Jenga World Tour im Test

Nintendo DS

Videospielumsetzungen zu Brett- oder Familienspielen sind immer so ein Thema: Während es mehr Spaß bereitet mit Freunden am Tisch den besten Spieler zu ermitteln sind Adaptionen für Handhelds oder Konsolen meist dazu da, die fehlenden Mitstreiter durch künstliche Intelligenz zu ersetzen. So auch bei Jenga World Tour von Atari. Kommt dasselbe Feeling auf, wie beim Original-Familienspiel?

Jenga_4Ich schätze (fast) jeder von uns hat in der Vergangenheit mal eine Runde Jenga mit Eltern oder Freunden gespielt und seine Konzentrationsfähigkeit getestet. In meinem Fall war ich vom leichten, aber fordernden Spielprinzip fasziniert! 60 hölzerne Steine in Quaderform werden zu einem Turm aufgebaut. Danach muss jeder Spieler bei seinem Zug einen Stein aus der unteren Schicht entfernen, um ihn auf die Spitze zu setzen. Dieses Prinzip wird so lange durchexerziert, bis der Turm durch einen falschen Zug oder eine zittrige Hand umfällt. Dabei kommt echte Schadenfreude auf, sofern man die richtigen Mitspieler um sich versammelt hat.

In Ataris Jenga World Tour, das von Atomic Planet Entertainment programmiert wurde, ist das Prinzip dasselbe. Nur, dass ihr eben nicht gegen echte Mitspieler spielt, sondern gegen eine strunzdumme KI. Und die schafft es schon beim dritten Zug den Turm zum Einsturz zu bringen. Die Spielmodis auf der Speicherkarte versprechen anfänglich Spieltiefe. Mit dem Jenga World Modus, Quick Play, Arcade sowie dem Multiplayermodi stehen gleich vier Spielvarianten zur Auswahl. Doch außer dem Mehrspielermodus gleichen sich alle bedenklich.
 

Wie der Name vermuten lässt, ist der Jenga World Tour - Modus die Hauptattraktion. Hierbei sucht ihr euch einen knuffigen Avatar (Papagei, Clown, Goldfisch u.s.w) aus einer lange Liste aus und durchreist die Geschichte unseres Planeten. Hierbei werdet ihr Locations wie Amerika, Nepal, England oder den Mond durchlaufen, die jeweils zu einer bestimmten Jahreszeit spielen. Zwei große Einflüsse haben die Orte sowie Zeitperioden, denn hier machen euch die Hintergründe und neutrale Gegner (Katapulte, Flugechsen) das Leben beim Blöcke ziehen schwer.

Jenga_3Doch wie kommt das Spielgefühl nun auf dem Nintendo DS rüber? Zunächst ist es so, dass ihr den Nintendo DS wie bei Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging wie ein geöffnetes Buch haltet. Auf der linken Seite befindet sich euer Avatar sowie die Punktezahl. Der rechte Bildschirm zeigt den Jengaturm in einer frei drehbaren 3D-Grafik, die ihr mit den Pfeiltasten auf dem Bildschirm drehen und zoomen könnt. Um Blöcke zu ziehen bzw. zu schieben, kommt der Stylus zum Einsatz. Um hierbei dem Spieler eine Hilfe zu geben,  welcher Stein fest oder lose sitzt, gibt euch das Programm mehrere Möglichkeiten vor. Tippt ihr ein Holzblock an, erscheint eine Umrandung mit Farben wie grün, gelb oder rot. In dem Fall bedeutet grün einen loser Stein während rot nicht bewegt werden sollte, weil der Turm sonst umzukippen droht. Die zweite Option ist eine Übersichtsfunktion, die nach Aktivierung für wenige Sekunden preisgibt, welche Steine ihr aus dem Turm entfernen könnt oder nicht.
 

Seid ihr am Zug, tippt ihr erst mit dem Stylus den Stein an und zieht- bzw. schiebt ihn dann aus dem Turm. Auf der rechten Seite des Touchscreens werdet ihre eine Anzeige vorfinden, die euch verrät, ob eure Bewegung zu hastig oder zu langsam ist. Das ist lobenswert, aber durch diese Anzeige sowie die farblichen Umrandungen kommt das typische Jenga - Gefühl vom Küchentisch in keinem Fall auf! Sobald ein Stein aus dem Turm gezogen ist, solltet ihr ihn dann mit dem Stylus einen Platz auf der Spitze zuweisen. Jetzt ist der Computer am Zug und mit großer Sicherheit wird er nach 2-3 Zügen den Turm zum Einsturz bringen.

Jenga_2Ein Sieg bedeutet in dem Fall, dass ihr ein Level weiter kommt und als Belohnung neue Avatare freischaltet. Nur acht spielbare Abschnitte sind im World Tour Modus enthalten - nach 15 Minuten sind bereits alle durchgespielt. Der Arcade sowie Quickplaymodus verfährt nach demselben Prinzip, nur dass ihr hier mehrere Mitspieler sowie Umgebungen auswählt. Das wird schnell langweilig und man sehnt sich nach einem echten menschlichen Mitspieler. Sollte es hierzu kommen, sollte euer Kollege allerdings noch eine zweite Spielkarte Jenga World Tour besitzen - sonst wird aus dem Mehrspielermodus nichts! Einen WiFi-Onlinemodus sowie Highscorerankings sind natürlich auch nicht vorhanden ... bedauerlich!

Um die Präsentation in einem Wort zusammenzufassen, muss ich nicht mal mein Wörterbuch raussuchen: Hässlich! Die Grafik ist wirklich hässlich! Detailreichere Hintergrundtexturen hat man auf dem Nintendo DS schon vor Jahren gesehen und die Texturqualität des Jengaturms ist einfach übel. Zoomt ihr die Grafik heraus, verschwimmen die Blockumrandungen. Zoomt ihr zu dicht heran, entstehen messerscharfe Kanten. Die pausenlos im Hintergrund daher dudelnden Musikstücke haben echtes Fahrstuhlflair und die aufgesetzte deutsche Synchronstimme versprüht Spielshow-Niveau wie im Privatfernsehen der frühen 90er.




Dominic meint:

Dominic

Ist Jenga eine gute Adaption des Originals? Nein! Macht Jenga auf dem Nintendo DS Spaß? Nein! Ist Jenga sein Geld wert? Nein! Wozu ist Jenga dann zu gebrauchen? Vermutlich um alte Hardcorezocker wie mich verschreckt in meinen Kleiderschrank zu verbannen, wo ich erst wieder herauskomme, wenn die Playstation 3 den Konsolenkrieg gewonnen hat! (könnte dauern... ) ^_^

Positiv

  • It's Jenga...
  • 4 Spielmodis...

Negativ

  • ...das sich einfach langweilig spielt!
  • ...die keine großen Unterschiede aufweisen!
  • Schlechte Präsentation
Userwertung
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Jenga World Tour Daten
Genre Puzzle
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2007-11-01
Vermarkter Atari
Wertung 2.1
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neXGam YouTube Channel
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