
Ihr steuert, den in den Untergrund abgetauchten Max, der die Verantwortlichen für den Mord an seiner Familie zur Strecke bringen will. Ihr seid dabei den beginnenden Komplott aufzudecken und euer erster Hinweis führt euch direkt zur U-Bahn Station, besser bekannt als Rosco-Station. Von hier an beginnt der Albtraum und ihr dürft Max Leben selber in die Hand nehmen. Ihr steuert das Geschehen aus der ISO-Perspektive, so habt ihr bis auf ein paar Tücken alles gut im Blickfeld, später aber dazu mehr. Habt ihr euch mit der eigentlich sehr guten Steuerung vertraut gemacht, könnt ihr euch auch gleich mal an euren ersten „Opfern“ vergreifen. Mit Hilfe der „L“- Taste wählt ihr eine Waffe, die mir mittels des „A“ -Button abfeuert, um genauer zielen zu können drückt ihr auf die „R“- Taste eures GBA’s, damit sich die Bullet-Time aktiviert. Dadurch verlangsamt sich das Spielgeschehen erheblich und ihr habt alle Zeit der Welt, um den gegnerischen Mafiosos das Lebenslicht auszuknipsen. Diese Funktion ist sozusagen eure bessere Lebensversicherung und sollte deshalb immer schön aufgefüllt bleiben und mit bedacht eingesetzt werden. Vernichtet ihr genügend von dem kriminellen Abschaum füllt sich die Bullet-Time wieder auf. Ohne sie wäre das Spiel wohl unmenschlich schwer ausgefallen. Um auch auf höhere Plattformen zu gelangen kann Max natürlich auch springen. Dazu nutzt ihr
einfach den „B“- Button.
Das Spielprinzip von MP ist einfach erklärt, ihr betretet einen Raum und mäht alles nieder, was euch feindlich gesonnen ist und danach werden nützliche Goodies eingesammelt, unter anderem neue Waffen, Munition oder für die Story wichtige Items. Schalter drücken und die eine oder andere Sprungeinlage lockern das Spielgeschehen auf und bringen etwas Abwechslung in die monotone Ballerorgie.

Auf Max beschwerlichen Trip durch den Untergrund muss er alle möglichen Locations besuchen. So z.B. die bereits erwähnte U-Bahn Station, aber auch versiffte Apartments, verlassene Fabriken und andere diverse Schauplätze, die euch wirklich viel Abwechslung bieten. Alles ist natürlich in einem dementsprechend sehr düsteren Stil gehalten, insgesamt wirkt das Spiel sehr dreckig und realistisch. Die Grafik ist für die doch beschränkte Leistungsfähigkeit des GBA ordentlich und die 3-D modellierten Spielfiguren wissen durch ihre schönen Animation zu überzeugen. Klasse Explosionen, viele Decals (zu Deutsch „Klebebilder“) und Details, z.B. an der Wand hinterlassene Einschusslöcher etc., gibt es bei Max Payne am Fließband.
Die Framerate bleibt über das gesamte Spiel äußert konstant, nur wenn zuviel von der
„roten Suppe“ auf dem Screen geflossen ist, gerät das Spielgeschehen leicht ins Stocken. Apropos „rote Suppe“, davon gibt es reichlich. Max Payne gehört sicherlich zum Brutalsten was der GBA zu bieten hat, hier gibt’s zu Recht USK ab 16. Wer möchte kann die Gewaltdarstellung auch optional im Hauptmenü ausstellen. Somit bleibt den jüngeren Gamern der Titel nicht verwehrt. Ansonsten stimmt hier technisch gesehen fast alles.

Trotzdem möchte ich noch einmal auf die ISO-Perspektive zurückkommen. Wie gesagt habt ihr eigentlich alles gut im Blick, doch kann es manchmal passieren, dass ihr einen größeren Raum betretet und plötzlich wird auf euch geschossen, nur könnt ihr den Gegner nicht sehen, weil ihr ihn erst im nächsten Abschnitt zu Gesicht bekommt. Für Anfänger kann es hier eventuell frustrierend werden, wenn der ein oder andere unfreiwillige Bildschirmtod hingenommen werden muss. Im Großen und Ganzen ist der Schwierigkeitsgrad von Max Payne jedoch recht fair. An jeder Ecke gibt es Painkillers, die eure Lebensenergie wieder auffrischen und durch die Bullet-Time seid ihr eigentlich immer im Vorteil. Sollte es dann doch mal nicht klappen, wird euch die Möglichkeit geboten immer an der Stelle, an der ihr gestorben seid, es noch einmal zu probieren. Wohl gemerkt, ihr verliert dadurch eines eurer insgesamt vier virtuellen Leben, also aufgepasst. Soundtechnisch macht Max Payne durchaus etwas her. Während dem Spielen läuft ständig der Haupttitel-Track, den wahrscheinlich jeder kennt, der sich nur ein bisschen mit dem Spiel befasst hat. Geratet ihr in Bedrängnis, wird die mit der Zeit monoton gewordene Melodie von einem peppigeren Soundstück abgelöst. Insgesamt ganz passabel . Was aber wirklich gelungen ist, sind die phänomenalen SFX- Geräusche. Hier pfeifen euch die virtuellen Bullets nur noch so um die Ohren und das Ganze auch noch in sehr feiner Qualität. Des Weiteren gibt es satte 30 Minuten lang Sprachausgabe, die die Story in den, wie bereits erwähnt, comicartigen Zwischensequenzen vorantreibt. Super!
Pc-,Xbox- und PS2-Spieler, die schon in den Genuss des Originals gekommen sind, werden sich sofort zurechtfinden, denn auch die Schauplätze wurden allesamt aus dem PC Spiel übernommen und so gut wie möglich an die Fähigkeiten des GBA’s angepasst. Selbst an die einzelnen Texturen und die Spielabläufe hat man sich stark am PC-Spiel orientiert. Ingesamt zockt ihr eigentlich „fast“ dasselbe Spiel. Dennoch ist es irgendwie „erfrischend“ dies alles mal aus einer anderen Perspektive zu zocken und dazu auch noch für Unterwegs.

Im Großen und Ganzen ist da wirklich eine mehr als gelungene Portierung auf uns zu gekommen, die lediglich unter zu kurzer Spielzeit leidet. Cracks sind in gut drei bis vier Stunden durch, das ist definitiv zu wenig, auch wenn es sich hierbei um eine Handheld-Version handelt. Der Anreiz das Spiel mehrmals durchzuspielen ist dafür immerhin größer, als bei der PC-Version, da diese dementsprechend kurzweiliger ausgefallen ist. Wer Lust hat mit unendlich Munition und als Super-Cop den Bösewichtern das Fürchten zu lehren, der sollte unbedingt zugreifen. Wer Horn schon auf dem PC bzw. auf den Konsolen gejagt hat und erst einmal gesättigt ist, braucht es nicht unbedingt zu kaufen. Wahre Fans tun dies natürlich trotzdem ,,,).