoren. Die Kämpfe gestalten sich dermaßen träge und langatmig, dass der Spieler zwischen einzelnen Aktionen eine Schnitte Brot schmieren kann. Stellt euch Virtua Fighter 1 in Slow Motion vor und ihr habt ungefähr die Spielgeschwindigkeit von Fight for Life. Das Ausführen der Special Moves der einzelnen Figuren gibt sich ebenfalls alles andere als dynamisch und intuitiv, eher als reine Glücksorgie.

Fight_for_Life_4So mäht ihr euch überwiegend, immer einen Tritt wiederholend, durch die Kämpferriege in der Hoffnung es bessert sich etwas. Tut es aber nicht. Die Energiebalken sind dabei dermaßen groß geraten, dass eine Runde schon mal an die 5 Minuten dauern kann. Man merkt, es waren echte Kenner der Beat em up Zunft am Werk.

Immerhin brüstete man sich bei Atari namhafte Mitglieder der Virtua Fighter Entwickler an Bord zu haben, nur wer das war, bleibt reine Spekulation. Die Gamedesigner dürften es zumindest nicht gewesen sein. Dabei baute die Firma sogar ein nettes und innovatives Gimmick ein, indem man nach siegreichem Kampf den Besiegten um einen seiner Special Moves erleichtern und ihn anschließend selber verwenden konnte. So nett das auch ist, die Special Moves sind allerdings eh unnütz bis unmöglich auszuführen. Und so versinkt dieses Feature leider in der Bedeutungslosigkeit.

Grafisch bietet Fight for Life für Jaguar Verhältnisse ordentlich etwas. Die gesamte Action ist zwar langsam und träge, aber als Polygonschleuder ist die alte Raubkatze ja auch nicht bekannt. Die Charaktere sind für die Hardwarefähigkeiten ansehnlich modelliert, wenn auch Polygonarmut überall zu erkennen ist. Immerhin sind die Kämpfer teilweise texturiert, was Verwechslungen vorbeugt. Die Charakterporträts hingegen sind lachhaft und laden einen wiederholt zum Schmunzeln ein.

Soundtechnisch gibt sich Fight for Life eher ärmlich. Bis auf den düdelnden Soundtrack mit der Songzeile „Uuuuuh yeah, uuuuuuuuh yeah, Fight for Life“ gibt es hier nix zu lachen. Belangloses Synthie Hintergrundgedudel ergänzt sich zu Soundeffekten, die sich wie „Stock auf Pappkarton“ anhören. Bitter, bitter...




Heiko meint:

Heiko

Uuuuuuh yeah, Fight for Life! Was dachte sich Atari bitteschön dabei? Anstatt auf Teufel komm raus einen 3D Fighter zu entwickeln, hätten sie lieber etwas mehr Zeit ins Gameplay stecken sollen, statt in die Grafik. Fight for Life spielt sich dermaßen schlecht, dass man nach 1-2 Runden nur noch ungläubig auf den Controller starrt. Kein schönes Abschiedsgeschenk von Ataris an die Fangemeinde. Interessant ist, dass sich die Beta von Fight for Life, die durch Jag Sector II released wurde, nicht nur optisch besser gibt, sondern auch noch flüssiger läuft. Was Atari sich dabei dachte, das Game anschließend noch grauenvoller zu machen, bleibt wohl deren ewiges Geheimnis. Vielen Dank für diesen bitteren Abschied... Uuuuuuuh yeah, Fight for Life....

Christian meint:

Christian

Îch kann nur voll und ganz zustimmen. Ein Paradebeispiel dafür, wie mans nicht machen sollte. Ein noch langweiligeres Gameplay als bei Dragon und schwierig auszuführende Moves nehmen einem den ganzen Spielspaß. Vorteile hat hier übrigens derjenige der ein Pro Pad besitzt, denn nur dann kann man Schlägen und Tritten auch seitwärts ausweichen. Eigentlich ist es nicht vonnöten, da man eh alle Zeit der Welt hat. Wenn ihr prügeln wollt dann verweise ich auf das weitaus bessere Ultra Vortek oder das trashig-spaßige Kasumi Ninja. Da hat man weitaus mehr davon. 

Positiv

  • texturierte Polygone auf dem Jaguar

Negativ

  • lahm wie Sau
  • hakelige Steuerung
  • viel zu lange Kämpfe
Userwertung
7.9 16 Stimmen
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Forum
  • von CD-i:

    Nö. Läuft nur was schneller. Dafür gibt's keine jumpkicks mehr

  • von cd32:

    Die geleakte beta ist angeblich besser ?

  • von CD-i:

    Es ist kein gutes Game aber man kann wohl mit gutem Willen sowas wie Spielbarkeit raus bekommen ...

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Fight for Life Daten
Genre 3D Beat’ em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996-01-15
Vermarkter Atari
Wertung 3.8
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