Rainbow Six Vegas im Test

PlayStation3Xbox 360
Als leidenschaftlicher Leser denkt man beim Namen Tom Clancy an seine wunderbaren Bücher, als DVD-Fanatiker an die spannenden Filme und als Gamer an die Spiele, von denen Rainbow Six das Bekannteste ist. Der neueste Teil „Vegas“ beginnt überraschenderweise nicht in Las Vegas, sondern in Mexiko ...

rainbow-six-vegas-xbox360-ps3_00Als Rainbow Six Einsatzleiter Logan Keller durchsucht ihr eine verlassene Stadt nach einer Terroristin. In der Stadt selbst herrscht purer Terrorismus und die Mission scheitert letztlich. Erst danach findet man sich in Las Vegas wieder, wo man ein Kasino säubert, in dem die Terroristen sich verstecken. Rainbow Six Vegas besteht aus mehreren Missionen, in denen man abgesehen von der Mexiko-Mission ausschließlich in Vegas Kasinos, Restaurants oder berühmte Straßen der Metropole säubern muss.

Also schleicht man sich durch die Gassen und ballert massenweise Terroristen über den Haufen. Doch das Ganze ist nicht so stumpf, wie es sich liest. Zum einen wird taktische Denkweise eingefordert, man sollte also nicht Hals über Kopf ins Gefecht stürmen, da man dies nicht länger als 3 Sekunden überlebt. Viel mehr ist es wichtig, in Deckung zu gehen und den Gegnern im richtigen Moment eine Kugel zwischen die Augen zu verpassen. Hat man Teamkameraden dabei, darf man diese befehligen, um beim Feuergefecht Unterstützung zu erhalten.

Ein „Rambo“-Spieler kommt vor allem wegen der genialen KI, die die Feinde an den Tag legen, nicht weit. Sie gehen in Deckung, geben Blindschüsse ab, flankieren euch und machen das Rainbow Leben so schwer es nur geht. Die Spannung im Spiel wird dementsprechend hochgehalten, Langeweile kam so gut wie gar nicht auf. Segnet ihr vorzeitig das Zeitliche, werdet ihr an den letzten Checkpoint zurückgesetzt, müsst die Mission also nicht noch mal starten. Mit den beiden Genossen, die euch öfters begleiten, habt ihr auch gleichzeitig eine Lebensversicherung abgeschlossen, da die beiden Recken oftmals Gegner erschießen, die ihr noch nicht mal gesehen habt. Ebenso hilfreich sind sie beim Öffnen von Türen und dem Säubern des Raumes danach, die einfache Bedienung erlaubt, dass sie euch viel Arbeit abnehmen.

rainbow-six-vegas-xbox360-ps3_01Zwar sind die Missionen linear aufgebaut, jedoch gibt es bei den Kasinos mehrere Möglichkeiten, es zu infiltrieren. Ihr könnt entscheiden: Wollt ihr übers Dach oder durchs Treppenhaus rein? Wollt ihr euch lieber an der Hauswand abseilen und durch die Fenster schießen oder durch das Glasdach des Kasinos springen, um mitten ins Gefecht zu gelangen? Alle diese Möglichkeiten lockern das Spielgeschehen auf und ermöglichen, die Mission nach dem Scheitern auf einen anderen Weg noch mal zu probieren. Das ist dem Trial & Error Prinzip definitiv vorzuziehen. Rainbow Six Vegas hätte allerdings mehr Umfang bieten dürfen, nach knapp 10 Spielstunden durfte ich mir schon den Abspann ansehen. Die Steuerung ist insgesamt simpel, aber dennoch ausgefeilt ausgefallen.  Nach ca. 30 Minuten vollführte ich gewagte Manöver und steuerte bei spannenden Feuergefechten instinktiv.

Doch was wäre ein Tom Clancy-Titel ohne Online-Modus? Auf insgesamt 10 Maps dürfen sich bis zu 16 Spieler in verschiedenen Modi bekriegen. Dabei darf man sich auch des spaßigen Teamplay erfreuen, da Alleingänger in der Online-Welt von Rainbow Six: Vegas keine Chance haben. Ein weiteres Extra ist der Co-Op Modus, bei dem man mit bis zu 4 Spielern verschiedene Missionen meistern darf. Beispielsweise kann man auf Terroristenjagd gehen, jedoch auch die Storymissionen nachspielen, die mit Freunden selbstverständlich viel spaßiger sind. Schade ist, dass der Voice-Chat im Online-Modus nicht ausgereift ist - bei meiner PS3 Version musste ich mich auch öfters mit Lag plagen ...

rainbow-six-vegas-xbox360-ps3_09Die Unreal Engine 3, die bei dem Rainbow Six Vegas verwendet wurde, verspricht optische Pracht, hält jedoch nicht ganz, was sie verspricht. Die Charaktermodelle sehen größtenteils sehr gut aus. Auch die Waffen und manche Settings können durch Detailreichtum überzeugen, andere Umgebungen wirken jedoch trist und undetailliert, teilweise kommen auch unsaubere Texturen zum Vorschein. In großen Gefechten treten teilweise Ruckler auf, die Xbox 360 Version scheint damit besser klarzukommen.

Die Atmosphäre wird durch die Hintergrundmusik weiter angeheizt und ließ bei mir viel  Spannung aufkommen, während die Sprachausgabe nicht besonders prickelnd ist und manchmal sehr aufgesetzt wirkt. Dafür sind Waffeneffekte und andere Besonderheiten dieser Art wunderschön anzuhören.




Renke meint:

Renke

Rainbow Six: Vegas kann sich mit der schönen Solokampagne durchaus sehen lassen. Auch wenn die Grafik nicht ganz überzeugt, ist der Titel genauso gut wie auf der Xbox360. Allerdings frustrierten mich Lags und Chat-Probleme im Online-Modus. Dennoch kann ich sagen, dass Rainbow Six Vegas auf jeden Fall eine Investition wert ist.

Sebastian meint:

Sebastian

In Tom Clany's Rainbox Six: Vegas liegt der Fokus erneut auf Action. Ungeachtet dessen ist im Gegensatz zu Call Of Duty, Battlefield & Co. taktisches Vorgehen ein absolutes Muss, was mir sehr gut gefällt. Auch das Deckungsfeature (die Kamera schaltet hierbei in eine Art Third-Person-Perspektive) finde ich klasse umgesetzt. Wer gut inszenierte Taktikshooter mit einer tollen Story mag oder gerne mit mehreren menschlichen Spielern auf Terroristenjagd gehen möchte, sollte dem Titel eine Chance geben. Die Durchschnittswertung (Metacritic) liegt bei fairen 85%.

2008 erschien der Nachfolger, der mir einen Tick besser zusagt und die Geschichte parallel zum Vorgänger erzählt. Doch aufgepasst: Tom Clany's Rainbox Six: Vegas 2 ist in Deutschland lediglich stark geschnitten erhältlich. Das motivierende Belohnungssystem "Advanced Combat Enhancement Specialization", welches den Spieler für eine bestimmte Tötungsart belohnt, fiel der Schere zum Opfer. Ferner wurden die Bluteffekte und das Ragdollverhalten reduziert. Die unzensierte Fassung steht seit Juni 2008 auf der Liste A für indizierte Medien.

Daniel meint:

Daniel

Rainbow Six springt für mich direkt auf die Nummer Eins der Taktik-Shooter. Sinnvolle Änderungen, schnelleres Gameplay und ein klasse Multiplayer machen die Sache perfekt. Harte Taktik-Fans werden von der massiven Action vielleicht weniger begeistert sein, dennoch bleibt die Serie ein waschechter Taktik-Shooter und kein Run ’n’ Gun Ballerspiel. Die Grafik ist ganz nett, bleibt hinter den hohen Erwartungen zurück, gehört aber trotzdem zu den bisher schönsten 360-Spielen. Wer GRAW mochte wird mit Rainbow Six genauso viel Spaß haben, wenn nicht sogar mehr.

Positiv

  • nette Solokampagne
  • taktischer Tiefgang
  • extravagantes Setting

Negativ

  • Online-Modus nicht ausgereift (Lags)
  • Grafik überzeugt nicht
Userwertung
8.5 1 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von Azazel:

    Saustarkes game. Vor allem im coop und mp. Leider hielt man es, trotz zig Beschwerden, nicht für nötig die teilweise derbe unfairen Bugs im MP zu beheben. Ansonsten wäre es wohl viel länger und noch intensiver in der e Sports Szene vertreten gewesen....

  • von Civilisation:

    Und hier ist der Test, den Renke, Daniel und Christopher damals geschrieben haben. Rainbow Six Vegas Als leidenschaftlicher Leser denkt man beim Namen Tom Clancy an seine wunderbaren Bücher, als DVD-Fanatiker an die spannenden Filme und als Gamer an die Spiele, von denen Rainbow...

  • von BlackLion:

    Original von Arcadion Ja. Ist schon seltsam was in der OGDB zur R6V LE steht. Ich hatte meine LE seinerzeit auch neu gekauft. Wie schon gesagt, kam sie aber ohne Pappschuber. Schade. R6V und R6V2 nebeneinander in jeweils Glittertuelle wuerde klasse aussehen. jezt kann ich...

Insgesamt 242 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Rainbow Six Vegas Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2007-05-31
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.1
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen