Box Champions im Test

GameBoy
Das Traditionshaus Electronic Arts kennt man eigentlich eher als Verleger möglichst realistisch anmutender Sportsimulationen, wie etwa der FIFA-Reihe. Das die Jungs aus Kanada aber durchaus auch mal anders können, bewies ihr Game Boy Color Modul "Box Champions" im Millenium Jahr 2000 ...
Stolze 10 Boxprofis stehen dem boxfreundlichen Game Boy Color Besitzer bei diesem Modul zur Auswahl. Darunter so unvergessliche Größen wie Cassius Clay alias Muhammed Ali oder Lennox Lewis. Auf den Altersunterschied wurde glücklicherweise keine Rücksicht genommen, weshalb sich hier auch mal unterschiedliche Generationen im Ring treffen können. Das zumindest im Slugfest Modus des stolze 8 Mbit umfassenden Moduls.



Beim Karrieremodus fangt ihr hingegen von gaaaanz unten an und müsst euch als Nobody erstmal an die Spitze kämpfen. Hierzu wird vor den Kämpfen kräftig im Gym an Sandsack, Punchingball oder Springseil trainiert, um die Fähigkeiten in den Bereichen Kraft, Ausdauer und Speed zu verbessern. Danach steigt ihr gegen andere Amateure in den Ring, die es zu Boden schicken gilt, um in der Rangliste eine Stufe höher zu klettern. Natürlich ist auch ein Sieg nach Punkten möglich, doch dank einer ausgeklügelten Steuerung mit erstaunlich vielen Schlagvarianten wird es eher selten dazu kommen. Neben harten Geraden könnt ihr mit etwas Übung auch Haken und Schwinger ohne Probleme schlagen, wobei es aus der Perspektive (angeschrägte Draufsicht) nicht immer ganz leicht ist, die Entfernung zum Mann richtig einzuschätzen. Aber das ist ja durchaus auch in der Realität mal so.

Wo Box Champions die Pfade einer tugendhaften Simulation eindeutig verlässt, sind die Power-ups. Ja richtig gelesen - während des Kampfes tauchen immer wieder mal entsprechende Symbole (z. B. Boxhandschuhe für mehr Schlagstärke) auf, die ihr tunlichst einsammeln solltet, um eurem Prügelfritzen einen weiteren Vorteil zu verschaffen.



Auch optisch schlug man wieder den Mittelweg zwischen Arcade und Simulation ein und erschuf Boxer mit halbwegs realistischen Proportionen, von ihren voluminösen Wasserköpfer einmal abgesehen. Was sonst bei anderen Spielen nur durch Cheats freischaltbar ist, gehört bei Box Champions zum Alltag. Nach den ersten Sekunden der Irritation (meinen die das wirklich ernst?) gewöhnt man sich aber an den ungewöhnlichen Stil und ist sogar gar nicht abgeneigt, da man so auf dem schwachen Display des Game Boy Color wenigstens die Kämpfer anhand ihres Aussehens identifizieren kann. Wer möchte, darf darüber hinaus übrigens auch einen zweiten Mitspieler in den Ring bitten - einen menschlicher Natur selbstverständlich. Neben der absolut identischen Ausstattung (GBC + Modul) ist auch das altbekannte Linkkabel erforderlich.

Allerdings macht uns Box Championship nicht uneingeschränkt glücklich. So spendierte man dem Modul leider nur ein Paßwortsystem, aber keinen Batteriespeicher, was heutzutage angesichts schon mal länger dauernden Karrieremodus ein klarer Negativpunkt ist. Zudem bewies man bei der Soundkulisse kein allzu glückliches Händchen: Viele der Sounds kommen etwas arg "verrauscht" und "kratzig" aus dem kleinen Lautsprecher des Game Boy Color.

Sebastian meint:

Sebastian

Wegen Box Champions allein würde ich mir keinen Game Boy Color mehr holen. Wer allerdings noch eine der Keksdosen daheim liegen hat und mal wieder neues Modulfutter für etwas unkomplizierte Unterhaltung sucht - bitteschön! Zumal es gerade im Bereich Boxen auf dem Game Boy Color sonst nur noch das eher mäßige Ready 2 Rumble hat.. 

Positiv

  • Viele Schlagvarianten
  • Karrieremodus motiviert
  • Multiplayer über Linkkabel

Negativ

  • Sound dürftig
  • Nur Paßwörter
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Box Champions Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2000
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7
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