Böse Nachbarn im Test

GameCubeXbox

Es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt... sang einst Roland Kaiser und seine Ausführungen haben heute noch einen hohen Wert. Selbst ins TV schaffte man es mit diesem Thema bereits. Warum also nicht auch ein Spiel dazu kreieren, dachte man sich bei JoWooD. Gesagt, getan - bekommen wir jetzt ebenfalls auf dem GameCube den bösen Nachbarn zum Low-Cost-Preis geliefert. Ob Held Woody unsere Redakteure überzeugen konnte, erfahrt Ihr jetzt hier.

B_se_Nachbarn_11Nicht jeder hat einen, aber bestimmt jeder las schon einmal über die Gattung „böser Nachbar“, hörte es oder sah im TV einen passenden Beitrag. Hauptdarsteller Woody hat ebenfalls ein solches Exemplar neben sich wohnen. Der griesgrämige Herr Rottweiler schert sich einen Dreck um den Rest der Menschheit. Von Lärm-, Schmutz- oder Abgasbelästigung bis hin zum pinkelnden Hund im Blumenbeet reicht die Palette der Ausuferungen.

Unser Protagonist ist stets den Eskapaden seines bierbäuchigen, schweißriechenden, cholerischen Nachbarn ausgesetzt. Aber irgendwann ist das Maß einfach voll und so holt sich Woody das TV zur Hilfe. Diese Reality-Show mit 26 Folgen muss jetzt mit Eurer Hilfe in den Kasten.

Hierzu dringt Ihr in den ersten Folgen in das Haus des Nachbarn ein, um ihn einen Streich nach dem anderen zu spielen. In dessen Heim finden sich dazu etliche Gegenstände, die manipuliert, ausgetauscht oder zweckentfremdet werden können. Da der Tagesablauf des Miesepeters immer gleich abläuft, könnt Ihr recht schnell einen Weg finden, ihm einen Streich nach dem anderen zu spielen. Angefangen beim Furzkissen, über Eier in der Mikrowelle, dem festkleben von Objekten, Käsestücken in prächtigen Blumen, bis hin zum Austauschen von Bällen gegen eine Bowlingkugel oder das Verabreichen von Abführmitteln nach verstopfen der Toilette.

B_se_Nachbarn_16Die Palette an Möglichkeiten ist noch um etliches länger und nach der sturen Hausattacke folgen wir Herrn Rottweiler sogar bis in seinem Urlaub. Neben ihm müsst Ihr auch auf seine an den Beinen mit Borstenhaaren versehene Mutti acht geben. Weitere Rollen gehen an die beiden Familienhunde Fifi und Töle sowie die muskelbepackte Ex-Sportlerin Olga, auf die unser Nachbar ein Auge warf. An Optionen zum Streiche spielen wird es also nicht hapern.

Pro TV-Folge müsst Ihr dem übellaunigen Rottweiler jetzt mehrere Streiche spielen. Hierzu seht Ihr in den ersten Folgen beide Etagen seines Hauses ähnlich einem Puppenhaus. Durch die Türen geht es jeweils in den Raum darüber bzw. daneben. Werdet Ihr bei Euren Streichen von Herrn Rottweiler oder seiner Mami erwischt, gibt es eine saftige Tracht Prügel. Da der Tagesablauf bei solch einfältigen Menschen aber immer nach demselben Schema abläuft, werdet Ihr schnell einen Weg finden, die Streiche umzusetzen.

Im Haus findet Ihr hierzu verschiedene Gegenstände, welche anschließend miteinander kombiniert werden. Zu Anfang ist das noch einfach wie z.B. Seife mit Wasserlache oder Kleber mit Fernglas (Rotti spannt sehr gerne zu Olga rüber). Im Laufe von Böse Nachbarn muss man dann mehrere Sachen miteinander verbinden, um den gewünschten Erfolg zu haben. Für jeden gelungenen Streich gibt es neben Punkten frenetischen Applaus Eueres Publikums.

Zwar besitzt Böse Nachbarn drei verschiedene Modi (Modus vier wird bei Durchspielen freigeschaltet), aber im Grunde unterscheiden sie sich fast nur durch die Anzahl der zur Verfügung stehen Leben. In dem Standard verfügt Woody über drei Leben, in den anderen hat er nur ein Leben zur Verfügung. Ab und an müsst Ihr kleine Minispiele meistern, um z.B. einen Kühlschrank zu öffnen. Findet Ihr einen Gegenstand könnt Ihr ihn Euch durch drücken von „X“ näher angucken. Kommt Ihr jetzt an einen anderen Gegenstand, blenden sich die bereits im Inventar befindlichen Teile ein und können zwecks Kombination per Schultertaste ausgewählt werden. Sämtliche streiche können auch mehrmals ausgeführt werden, was den Punktestand erhöht. Werdet Ihr erwischt, werden Punkte abgezogen.

B_se_Nachbarn_5Die 2D anmutende comicartige Grafik von Böse Nachbarn ist simpel gehalten und unterfordert die Möglichkeiten des GameCube bei Weitem. Dennoch ließ man vor allem bei den Charakteren und deren Mimik viel Detailliebe walten. Mit dem C-Stick könnt Ihr schnell den ganzen Level beobachten, um Eure Strategie zu finden.

Im Spiel begleitet Euch dahindudelnde Musik, welche bei gelungenen Streichen durch das Lachen des Publikums sowie den Wutschreien von Herrn Rottweiler unterbrochen wird. Aber auch andere Handlungen wie ein Gang zur Toilette, ein Geruchstest unter der Achsel oder das Spielen eine Klaviers werden durch passende „Tönchen auf dem Örtchen“ bzw. Sounds untermalt. Leider wurde hier ebenfalls erneut völlig auf den Dolby Pro Logic II Support verzichtet, was bei der gegebenen Perspektive des Gamers allerdings verzeihlich ist.

Entsprechend der Areale fällt die Steuerung des Spiels recht simpel aus. Held Woody wirkt zwar etwas träge, was bei Entdeckung eine Flucht oft scheitern lässt, kann sich dafür aber in Schränken oder später hinter Gegenständen verstecken. Mit „A“ werden Sachen platziert bzw. kombiniert, mit „X“ bzw. „Y“ erhaltet Ihr Infos zu den Objekten und mittels der Schultertasten wechselt Ihr Gegenstände im Inventar. Während der Streich passiert, könnt Ihr durch „B“ zwischen dem Scherz und Woody hin und her schalten.




Alexander meint:

Alexander

Meine Erwartungen waren niedrig, als das Testmuster zu Böse Nachbarn in der Redaktion eintraf. Doch ich wurde verhältnismäßig angenehm überrascht. Natürlich sind Grafik und Steuerung mehr als unterdurchschnittlich, bei einem Preis von 20€ ist das allerdings im Gegensatz zum geringen Umfang zu verkraften. Zwar stehen dem Spieler bis zu vier Spielmodi zur Verfügung, diese unterscheiden sich aber nur im Schwierigkeitsgrad. Die Streiche, die ihr euerm nervtötenden Nachbarn spielen müsst, bleiben die selbem. Böse Nachbarn garantiert dennoch spaßige Momente vor der Konsole, eignet sich allerdings, auf Grund des geringen Umfangs, eher nur für Gelegenheitszocker.

Götz meint:

Götz

Trotz der Detailmühe bei den Charakteren und der Räumlichkeiten kann das Spiel in Punkto Grafik nicht über die Mittellinie kommen. Auch der Sound und sowie die Steuerung verhelfen hier nicht annährend zu einem Podiumsplatz. Beim Spielspaß allerdings gibt es eine Schippe drauf, denn die Streiche machen zumindest einige Stunden richtigen Spaß. Vor allem das Intro und das Outro lassen die Lachmuskeln wachwerden. Leider existieren zwischen den Leveln keine weiteren Einlagen dieser Art mehr. Da der Schwierigkeitsgrad niedrig gehalten wurde, wird man die 26 Folgen recht schnell durchhaben. Entgegen der geringen Leistungen steht fairerweise ein Preis von knapp 20 Euro. Auf Wunsch könnt Ihr während des Spiels via Xbox-Live für Freunde erreichbar sein. Für zwischendurch oder eine Fete geeignet, für den Rest der Zockerwelt eher nicht zu empfehlen.

Positiv

  • Interessantes Spielkonzept
  • Günstiger Verkaufspreis (20 Euro)

Negativ

  • Sehr einfache Grafik
  • Modi unterscheiden sich kaum
  • Geringer Umfang
Userwertung
10 2 Stimmen
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Böse Nachbarn Daten
Genre Geschicklichkeit
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2005-03-04
Vermarkter Koch Media
Wertung 5.8
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