Phalanx im Test

Als einer der ersten Sidescrollshooter für das Super Nintendo hatte es Phalanx damals unglaublich schwer jemanden zu begeistern. Denn das Spiel war damals grafisch sowie soundtechnisch enttäuschend. Dazu gesellten sich Designerpatzer, die es einem Shooterfan wie mir nicht leicht machten, Phalanx Zuneigung entgegen zu bringen. Doch angeblich heilt die Zeit ja alle Wunden und soll außerdem für Weisheit sorgen. Zu den kleinen aber feinen Neuerungen darf man als Besitzer der GBA Cartridge Phalanx erstmals ein cooles Intro bestaunen. Zudem hat der Weltraumgleiter endlich seine langverdienten Smartbombs bekommen. Aber fangen wir doch von vorne an.

Mit dem A-144 R, der leider längst nicht so cool wie Vic Vipers Schiff wirkt, geht es in einer Handvoll Stages auf Alienjagd. Streng von links nach rechts. In Mission 1 bewegt ihr euch noch über den Wolken und später über einen riesigen Industriekomplex, während ihr feindlichen Raumschiffen ausweicht. Level 2 befindet sich hingegen unter Wasser, wo ihr dauernd gegen die starke Strömung ankämpfen müsst. Egal wo ihr euch aufhaltet, es gilt immer genauestens aufzupassen, in welche Richtung ihr euch bewegt, da Hindernisse wie Felswände oder Stahlkonstruktionen ein schnelles Ende bedeuten können.

Inhaltlich hat sich zur Ur-Version aus dem Jahre 1992 nichts getan. Genretypisch gibt es wieder eine ganze Ladung Power-ups zum Einsammeln, die ihr in vier Waffenslots (vorher waren es drei) ablegt. Solltet ihr einmal mit voller Bewaffnung draufgehen, ist nur die aktive Waffe unterwegs ins Nirwana, der Rest bleibt. Schafft ihr es eine gewisse Waffengattung für längere Zeit zu halten, könnt ihr sie weiter upgraden. Leider ist hier wieder das altbekannte Problem vom Vorgänger da: Während andere Shooter wie Gradius III oder R-Type III den Spieler in jedem Level mit Waffenextras überschütten, steht ihr bei Phalanx GBA nackt da.

Und solltet ihr mal eine Extrawaffe bekommen, ist sie meist auch gleich schon wieder weg. Phalanx ist auch deswegen ein recht hartes Spiel und sollte von Anfängern gemieden werden. Um dieses Problem auszugleichen, besitzt euer Weltraumgleiter einen Lebensbalken am unteren Rand - genau drei Treffer könnt ihr euch erlauben, danach seht ihr die Gänseblümchen von unten. Im Spielverlauf des grafisch aufgebesserten Shooter gibt es Mittelgegner, die leider immer noch so unspektakulär wirken, dass ihr sie gar nicht erledigen wollt. Auch die Endgegner sind nicht wirklich furchteinflößend. In Punkten wie Schiffs- und Gegnerdesign fällt Phalanx immer noch knallhart durch!

Grafisch hat der Titel vom Super Nintendo zum Gameboy Advance allerdings einen wahrlich großen Sprung vollführt. War es damals noch schwach, wurde die Grafik auf dem Handheld rundumerneuert. Hintergründe und Levelarchitektur sehen um einiges besser aus, können aber immer noch nicht zur Spitzenklasse gezählt werden. Bedauerlichweise ist darüber hinaus das Scrolling nicht sauber, was aber zu verschmerzen ist. Ein echter Gräuel ist hingegen immer noch der Phalanx Soundtrack mit seinen verzerrten Soundeffekten sowie der völlig unkreativen Hintergrundmusik.