Baja: Edge of Control im Test

PlayStation3Xbox 360

Wie die Rallye Dakar zählt auch die Baja 1000 zu den längsten und härtesten Offroad-Rennen der Welt. Weit fernab von asphaltierten Straßen wird die Langstrecken-Rallye jedes Jahr auf der zerklüfteten Halbinsel »Baja« in Mexiko abgehalten und stellt so eine wahre Ausdauerprüfung für alle Teilnehmer dar. neXGam erkundet Bajas virtuelle Spielwelt und jagte dafür die lizensierten PS-Monster quer durch die Wüste.

Baja_Edge_of_Control_11Baja: Edge of Control wurde von Gründungsmitgliedern der MX vs. ATV-Reihe entwickelt, was sich im Umfang bemerkbar macht. So gibt es mehr als 160 gesponserte Fahrzeuge (VW Käfer, Jeeps, Hummers etc.), sowie zig verschiedene Fahrzeugklassen: Baja Bug, Unlimited VW, 4x4, Open Wheel, Mini Truck, Fullsize Truck, Class 1 Unlimited, Trophy Truck als auch die Bonus Class. Bei letzterer Klasse nehmt ihr mit Extreme Mini Rails und Trophy Karts teil - winzig-kleine Offroad-Fahrzeuge. Austoben dürft ihr euch mit den getunten Flitzern in 10 Open-world Landschaften, die in über 45 Strecken unterteilt sind. Apropos: Tunen und Verbessern ist ebenso möglich. Neben Feineinstellungen an Stoßdämpfer, Bremsen, Übersetzung und Schaltung, gibt es noch allerhand Verbesserungen zu erwerben, welche die Leistung der PS-Monster zusätzlich steigert.

Erwartungsgemäß wurde in Baja: Edge of Control auch an diversen Rennmodi nicht gegeizt. Für ein schnelles Spiel eignen sich demnach die »Streckenrennen« oder die Etappenrennen im »Rallye-Modus«. Spaßig wird es in der »Hill Climb-Herausforderung«. Hier finden die Rennen, welche über zwei Runden andauern, in sehr felsigen und steilem Berggelände statt - eine tolle Gelegenheit um das gelungene Schadensmodell zu bewundern. Ein weiter Modi ist die »Open Class«, in der Klasse gegen Klasse antritt: Die langsamsten Fahrzeuge starten vorne, die schnellsten von hinten - faire Chancen für alle..

Baja_Edge_of_Control_16Mit den »Baja-Rennen«, die auf der legendären »Baja 1000« basiert, erwartet euch schließlich die größte und härteste Ausdauerprüfung im gesamten Spiel. Einzelne Rennen können in diesem Spielmodi bis zu (!) drei Stunden dauern. Etwas kürzer fallt die Spielzeit in der »Baja 500« oder »Baja 250« aus.

Wie in allen Rennmodi nimmt eure Dreckschleuder auch hier Schaden. In solchen Fällen könnt ihr während der Rennen einen Unterstützungshelikopter per Funk anfordern. Als letzter Modus fand der Free Ride (inkl. Gegenverkehr) den Weg ins Spiel, der sich perfekt dazu eignet, sich mit dem bockigen und trägen Fahrzeughandling anzufreunden. Wie groß Baja: Edge of Control letztendlich ist, wird hierbei schnell ersichtlich. Ohne Zeitbegrenzung dürft ihr nach versteckten Wegen und Bonusentdeckungen (Achterbahn, Damm, Casino etc.) Ausschau halten. Nur schade, dass es keine einblendbare Map gibt.

Rennspiel-typisch darf natürlich auch ein Karrieremodus nicht fehlen, in dem neben jeder Menge Knete wertvolle Erfahrungspunkte erspielt werden wollen. Ähnlich Race Driver: Grid bestehen die Haupteinnahmen nicht ausschließlich aus Siegprämien. Um an viel Geld zu kommen, müssen zu aller erst die Sponsoren überzeugt werden: Dazu bringt ihr deren Logos auf eurem Fuhrpark sowie Overall an. Doch Vorsicht: Sie zahlen nur, wenn sich ihre Werbung beim Überqueren der Ziellinie noch am Fahrzeug befindet..

Baja_Edge_of_Control_2Wie erwähnt, ist das Fahrverhalten in Baja: Edge of Control aufgrund der trägen Steuerung nicht das Gelbe vom Ei. Nervig: Bereits bei der geringsten Unebenheit springen die Wagen völlig unkontrolliert über die Staubpisten - nicht selten hat man das Gefühl einen kleinen ferngesteuerten RC-Flitzer, anstatt ein »echtes« Auto zu steuern. Für wenig Begeisterung sorgt zudem die extrem rücksichtslose KI, die Anfänger schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad das Leben zur Qual macht. Ohne zu zögern rammen oder schubsen euch die KI-Fahrer gewaltsam zur Seite - kein besonders sportliches Verhalten. Online als auch im LAN dürft ihr in Baja: Edge of Control gegen bis zu weitere 10 Spieler antreten. Offline, dank spaßigem Splitscreen-Modus, bis zu viert gleichzeitig.

Technisch gesehen wirkt THQ´s Rennspiel im NextGen-Zeitalter hoffnungslos veraltet und kann in keinster Weise mit Titeln wie Colin McRae: DiRT, PURE & Co. mithalten. Das eigentliche Problem von Baja: Edge of Control liegt in der sterilen und detailarmen Optik: Wasserlachen, Schlamm sowie Staub Effekte sind für ein reinrassiges Offroad-Spiel eindeutig zu schlecht umgesetzt! Der Arcade-Racer SEGA Rally zeigt beispielsweise deutlich, wie so etwas aussehen sollte. Nebenbei hinterlassen die Flitzer nicht immer Spurrillen auf der Fahrbahn. Zudem hat man wiederholt das Gefühl, dass einige der (zu) bunt texturierten Fahrzeuge (wie etwa die Wüstenbuggys) ein klein wenig über der Piste schweben.

Baja_Edge_of_Control_17Weiterhin gibt die eindeutig zu farbarme Optik mit ihren unterdurchschnittlichen Texturen Anlass zur Kritik, ebenso wie die ständigen Pop-Ups sowie der deutlich sichtbare Grafikaufbau. Übrigens sind Xbox 360 Besitzer dieses Mal klar im Vorteil: Baja: Edge of Control läuft im Gegensatz zur PlayStation 3 auf der Microsoft Konsole flüssig und ohne nervtötende Dauerruckler. Für das ultimative Erlebnis integrierten die Entwickler von 2XL Games noch einen Panorama-Modus. Dazu benötigt ihr neben drei Xbox 360 Geräten, drei Exemplare des Spiels sowie drei Flimmerkisten. Jedes System zeigt anschließend eine Ansicht aus dem Fahrzeug. An den Motorengeräusche gibt es wenig zu kritisieren. Diese dröhnen mit ordentlich Rums aus den Boxen und passen zu den jeweiligen PS-Monstern. Mit akustischer »Mariachi« Gitarrenmusik werdet ihr in den Menüs verwöhnt, im Game selbst herrscht absolute Stille.




Daniel meint:

Daniel

Ganz ehrlich: Heutzutage steht bei Spielen die Optik an erster Stelle und speziell da zieht Baja: Edge of Control eindeutig den Kürzeren. Des Weiteren kann das Fahrzeughandling in keiner Weise überzeugen. Glücklicherweise steuern sich spätere Fahrzeugklassen um einiges angenehmer, wenn auch noch lange nicht perfekt. Gut gefiel mir der Gesamtumfang, sowie der »Baja 1000 Modus«. In diesem braust ihr drei Stunden lang über nicht wiederholendes Terrain - das gibt es nicht alle Tage.

Götz meint:

Götz

Baja: Edge of Control kann nicht überzeugen. So gut durchdacht die Schadensmodelle der Fahrzeuge auch sind, so gut die KI der Gegner sein mag, so schlecht ist leider ebenso die Grafik im gesamten Spiel. Sicherlich ist dies noch lange nicht alles, nur in einem Game aus dem Racing Genre mit einem so riesigen Areal muss man einfach Anderes erwarten. Wenn man diese Fläche am Ende aber nicht einmal richtig nutzen kann und für jeden zu viel abgekürzten Zentimeter bestraft wird, vergeht einem spätestens hier die Lust.

Positiv

  • Über 160 Fahrzeuge, Etliche Fahrzeugklassen
  • Baja 1000 Modus, Gute Weitsicht, Gelungenes Schadensmodell
  • 4-Spieler-Splitscreen, System-Link, Panorma-Modus

Negativ

  • Fahrzeughandling, Fahrer-KI, Keine Replays
  • Optik (Pop-Ups, Grafikaufbau, fade matschige Texturen etc.)
  • Fehlende Details in den Kursen, Miese Effekte
Userwertung
8.95 2 Stimmen
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Forum
  • von Buggi:

    Das Spiel steht seit Jahren für die 360 im Regal. Nun habe ich es digital für die One gekauft. 5,99€ war ein super Angebot. 10 Tage spiele ich es nun ab und zu und muß sagen es ist besser als ich es in Erinnerung hatte. Zudem habe ich neben der Kariere auch mal die Strecken angesehen. Und da...

  • von BlackLion:

    Soll ja Mittwoch oder Donnerstag kommen,da ich das Game für PS3/360 nicht gekauft habe ein Pflichtkauf für mich Erstes Reviews gibts auch schon 4you2connect.com/magazin/id116…es-games-im-ps4-test.html...

  • von PatrickF27:

    Wie sie es "cult game" nennen Eine hidden-gem der letzten Generation ist es aber auf jeden Fall - und jedes offroad Spiel ist willkommen. Also mal abwarten....

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Baja: Edge of Control Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2008-09-26
Vermarkter THQ
Wertung 6.5
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neXGam YouTube Channel
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