
Drei Freunde müsst ihr sein..
Spielerisch hat Harry einiges von seiner Freiheit verloren. War es früher möglich sich frei auf dem Hogwarts Gelände zu bewegen, mit anderen Schülern ein Schwätzchen zu halten und Räume fernab der eigentlichen Aufträge nach Extras zu untersuchen, fiel dies alles der Schere zum Opfer. Vielmehr werden Missionen nunmehr in einem nüchternen Menü ausgewählt, wobei ihr mittels aufgesammelter Schilde spätere Missionen freischalten könnt. Selbige findet ihr bei jeder Mission in den jeweiligen Levels in rauhen Mengen, vielfach lohnt es sich auch ein Gebiet ein zweites Mal "abzugrasen" da nach einmaligem Bestehen gern auch noch mal ein paar neue Schilder auftauchen.
Bevor ihr jedoch einen Auftrag annehmt und euch in die Action stürzt, gilt es sich erstmal zwischen Harry, Ron und Hermine zu entscheiden. Jeder erhält zudem drei Zauberkarten mittels derer sich die Eigenschaften eures Charakters beeinflussen lassen, wie z. B. mehr Lebensenergie oder stärkere Wirkung eurer Zauber. Dank dieses ungewöhnlichen, aber nicht schlechten Level-Systems steigt ihr auch im Rang vom einfachen Lehrling sehr bald in höhere Regionen auf.
Leider ist das Leveldesign äußerst linear ausgefallen. Zwar lockern die auch mit einem menschlichen Spieler an eurer Seite spielbaren Teamwork-Abschnitte das Gameplay etwas auf, letztlich bleibt es aber doch immer beim ollen Schilder einsammeln. Etwas heben sich davon eigentlich nur die drei Aufgaben des trimagischen Turniers ab, da ihr hier stilecht auf einem Besen sitzend quasi an einem Rennen teilnehmt. Ein anderes Mal müsst ihr euch hingegen im feuchten Element beim Schwimmen beweisen, während es zu letzt dann auch noch in ein großes Labyrinth führen. Und eigentlich sind es genau diese Abschnitte die Harry Potter und der Feuerkelch vor dem Absturz in tiefere Wertungsregionen retten, da sie zumindest etwas spannendere Abwechslung

Stinkt nach Gefahr, gelle?
Neben den „normalen“ Levels, in denen man zu dritt unterwegs ist, gibt es noch die drei Aufgaben des trimagischen Turniers, in denen Harry die alleinige Hauptrolle spielt. Bei diesen Levels handelt es sich meistens um kleine Rennen. Bei der ersten Aufgabe gilt es einen Besenflug zu meistern, bei der zweiten ein Wettschwimmen zu gewinnen und bei der dritten ist ein Gang durch ein Labyrinth angesagt. Diese drei Abschnitte sorgen für etwas Abwechslung im doch sonst so tristen Gameplay-Alltag.
Auch die Steuerung wurde übrigens der unseligen Rundumerneuerung unterzogen. Zwar dirigiert ihr Harry & co. immernoch aus einer 3rd-Person Perspektive per Analogstick, dafür hat die Buttonbelegung aber eine große Umstellung erfahren. So dient der A-Knopf nunmehr zum Angriff auf Gegner, Y aktiviert den Accio Spell der die potterschen magischen Bohnen anzieht, X verschafft euch kurzzeitig Stärke (Magius Extremus Spruch) und der B-Button stellt sowas wie die Universallösung für alle Problemchen dar. Besonders die während des Abenteuers zu erlernenden Zaubersprüche werden in der Regel hier platziert und wer vielleicht nicht ganz so im Potter-Universum zu Hause ist, kann bei dem einen oder anderen Zauberspruch (Flippendo? Flippendo? Ist das ein Staubsauger?) schon mal völlig durcheinander kommen.

Jetzt besser nicht umdrehen...
Hinzu gesellt sich noch eine gewisse ungesunde Ungenauigkeit bei der Steuerung mittels Analogstick. Irgendwann verlässt mich das Gefühl nicht, daß Harry keine Bodenhaftung hat und mehr oder weniger in ein paar cm Höhe durch die Levels schwebt - genauso steuert es sich dann im übrigen auch.
Keinen Deut besser sind übrigens die CPU gesteuerten Charaktere. Bei den Gegnern ist man für gelegentliche Dummheit ja mitunter ganz dankbar, wenn eure Truppe sich aber döddelig von einer Falle zur nächsten bewegt, bei kooperativen Rätsellösung aber ihren Teil einfach nicht erfüllen will oder euch im Kampf urplötzlich alleine lässt dann frustet das mitunter doch sehr. Achja, natürlich... auch die Kamera gibt sich scheinbar stellenweise besondere Mühe möglichst ungünstige Positionen ausfindig zu machen und diese zu besetzen. Kurzum - hier will einfachk eine Freude aufkommen!

Mit vereinten Kräften lässt sich so manches Hindernis überwinden..
Der Name Potter macht allein noch kein gutes Spiel. Hier haben sich einfach zuviele Fehler im Endprodukt eingefunden und die ewige Schildersucherei erinnert mich irgendwie an ein Eichhörnchen, dem man immer wieder ein, zwei Hasennüsse hinwirft um es bei Laune zu halten. Nur ganz harte Potterfans sollten hier zugreifen..