Riding Star 3 im Test

Nintendo DS

Ein Pferd im Stall garantiert nicht den Sieg. Hierzu vermag es eines feinfühligen Nintendo DS Besitzers, der in der Pferdesimulation Riding Star 3 einen ollen Klepper zu einem Black Beauty der Neuzeit verwandelt. Also aufsatteln - reiten wir dem Sonnenuntergang entgegen!

riding_star_3_7Waren die beiden Vorgänger der Konsolenwelt total unbekannt (weil PC-only) erscheint der dritte Teil der Reitsimulation für PC, PS2 und Nintendo DS. Und das noch mit freundlicher Unterstützung von Olympiasieger und 8-fachem deutschen Meister im Springreiten Ludger Beerbaum. Da kann doch nichts mehr schief gehen, oder? Tja, zwar hat Herr Beerbaum an dem Titel mitgewirkt, entscheidenden Einfluss auf den Spielablauf konnte er aber anscheinend nicht nehmen. Denn sonst wäre sicher ein besseres Produkt entstanden als das, was jetzt in den Läden steht ...

Als Nobody der Reitszene werdet ihr nach dem Einschalten des Nintendo DS vor zwei unmögliche Dinge gestellt. Erstens müsst ihr euch einen Namen für den kleinen Polygonzwerg auf dem Bildschirm einfallen lassen. Zum anderen sollt ihr auch dem Ross einen wohlklingenden Namen geben. Vorgegebene Namen wie Fury, Blume oder Flocke sind ein Musterbeispiel für die Ideenlosigkeit der Entwickler. Ausgangspunkt eurer Karriere ist der Reitstall, der irgendwo im Dschungel der Polygonberge zu Hause ist. Beim ersten Ausflug in den Stall, werdet ihr euch zunächst erstaunt fragen, ob das hässliche Wesen in der Koppel denn wirklich euer Pferd ist. Ja, leider ist es das - und verlangt jetzt nach Liebe und Fresschen.

Die zärtlichen Streicheleinheiten führt ihr mit dem Touchpad aus, wobei einige Werkzeuge zur Verfügung stehen. Mit der Bürste oder der nackten Hand kratzt ihr etwa die Flöhe vom Pelz. Danach solltet ihr die Hufen des Tieres säubern. Als Dank nickt der Klepper daraufhin zwei Mal und ein Herzchen erscheint. Das Tier hat nun Vertrauen zu euch, was auf dem oberen Bildschirm auch visuell noch einmal gezeigt wird. Jedes Pferd besitzt vier Attribute: Geschwindigkeit, Ausdauer, Sprungkraft und Vertrauen. Die ersten drei werden mithilfe intensives Training gestärkt, wobei das Letzte durch nur allgemeine Pflege steigt.

Anfängern wird auffallen, dass das Riding Star 3 ein Tutorial beinhaltet. Jenes soll den Spieler auf die lustige Steuerung vorbereiten. Ich verrate nur so viel: Lasst das Tutorial aus, denn danach seid ihr nicht schlauer! Die verschwendetsten fünf Minuten meines Lebens. Lieber direkt ab auf die Übungsstrecke, wo ihr hoch zu Ross entweder Geschwindigkeit, Ausdauer oder Sprungkraft trainiert. Alles in allem werdet ihr so oder so über Hürden springen, welche ihr durch einen Knopfdruck im entscheidenden Moment nehmt. Leute mit einem nervösen Zeigefinger seien gewarnt: Das Spiel nimmt den Sprungmoment sehr genau! Springt ihr zu früh, bleibt ihr stehen. Springt ihr zu spät, liegt ihr neben Papas kaputten Autoreifen. Solltet ihr euch mit der nicht konfigurierbaren Steuerung vertraut gemacht haben, steigen nach etlichen Übungsrunden endlich auch mal die Attributspunkte. Also Klepper in den Stall, Futter bereitstellen und ab zum ersten Turnier.

 

riding_star_3_5Diese sind in drei Klassen eingeteilt (Springturnier, Dressur, Querfeldein). Noch hinzu kommt die Tatsache, dass die Reitplätze nach Schwierigkeitsstufen unterteilt sind. Ihr werdet als Neuling natürlich von unten anfangen müssen, um so schwerere Austragungsorte erst freizuschalten. Waren die Trainingsmissionen noch durch das ständige Reiten im Kreis äußerst einfach, so wird euch gleich schon zu Beginn des Turniers ein Zickzackkurs geboten, der es in sich birgt. Selbst nach stundenlanges Pauken werdet ihr dort immer noch euren Meister finden. Beim Dressurreiten kommt hingegen eine ganz andere Mechanik zum Tragen. Hierbei kommt es vor allem auf die richtige Geschwindigkeit sowie Führung des Pferdes an. Auf dem Boden werdet ihr nämlich Kreise erkennen - seid ihr mit eurem Klepper darüber, solltet ihr eine Tastenfolge mit den Knöpfen X, Y, B oder A drücken. Danach dreht die Kamera in die Seitenansicht und wie ein besoffener Gaul taumelt euer Black Beauty dann durch die Arena, wobei eigentlich das Publikum vor Komik schreien müsste.

Man höre und staune, Riding Star 3 bietet sogar die Möglichkeit einer Hotseat-Partie mit bis zu 6 Spielern an einem einzigen Nintendo DS. Vor dem großen Multiplayerturnier erstellt jeder Kollege dabei zunächst seinen Charakter plus Pferd. Der große Vorteil des Multiplayermodus ist, dass hier wirklich echte Partystimmung aufkommen kann. Wieso? Weil gemeinsam mit Freunden über ein schlechtes Spiel zu lachen, verbindet. Ein letztes Wort in Richtung Präsentation, weil sie es verdient hat, in diesem Testartikel erwähnt zu werden. Ich glaube bis jetzt noch kein Spiel gesehen zu haben, dass so hässlich auf Nintendos Dualschleuder umgesetzt wurde. Die Texturen sind grausig und fehlerhaft, die Animationen von vorvorgestern und der Soundtrack lässt besser ungenannte Gefühle in mir hochkommen. Positiver Pluspunkt: Riding Star 3 kommt in fünf Sprachen!




Dominic meint:

Dominic

Was soll ich noch sagen - für Kinder mit Pferdepostern an der Wand ist der Titel dank seiner schlechten Steuerung sowie frustigen Schwierigkeitsgrades überhaupt nicht geeignet. Erwachsene Spieler kratzen sich angesichts dieses Haufens Softwaremist nur verlegen den Kopf. Riding Star 3 kostet stolze 40 Euro – für das Geld lasst euch lieber die Beine rasieren. Das macht mehr Freude und sieht dann wenigstens gut aus! ^_^

Positiv

  • Fünf Sprachen
  • Gutes Geschenk für Leute, die ihr hasst

Negativ

  • Hässlich wie die Nacht
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Langweilig
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Riding Star 3 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2010-10-26
Vermarkter dtp
Wertung 3.3
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen