Egal, welche Geschichte gewählt wird, sie endet meist mit einer Tragödie, die den Spieler dazu verleitet, den grauen Wächtern beizutreten. Ein Clan von Kriegern und Magiern, deren Lebensaufgabe darin besteht, gegen die dunkle Brut zu kämpfen. Die Hintergrundgeschichte dient so mehr als Tutorial, um dem Spieler das Gameplay näher zu bringen. Wiederholt ploppen kleine Info-Fenster auf, um den Einstieg für Neulinge möglichst leicht zu halten. Dabei gerät man natürlich auch in die ersten Kämpfe, die euch neben neuen Gegenständen wie Rüstungen und Waffen ebenfalls Erfahrungspunkte bescheren, die zum Aufstufen des Charakters notwendig sind. Per X-Taste wird der anvisierte Gegner klassisch automatisch angegriffen, sprich: Die Figur läuft zum Feind und drischt so lange auf ihn ein, bis dessen Lebensenergie gen null ist. Wer Button-Smashing sucht, ist hier Fehl am Platz. Auf die drei anderen Tasten werden Heiltränke, sowie Fähigkeiten zugewiesen. Drei weitere Plätze für diverse Gaben werden mit Druck auf R2 eingeblendet. Schon hier merkt man den offensichtlichen Vorteil der PC-Version, sollte Dragon Age: Origins auch ursprünglich nur für den PC erscheinen. Während man sich dort den Bildschirm komplett mit Gaben zuknallen kann, ist man bei den Konsolenversionen auf diese sechs Plätze angewiesen. Mit L2 kommt man zwar in ein Ringmenü, in dem man sich alle weiteren Begabungen anzeigen lassen kann, doch das ist mehr als umständlich, sobald man in höheren Levels mit allerlei Magie kämpfen muss.
Kommen wir zurück zu den vielen verschiedenen Charakteren. Absolut perfekt designt in Dragon Age: Origins sind die vielfältigen und dennoch sehr glaubhaften Figuren, mit denen man konfrontiert wird. Zwischensequenzen in Form von Dialogen gibt es zuhauf. Hier hat der Spieler wie in Mass Effect die Option, dem Gegenüber auf unterschiedliche Weisen zu antworten und so das weitere Gespräch und die Beziehung zum Anderen zu verändern. Die Party-Mitglieder können dich mögen oder verachten. Mit Geschenken und verständnisvollen Konversationen kann man sich mit ihnen anfreunden, sogar kleinere Romanzen sind denkbar. Auch vor einigen schwierigen Entscheidungen wird der Gamer gestellt, dass dazu führen kann, dass die ganze Gruppe wegen Meinungsverschiedenheiten zerbricht. Selbst nach mehrmaligen Durchspielen kann man wiederholt etwas neues entdecken, wenn man es darauf anlegt. Das macht die ganze Geschichte und Aufmachung von Dragon Age: Origins unheimlich spannend und authentisch, wie man es von Bioware gewohnt ist. Die vielen tiefgründigen Charaktere mit ihren Hintergrundgeschichten, die Vergangenheit der Magier, die Städte und Burgen... Alles hat seine Story und Daseinsberechtigung, so dass man Unmengen an Zeit damit verbringen kann, im Kodex, eine Art Notizblock, sämtlich Informationen nach zu lesen.
So gut das Gameplay auch klingen mag, ganz mithalten kann die grafische Darstellung leider nicht. Spätestens, sobald man erstmals in freier Wildbahn unterwegs ist, fallen sofort die lieblose und matschige Umgebung auf, die dazu mit einigen Pop-Ups bestickt ist. Die Charaktermodelle hätten ebenfalls noch einiges an Feinschliff nötig gehabt. Gekrönt wird die Grafik mit einer instabilen Framerate. Ruckler und Slowdowns sind an der Tagesordnung. Aber lasst euch davon nicht abwimmeln. Die Spielwelt ist trotzdem lebendig und wird den Spieler sofort in den Bann ziehen. Viele verschiedene Gegnerarten sorgen für Abwechslung und lassen sich natürlich ebenso unterschiedlich bekämpfen. Großartige Effekte während des Kampfs sollte man allerdings auch nicht erwarten. Sie sind zweckmäßig und passen zum Spielgeschehen, ebenso wie das Blut, welches schon seit den ersten Trailern in Strömen fließt und sogar an den Charakteren hängen bleibt. Das grafische Highlight ist die Mimik der Figuren. Vor allem in den vielen Gesprächen kommt diese, zusammen mit der guten deutschen Synchronisation, super zur Geltung.
Dragon Age: Origins im Test


Der kanadische Spieleentwickler Bioware ist schon seit den späten Neunzigern für hervorragende Rollenspiele bekannt. Die Baldur‘s Gate und Neverwinter Nights Serie waren Meilensteine und konnten unzählige Spieler stundenlang als mystische Charaktere in spannende Fantasiewelten versetzen. Sechs Jahre später wetzt Bioware erneut die Klingen für ein großes Fantasy-Epos, den inoffiziellen Baldur‘s Gate Nachfolger, wie Fans es so nennen. Herausgekommen ist Dragon Age: Origins, welches nach vielen Verschiebungen endlich im Händlerregal steht. Ob der neue Fantasy-Ableger an alte Erfolge anknöpfen kann, fanden wir für Euch heraus ...
Tobias meint:
Positiv
- Spannende und umfangreiche Story
- Langzeitmotivation dank vieler Handlungsmöglichkeiten
- Hervorragend inszenierte und synchronisierte Zwischensequenzen
Negativ
- Technisch müssen einige Abstriche in Kauf genommen werden
- Steuerung nicht perfekt
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von Civilisation:
Tobias hat das Spiel damals für uns getestet. Dragon Age: Origins Der kanadische Spieleentwickler Bioware ist schon seit den späten Neunzigern für hervorragende Rollenspiele bekannt. Die Baldur‘s Gate und Neverwinter Nights Serie waren Meilensteine und konnten unzählige...
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von manji:
Wow. ich schaffe so 3-4 Rpgs im Jahr. In nem guten Jahr. Manchmal auch nur eins... Wobei es auch mein Lieblingsgenre ist.
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von snk-freak:
Da hast du aber einiges verpasst. Gibt tolle Games....
Da ist es endlich. Bioware‘s neuestes Meisterwerk. Und ich wurde keineswegs enttäuscht. Die hervorragende Story, die vielen verschiedenen Persönlichkeiten und natürlich die ganze Welt an sich ziehen den Spieler sofort in ihren Bann. Es gibt jede Menge Aufträge zu erfüllen, jede Menge Gegenstände zu sammeln und jede Menge Gegner zu metzeln. Leider merkt man an der Konsole zu häufig, dass Dragon Age: Origins im Prinzip auf den PC gehört. Technische Macken und die Steuerung machen die Konsolenversion leider zur zweiten Wahl. Wer allerdings keinen teuren Spielecomputer sein Eigen nennen kann, ist perfekt bedient. So können die langen Winterabende kommen. Für jeden Rollenspielfan ist das Spiel ein Muss!