Ganz nach diesem Motto geht es bei Conflict Vietnam zu. Wenn ihr das Spiel startet, gibt es erstmal ein kleines Intro aus Standbildern zu sehen. Der Teamleader stellt euch die Truppe und ihre speziellen Fähigkeiten vor, wobei euer Team aus vier Soldaten mit jeweils speziellem Waffengebieten besteht.
Da wäre der Teamleader „Ragman“, der mit einem Sturmgewehr ausgerüstet ist, Hoss mit einer Bazooka, Cherry Cos (Sanitäter) mit einer Halbautomatik und Junior der Scharfschütze. Jeder dieser Charaktere lässt sich unterschiedlich spielen und hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Aber dazu später noch mehr.


Ihr seid auf dem Weg zu eurem nächsten Auftrag und werdet von feindlichen Einheiten beschossen. Kurz darauf wird euer Hubschrauber auch abgeschossen und ihr findet euch im Dschungel wieder. Nun beginnt eure Mission hinter den feindlichen Linien mit Teamleader Ragman, da der Rest eures Teams verschleppt wurde. Daher müsst ihr euch nun zunächst allein den Weg freischießen.
Nach kurzer Zeit findet ihr einen eurer Teamkameraden in einem nahgelegenen Dorf. Von dort aus geht es weiter Richtung nächstes Dorf, in dem euch ein paar freundlich gesonnene Einheimische berichten, wo sich der Rest eures Teams befindet. Auf dem Weg dorthin begegnet ihr dann schon zahlreichen Feinden, die euch das Leben schwer machen und ein paar kleine und simple Rätseleinlagen, wie beispielsweise zwei Männer auf je eine Plattform zu stellen, um so dass verschlossene Haupttor zu öffnen.


Nebenbei sammelt ihr noch fleißig Granaten und Brandbomben ein, um euren Widersachern das Leben schwer zu machen. Roter Saft und umherfliegende Körperteile sind hier durchaus nicht selten. Nachdem ihr die erste Mission und auch das angebundene Tutorial überstanden habt, bekommt ihr noch eine Statistik über eure Effizienz. Diese Gesamtwertung (Kampfeffizienz) erschliesst sich aus folgenden Faktoren: Eingesammelte Dogtags und wie viele feindliche Einheiten, Panzer und Maschinengewehre ihr getötet/zerstört habt.
Die Charaktere haben alle unendliche Munition für ihre Standardwaffen, Dauerfeuer wird hier jedoch durch einen Recoverybalken verhindert. Bei Ragman ist es so, dass er drei Schuss hintereinander abfeuern kann und eine sehr kurze Nachladezeit hat. Alle anderen ziehen bei der Schussgeschwindigkeit hingegen den Kürzeren und brauchen deutlich länger.

Junior und seine Sniper Rifle erledigen den Feind mit einem Schuss, Hoss mit der Bazooka richtet großen Flächenschaden an. Cherry, der Sanitäter, ist aber der Wertvollste unter euren Einheiten, denn er besitzt die Fähigkeit, alle Mann mit einem Medi-Kit zu heilen, sofern sie in seiner Nähe sind. Den endgültigen Tod gibt es für eure Freunde aber sowieso auch bei leerer Energieleiste nicht, denn dann sind sie nur verletzt und der Sanitäter kann seinen Dienst leisten.
Die Steuerung ist gut angeordnet und nach wenigen Spielminuten hat man den Bogen raus. Während der Missionen habt ihr immer die Möglichkeit, eure gesamte Truppe mitzunehmen oder eure Truppe aufzuteilen. Mit der Schultertaste L und dem Steuerkreuz wählt ihr einfach eure Einheiten aus und gebt ihnen Befehle, wie etwa zu warten (Stop-Taste) oder euch zu folgen (Play-Taste). Wenn ihr euch entscheidet sie aufzuteilen, springt die Kamera dabei immer automatisch auf den Punkt, an dem ihr eure Einheit postiert habt.


Grafisch ist das Spiel mit einem N-Gage-Titel zu vergleichen. Man hätte viel mehr daraus machen können. Dennoch ist es für ein Spiel diesen Genres nicht übel. Die Kamera wird aus der Vogelperspektive geführt und ist immer da, wo sie auch sein sollte. Zwar wurde auf Hintergrundmusik bis auf das Zwitschern der Vögel und Zirpen der Grillen verzichtet, es ist aber dennoch atmosphärisch gelungen. In den Menüs erwarten euch zudem die typischen Militärsounds mit Trompeten und Trommeln.
Leider ist ein Vorgehen im Co-Op-Multiplayer nicht möglich, wobei es bei diesem Titel sicherlich schön gewesen wäre. Doch leider ist es nun mal so, dass die wirklich guten Gizmondo-Spiele nie offiziell erschienen sind. Neben Glanztiteln wie Colors oder Chicane hat nämlich auch Conflict Vietnam nie das Licht der Welt erblickt.

Ein wirklich gelungenes Spiel, das leider nie offiziell erschienen ist, da Gizmondo am Ende kein Geld mehr hatte, ihn zu produzieren. Ausgerechnet dieses Schicksal mussten die wohl besten Spiele über sich ergehen lassen. Obwohl es grafisch bestimmt nicht den Ansprüchen gerecht wird, besticht das Spiel durch seine gute Atmosphäre, eine tolle Steuerung und läd zu einem Schussgefecht im Dschungel ein. Hier heisst es Daumen hoch.