Storytechnisch hakt das Spiel kurz nach dem Film ein. Die gierige Gladys Sharp will ein kleines Wäldchen am Stadtrand niederreißen lassen, um dieses Gelände dort mit Beton zu überziehen. Doch sie machte die Rechnung ohne die dortigen Bewohner gemacht. Diese zehren noch von ihrem Jura-Studium in Yale und beschließen bedrohte Tierkollegen in den Wald zu holen, so dass die Bauarbeiten aufgrund der Tierschutzgesetze eingestellt werden müssen. Wie gerissen ...
Allerdings wollen die animalischen Kollegen nicht freiwillig in euer Wäldchen kommen, weshalb etwas Action von eurer Seite gefragt ist. Abwechselnd spielt ihr dabei mit Waschbär Ritchie, der tapsigen Schildkröte Verne und Eichhörnchen Hammy. Der Weg führt euch durch gute 20 Levels ähnlichen Schemas, die aber komplett in einer ansehnlichen 3D Grafik gehalten wurden. Meist dreht sich euer Auftrag darum irgendwelche Items unbemerkt zu entwenden, wie beispielsweise Zündkerzen aus den Bulldozern um deren Einsatz am nächsten Morgen zu verhindern. Gefragt sind hier neben etwas Geschick im Umgang mit der Steuerung auch Geduld, wenn es etwa gilt an einem Wachhund vorbeizuschleichen.
Dazu setzt man noch die Spezialfähigkeiten der Heldentruppe ein. Schildkröte Verne verkrümelt sich beispielsweise in seinen Panzer, um feindlicher Entdeckung zu entgehen. Waschbär Richie hingegen legt exzellente kriminelle Energien an den Tag und knackt so ungefähr jedes Schloß im Spiel mühelos und wirft auch schon mal Vernes Schildkrötenpanzer auf weit entfernte Schalter, um ein Weiterkommen zu ermöglichen. Last but not least wäre da noch besagter Freund Hammy, der als Eichhörnchen fit wie ein Turnschuh durch die Gegend saust und höher als alle anderen zu springen vermag.
Doch für mich alten Nörgler findet sich glücklicherweise auch noch etwas zum Kritisieren. Im weiteren Spielverlauf erwies sich das Herumtragen von Items nämlich oftmals als recht lästig. Oft müsst ihr einfach Gegenstand A nach Ort B tragen, um es dort einzusetzen. Mühsam schultert ihr also Besagtes (immer nur eines zur gleichen Zeit) und watschelt langsam Richtung Ziel. Leider ziehen sich manche Wege schon ein klein wenig, und wenn man noch ein Zweites Items heranschaffen soll, macht sich flott Unmut breit.
Auch der Glanz der nach den ersten beiden Missionen präsentierten Full-Motion-Videos verblasst im Nachhinein etwas, da man euch nach dieser kurzen, hervorragenden Einlage zwischen den Levels nur noch Standbilder kredenzt. Übrigens verfügt das Modul ebenfalls über einen Multiplayermodus, der seinen Namen aber kaum wert ist. Zwei Spieler dürfen hier nämlich um die Wette Nahrung aus Häusern ...sagen wir »entwenden«... und sich bei entsprechender Menge als größter Nahrungssammler prämieren lassen. Mehr wie einmal werdet ihr da womöglich nicht reinschauen.
Ab durch die Hecke im Test
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Meist ist es mit Software für Kinder immer so eine Sache. Entweder es scheitert an Details, wie etwa Spiele für 6 Jährige nur in Englisch zu veröffentlichen, oder aber man meint jüngere Zocker einfach mit billigem Softwaremüll abspeisen zu können. Von beiden Arten hatten wir in den letzten Jahren wahrlich genügend Kandidaten im Testcheck, doch gibt es ja bekanntlich auch rühmliche Ausnahmen. Ob Ab durch die Hecke da positiv herausstechen kann?
Sebastian meint:
Positiv
- Flüssige Darstellung
Negativ
- Herumtragen von Items ist lästig
- Multiplayermodus seinen Namen nicht wirklich wert
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von Civilisation:
Danke für den Hinweis, ist korrigiert.
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von Azazel:
Oben im Rahmen steht "etrian Odysee"...passt ja nicht oder?
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von Civilisation:
Nachdem die Tiere bereits auf dem GBA ihr Abenteuer erleben durften, kamen sie auch auf dem DS an die Reihe. Wie üblich hat Sebastian den Test gemacht. Ab durch die Hecke Meist ist es mit Software für Kinder immer so eine Sache. Entweder es scheitert an Details, wie etwa Spiele...
Ich erwartete ein weiteres belangloses 08/15 Lizenzspiel, wurde aber positiv überrascht. Dabei schöpfte man unverständlicherweise nicht einmal das komplette Potenzial des Titels ausgeschöpft, mit etwas mehr Feintuning wäre durchaus noch eine höhere Wertung dringewesen. Wer ein Geschenk für seinen kleinen Bruder braucht, kann trotzdem zugreifen, zumal auch der Schwierigkeitsgrad dem Spielgeschick jüngerer Gamer angepasst wurde. Und eventuell wirft ja das ältere Geschwister ebenso einen Blick rein ...