Um das Gizmondo-Spieleangebot zu erhöhen, wurden die Brettspielsammlungen von AI Factory einfach auf zwei Spiele aufgeteilt und so einzelnd verkauft. Dabei merkt man den beiden Spielen die parallele Entwicklung und den daraus resultierenden nur einmonatigen Release-Unterschied durchweg an. Die Präsentation ist gleich, die Menüs und deren Bedienung ebenfalls. Der einzige Unterschied ist, dass man sich diesmal den exotischeren östlichen Brettspielen gewidmet hat, die sicher nicht jedem sofort geläufig sind.


Die Krönung der Sammlung (Taipei) im Blick..
In Classic Compendium 2 befinden sich nun fünf östliche Brettspiele, namentlich Taipei, Chinese Checkers, Chinesisches Schach, Shogi und Gomoku. Auf den ersten Blick dürften diese Titel den meisten – einschließlich mir – wahrscheinlich nicht allzu viel sagen.
Taipei ist den meisten sicher unter dem Titel Shanghai bzw. Mahjong Solitaire etwas geläufiger. Dort geht es darum, immer zwei gleiche Symbole oder Zahlen von einem Stapel Klötzchen wegzunehmen, so lange bis keine mehr übrig bleiben. Mich hat das Game ziemlich an den Giz gefesselt und es fungiert neben Colors auf der Liste der am meisten gespielten Gizmondo-Spiele bei mir ganz oben.


An Schachvariationen herrscht kein Mangel!
Das zweite Spiel, Chinese Checkers, ist eine Variante des bei uns als Halma bekannten Spiels. Man muss seine Spielfiguren auf einem Spielbrett auf die andere Seite des Sterns bringen und kann dabei gegnerische Figuren überspringen. Chinesisches Schach ist, wie der Name schon sagt, die chinesische Variante unseres Schachs, wobei es doch dezent anders abläuft. Für Schachfreunde sicher einen Blick wert.
Shogi ist wiederrum die japanische Schachvariante, die sich durch ein größeres Spielfeld als das westliche Schach auszeichnet und in den Zugmöglichkeiten der Steine variiert. Wie man sieht, wird bei Classic Compendium 2 für Schachfreunde recht viel geboten. Gomoku ist die asiatische Variante des bei uns bekannten Vier gewinnt, nur dass es hier gilt, fünf Steine in eine Reihe zu bekommen.
Insgesamt kann man erkennen, dass bei Classic Compendium 2 nicht wirklich neue Spiele auf euch warten, sondern es bis auf Taipai meist Variationen der westlichen Brettspiele aus Classic Compendium 1 sind. Insgesamt gestalten sie sich etwas exotischer, trotz alledem wird konventionelle Brettspielkost geboten.


Vier Gewinnt und Halma mal etwas anders ...
Der größte Kritikpunkt des ersten Teils der Compilation hat auch beim 2. Teil noch immer Bestand: Ihr spielt konsequent nur gegen die ziemlich ausgeschlafene KI mit recht hohem Schwierigkeitsgrad und damit verbundenem Frustpotential, nicht aber gegen einen menschlichen Gegner. Dazu gibt euch Classic Compendium 2 schlichtweg nicht die Möglichkeit. Löbliche Ausnahme bildet hier Taipei, da man hier nicht gegen einen KI-Gegner, sondern nur gegen die Uhr antritt, was den Frust gewaltig sinken läßt.
Grafisch unterscheidet sich Classic Compendium 2 nicht von seinem Vorgänger, die Präsentation blieb absolut identisch. Soundmäßig hat man sich Mühe gegeben, das asiatische Flair einzufangen und untermalt die Partien mit feinen asiatischen Klängen, welche dem Voränger qualitativ in nichts nachstehen.
Classic Compendium 2 ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bietet es nur asiatische Varianten der Spiele aus dem Vorgänger, aber andererseits ist Taipei dabei, was mir doch eine Menge Spaß gebracht hat. Schon allein deshalb, da ich dort nicht ständig von der Killer-KI fertiggemacht wurde. Deshalb wird hier auch Teil zwei eine leicht bessere Note gegeben. Wem Teil eins gefallen hat, der sollte sich Teil zwei besorgen. Wer Shanghai mag, sollte sowieso zuschlagen. Nebenbei gehört es eh ins Regal eines jeden Gizmondo-Sammlers. Das nette Gimmick, dass je nach ausgewählter Sprache die Namen der Highscoreliste landestypisch angepasst werden, findet sich auch im zweiten Teil.