Die Chroniken von Narnia im Test

Storymäßig halten sich PS2 und GameCube Version (beide identisch!) nahe an den Kinostreifen. Auf dem Landsitz eines alten Professors findet die kleine Lucy beim Spielen mit ihren Geschwistern einen Schrank, der als Dimensionstor in die Fantasywelt Narnia fungiert. Ja, ganz ohne Drogen. Ohne zu überlegen stürzen sich die Halbwüchsigen naiv ins Abenteuer ...

Der Titel entpuppt sich als waschechtes Action-Adventure, das sowohl actionhaltige Kämpfe als auch Rätseleinlagen bietet. Bevor es jedoch losgeht, dürfen Neulinge erstmal im Landhaus ein kleines Tutorial absolvieren, welches in die Tücken der im Grunde harmlosen Steuerung einweiht, bevor es nach Narnia geht.

Alle vier Charaktere beherrschen neben unterschiedlichen Grundaktionen auch jeweils eigene Spezialfähigkeiten, die es natürlich (Überraschung) an bestimmten Stellen miteinander zu kombinieren gehört. Die kleine Lucy kriecht beispielsweise durch Löcher, während Edmund als Einziger klettern kann und so manch unpassierbare Passage umgeht, um z.B. einen Schalter zu betätigen und den Weg freizulegen.

Das Umschalten zwischen den Charakteren geschieht durch Druck der Schultertaste, außerdem lassen sich noch die Fähigkeiten zweier direkt nebeneinanderstehender Kinder miteinander verbinden (z. B. Huckepack). Allerdings fand ich, dass die KI gern etwas ZU »hippelig« ist und ihr plötzlich ungewollt mit einer anderen Figur die Gaben vereint. Besser gehts mit einem zweiten Spieler im Koop, denn Chroniken von Narnia öffnet kooperativem Gameplay Tür und Tor und lässt das Abenteuer  simultan zu zweit angehen.

Unterwegs finden sich auf euren Reisen wiederholt etliche Münzen, die - entsprechende Summe vorausgesetzt - anschließend auf einzelne Fähigkeiten der Protagonisten verteilt werden. Das kann z. B. ein stärkerer Schlag oder höherer Sprung sein. Leider gibt es wenig Auswahl in Sachen Gaben, so dass eine echte Spezialisierung und Herausbildung eines Charakters entfällt. So gesehen bleibt diese Idee über das ganze Spiel nicht mehr als ein nettes Beiwerk und verschenktes Potenzial.

Immerhin in Sachen Präsentation überzeugte mich Narnia, ohne aber zu echten Begeisterungsstürmen hinzureißen. Gut gefielen mir die haufenweise schönen Zwischensequenzen, die dem Kinofilm entnommen wurden und für Atmosphäre sorgen. Zudem sind die Charakteranimationen und Locations hübsch in Szene gesetzt, auch wenn am GameCube das typische Kantenflimmern offenbar nicht zu vermeiden war. Besitzer des schwarzen Sony Kastens (ja, er meint die Playstation 2) sind daran ja gewöhnt. Erwähnung sollten aber die langen Ladezeiten finden, die mich ungeduldigen Spieler etwas Nerven kosteten.

Dafür legt man in akustischer Natur so richtig die Karten auf den Tisch. Neben den originalen Klängen aus dem Kinostreifen spendierte man dem Spiel auch noch weitere passende Melodien. Verfeinert wird das Ganze noch durch qualitativ hochwertige deutsche Synchronstimmen, die man sich in der Qualität durchaus ebenso für so manch anderes Game wünschen würde. Daumen hoch!