Als ich One Piece: Treasure Wars zum ersten Mal spielte, fühlte ich mich von der Symbolsteuerung etwas erschlagen. Ja, es sind Symbole. Dafür muss man keine Kanji lesen können. Aber es sind viele Symbole und nicht alle sind selbsterklärend. Den Sinn diverser Aktionen begriff ich erst nach mehreren Durchgängen, bei denen ich meine CPU-Mitspieler aufmerksam beobachtete und so Treasure Wars besser kennen lernte. Geschätzt brauchte ich so ca. 2-3 Spielstunden. Wer über Japanischkenntnisse verfügt, ist dank entsprechender Tutorials wesentlich schneller drin.
Jedenfalls hatte ich viel Zeit darüber zu grübeln und zu phantasieren, da ich ungefähr die Hälfte des Spiels damit zubrachte, den CPU-Zügen zuzusehen. Ja, richtig - der WonderSwan schiebt die drei anderen One Piece Mitglieder über die bunte Insel und ließ mir keine Chance, diesen Vorgang abzubrechen oder zu beschleunigen. Oder ich habe diese Option nicht gefunden.
Vielleicht ist es aber auch ein gewolltes Folterinstrument. Denn je näher man dem Schatz rückt, desto erbitterter wird zwischen den Charakteren gekämpft. Kriegt man dann 2-3 Mal virtuell eins auf den Deckel ohne sich wehren zu können, beginnt Treasure Wars schnell zu frusten. One Piece Fans tröstet vielleicht der originale Soundtrack und die liebevolle, vorlagengetreue Gestaltung der Grafiken.
So durchblättert man den Guide etwas ratlos, erfreut sich an den hübschen Bildchen und stellt es als hübsches Sammlerobjekt zurück ins Regal. Wer vor dem nächsten Lesen nicht ein paar Stunden Japanisch-Unterricht einschiebt, kann mit dem Lösungsbuch bedauerlicherweise nur wenig anfangen ...
One Piece - Treasure Wars im Test

Ja, Bandai hat seine Anime Helden auf dem WonderSwan so richtig hofiert. Speziell die One Piece Serie kam auf die stattliche Zahl von sechs (!) WonderSwan Games zurückblicken. Bei insgesamt knapp 200 erhältlichen WonderSwan Spielen kein schlechter Schnitt! Und dann schickte man die Strohhutbande in verschiedenen Genre los: Mal in einem klassischen Rollenspiel wie One Piece: Niji no Shima densetsu oder in einem Beat em up wie One Piece Grand Battle Swan Colloseum. Letzteres ist übrigens ein WonderSwan Must-Have! Mit One Piece - Treasure Wars orientierte sich Bandai an den zur Jahrtausendwende aufkommenden Partyspielen a la Mario Party.
Sebastian meint:
Positiv
- One Piece Lizenz
- Sehr hübsche Gestaltung
- Fünf Spielfelder (Inseln)
Negativ
- Ohne Japanischkenntnisse schwerer Einstieg
- Spieler häufig zum Zuschauen verdammt
- CPU kann ganz schön fies spielen :-)
-
von Civilisation:
Sebastian hat das One Piece gesucht. One Piece - Treasure Wars Ja, Bandai hat seine Anime Helden auf dem WonderSwan so richtig hofiert. Speziell die One Piece Serie kam auf die stattliche Zahl von sechs (!) WonderSwan Games zurückblicken. Bei insgesamt knapp 200 erhältlichen...
Aller Anfang ist zäh. One Piece - Treasure Wars verlangte von mir, zunächst zuzusehen und langsam zu lernen. Nichts für ungeduldige Spieler auf der Suche nach Action. Hinzu kommt ein anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad und der Eindruck, die CPU-Charaktere hätten es bevorzugt auf den Spieler vor dem WonderSwan abgesehen. Würde ich mich nochmal 5 Stunden mit Treasure Wars beschäftigen? Eher nein. Aber ich bin kein One Piece Fan und genau dieses Merkmal gibt bei diesem WonderSwan Game den Ausschlag. Zumal der Nachfolger One Piece: Treasure Wars 2 einige Dinge wesentlich besser löst.