Flutsch und Weg im Test

GameCube

Als bekannt wurde, dass die Produktionsfirma Aardman (Wallace & Gromit) in Zusammenarbeit mit Dreamworks einen neuen Animationsfilm zu erschaffen beabsichtigt, war die Welt verzückt. Das entstandene Werk hört auf den Namen »Flutsch und Weg« und passend zum Film erscheint auch eine Videospielumsetzung.

Flutsch_und_Weg_3Der Spieler schlüpft in die Rolle des kleinen Nagers Roddy, der im Haus der reichen Familie St. James lebt und dort im Prinzip ein glückliches und zufriedenes Leben führt. Eines Tages nach seinem täglichen Zirkeltraining, das im Game als Tutorial dient, hört er mit seinen Dienern ein seltsames Geräusch aus der Küche. Es ist eine Ratte namens Sid, die für Roddy hier fehl am Platz ist. Mit einer List will der Mäuserich den Eindringling daher die Toilette runterspülen, doch der durchschaut den Trick und spült dagegen unseren verwöhnten Bengel das Kloset herunter.

Nach dieser unfreiwilligen Wildwasserfahrt findet sich Roddy in einer Großstadt in der Kanalisation wieder. Von nun an versucht er so schnell wie möglich einen Weg zurück in sein Haus zu finden. Auf diesem Weg stolpert er unfreiwilligerweise auf Rita, die sich als kleine Gaunerin ihr täglich Brot (oder sollte ich besser Käse sagen?) verdient. Zusammen beginnt der Kampf gegen von Kröte, dessen Rubin Rita stahl und der Roddy fälschlicherweise zum Komplizen zählt.

Soweit zur Vorgeschichte des Spiels. Wer den Film kennt, freut sich schon auf zahlreiche Gags und bekannte Charaktere, die der Streifen bot. Leider offeriert Flutsch und Weg aber nur die Schauplätze des Films. Zwar gibt es einige Zwischensequenzen im Spiel, die den weiteren Storyverlauf preisgeben, nur beschränken sich diese auf Standbilder und dem Dialog aus dem Filmstreifen. Auch die zahllosen Witze aus der Vorlage vermisst man schmerzlich.

Flutsch_und_Weg_4Das Spiel selbst ist ein Action-Adventure aus der Third Person Perspektive. Nachdem man im Tutorial - das anfängliche Zirkeltraining – die Grundkenntnisse der Steuerung erlernte, geht es schon los. Meistens kommt man in einen neuen Raum und bekommt per Kamerafahrt das Ziel präsentiert, ansonsten kann auf Druck der Z Taste dieses vom Protagonisten anvisiert werden. Der Weg dorthin präsentiert sich meist als Hindernislauf: Springt auf Kisten oder Dosen und versucht so weiterzukommen. Später kann es auch durchaus sein, das sich dem Spieler diverse Gegner in den Weg stellen.

Ob man von den Feinden beschossen wird oder ob man nur ausweichen muss, ist dabei situationsabhängig. Standardgegner wie Spinnen oder die kleinen Schnecken erledigt man ganz einfach mit dem Degen. Der Spielverlauf ist während des ganzen Spiels in Missionen aufgeteilt. Dabei übernimmt man abwechselnd die Rolle von Roddy oder Rita. Die weibliche Hauptdarstellerin verfügt im Game über ein Bungeeseil, mit dem sie sich an weit entfernten Haken einhängen kann und so nervigen Gegnern aus dem Weg gehen kann. Sollte man denen trotzdem gegenüberstehen müssen, so wird das Seil einfach als Waffe benutzt.

Der Schwierigkeitsgrad von Flutsch und Weg richtet sich vornehmlich an die jüngeren Semester. So werden die Gegner den geübten Spielern kaum Sorgen bereiten. Die mehr als zahlreichen automatischen Speicherpunkte und die unendliche Lebensanzahl sorgen auch dafür, dass man recht flott vorankommt. Trotz des etwas abwechslungsarmen Spielverlaufs lockern vereinzelte Minispiele das Geschehen etwas auf. So muss man zum Beispiel Verfolger des eigenen Bootes mit Hilfe einer großen Armbrust aufhalten. Diese können auch im Hauptmenü aufgerufen und zusammen mit einem Freund gespielt werden. Nervig hingegen sind teilweise auftretende Trial & Error Passagen, die bei einem Fehler ebenfalls sofort mit dem Bildschirmtod bestraft werden.

Flutsch_und_Weg_7Technisch gibt sich Flutsch und Weg grundsolide, was man ebenso von dem Rest des Spiels behaupten kann. Grafik und Sound liegen eher auf durchschnittlichem Niveau, dabei ist die deutsche Synchronisation gut gelungen. Die Steuerung des Games geht schnell in Fleisch und Blut über, einzig die Kamera muss des Öfteren per Hand mittels gelben Analogstick korrigiert werden. Schade ist auch, dass man verschiedene Personen in der Stadt trifft, doch mit diesen kein Gespräch führen kann.

Da hätte man durchaus mehr daraus machen können, so wirkt Flutsch und Weg etwas oberflächlich. Mit dem Geld, das man im Spiel von vernichteten Gegnern erhält, lassen sich im Hauptmenü übrigens unterschiedliche Grafiken und Gimmicks des Films freischalten, was aber der Langzeitmotivation auch nicht zu einem großen Aufschwung verhilft.




Michael meint:

Michael

Mit Flutsch und Weg hätte man ein gutes und witziges Action-Adventure abliefern können. Doch leider finden sich die Gags aus dem Film genauso wenig wie Abwechslung im Spielverlauf. Da helfen die beiden Charaktere und die ab und an eingestreuten Minigames nicht viel. Man merkt das in fast allen Bereichen noch Potential da wäre und so verkommt das Spiel zu einem weiteren durchschnittlichen Vertreter des Genres. Fans des Films können einmal probe spielen, Jump & Run Fans greifen ohnehin eh zu den Kollegen Mario und Co.

Positiv

  • Spiel zum Film
  • Minispiele für zwei Spieler
  • Einsteigerfreundlicher Schwierigkeitsgrad ...

Negativ

  • nervige Trial & Error Passagen
  • abwechslungsarm
  • ... der Profis schnell langweilt
Userwertung
7.3 1 Stimmen
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Flutsch und Weg Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2006-11-24
Vermarkter Koch Media
Wertung 5.9
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